Wohnmobil Nummer Zwei
Diesmal sollte es neu sein und es sollte ein Mercedes Sprinter sein, natürlich der mit dem dicken Fünfzylinder Turbodiesel mit 122PS und sagenhaften 280 Newtonmeter Drehmoment. Als Junge hatte ich ein Auto-Quartett, da stach ein Ami-Schlitten mit diesem Wert alle anderen. Heute lacht ein BMW 530d oder ein Audi A6 TDi über 280 Newtonmeter, aber Spaß machen sie mir immer noch.
Aber der Reihe nach: Es ging los mit einer Pleite, der Pleite der Firma Cicada. Deren Modell „Spirit“ hatte ich mir auserkoren. Ich konnte damit ein Wochenende Probefahren und wollte gar nicht mehr aussteigen. Vor Weihnachten 1996 unterschrieb ich den Vertrag, zahlte 10.000DM an und trank ein Glas Sekt mit dem Firmenchef auf unseren Deal. Im Januar kam dann ein Brief: Es täte ihnen leid, sie müssten Insolvenz anmelden und wüssten auch nicht, was nun werden sollte. Ich nahm mir einen Anwalt und im Mai hatte ich mein Geld tatsächlich wieder.
Im Februar 1997 habe ich sechs bayrische Kastenwagenausbauer mit einem selbst entworfenen Grundriss besucht und mir Preise eingeholt. Am Ende war Firma Sauber-Mobil im fränkischen Pommelsbrunn satte 20.000DM billiger als alle anderen. Nur das Basisfahrzeug müsste ich selbst besorgen. Das tat ich bei Mercedes in München. Im Juni 1997 wurde mein Sprinter 312D ohne Dach in Pommelsbrunn angeliefert und die Herren Heiko Sauber und Gerd Niederlechner machten sich ans Werk.
Der Ausbau selbst wird hier mit Bildern gezeigt.
Am 5. September 1997 konnte ich ihn endlich abholen. Stolz wie Oskar, aber auch mit einem Heidenrespekt vor diesem Riesengerät. Der hatte immerhin mehr PS als meine beiden letzten Autos zusammen und wog auch fast so viel. Hier wühlt er sich durch eine Pfütze auf Island:
Die Reise-Patina ist natürlich inzwischen wieder ab.
Das ist eine rollende Villa: 100 Liter Frischwasser, ebenso viel Abwasser, eine richtige Toilette, bei der man die Tür zu machen kann. Im VW-Bus ging ich entweder hinter den Busch oder saß auf einem winzigen Porta Potti.
Ein Bett…
….so groß wie zu Hause, Platz, Schränke, ein Bad,…
…eine Küche…
…und ein Wohnzimmer…
…einfach alles purer Luxus.
Und dann dieser Motor: Sanft, aber nachdrücklich einsetzender Schub. Steigungen werden glattgebügelt, oft bestimmt mein Mut das Tempo beim Bergauffahren, nicht mehr Motor, Getriebe und Achsübersetzung.
In den letzten 15 Jahren bin ich mit dem „Benz“ ordentlich rumgekommen: Skandinavien bis zum Nordkap, Polen, Moskau-Krim-Odessa mit Perestroika-Tours, Italien diverse Male, Spanien bis Tarifa, Frankreich und Island. Hier ein Camper-Idyll 2002 in Norwegen…
…und hier 2006 in Polen:
Jetzt stehen einschneidende Veränderungen an. Ich will im Wohnmobil leben. Dafür ist mein Benz, bei allen Qualitäten als Urlaubsgefährt, doch etwas zu klein. Darum zeichnet sich Wohnmobil Nummer Drei bereits am Horizont ab.
Mehr Bilder vom alten Benz auch im Verkaufsangebot von 2013.
Hier habe ich dem 312D mit seinem tollen Motor ein akustisches Denkmal gesetzt.
Ich habe mir im Herbst auch so ein Gefährt gebraucht, aber super gepflegt angeschaut, mein Hund wollte später kaum noch in meinen t4 umsteigen, Luxus pur und man kann wohl auch im Winter unterwegs sein.Wohl wirklich leben, auch mal frei stehen. Die Sehnsuchr nach dem Gefährt hat mich noch nicht verlassen, werde weiter suchen
Pingback (Kurzfassung): Praxis: Wohin mit dem Wasser bei Frost? | leben-unterwegs.com
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Pasta Aglio Olio
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Praxis: Das Euro-Set für Gasflaschen
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Passt oder passt nicht?
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Vergleich Luftheizung und Wasserheizung
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Stellplatznachbarn in Lübeck
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | 200 Tage
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Es tut sich was
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Außenmöblierung