Über mich
Ich bin grottenschlecht darin, etwas über mich zu schreiben. Aber es muss sein, schließlich wollte ich diesen Menüpunkt haben.
Es beginnt, wie alles, mit der Geburt. Die erfolgte in meinem Fall am 28.7.1963 in der siebentürmigen Hansestadt Lübeck. Der Kalender sagt: Es war ein Sonntag. Aber wie ein wirkliches Sonntagskind muss ich nicht gewirkt haben, denn es ging gleich mit dem blau angelaufenen Bündel, welches partout nicht schreien wollte, auf die Intensivstation. Ich will meine Krankengeschichte hier nicht ausbreiten, aber die Ärzte hatten einiges zu tun mit mir. Am Ende ist alles gut geworden, ich musste nicht zum Bund, konnte aber den Führerschein machen, wenn auch eben nicht in der „Fahrschule der Nation“.
Bis dahin produzierte ich eine annehmbare Mittlere Reife. Die Schule fiel mir nicht wirklich schwer, ich hatte nur keine Lust auf die vielen Hausaufgaben. Die konnte man damals auch noch nicht mit dem Computer erledigen…
Gereist wurde mit den Eltern im VW-Käfer, zuerst in den Harz, später sogar nach Österreich. Als Jugendlicher dann ein paar Radtouren durch Norddeutschland mit Schulfreunden. Prägend für den Wunsch, auf eigener Achse unterwegs zu sein, war wohl unter anderem die Lektüre von Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt. Das lese ich heute noch gerne.
Meine Eltern hielten nichts von Camping und die Radtouren führten uns von Jugendherberge zu Jugendherberge.
Den Führerschein machte ich, obwohl in Lübeck geboren und noch immer dort bei den Eltern wohnend, in Husum. Dort war ich dreieinhalb Jahre im Theodor-Schäfer-Berufsbildungswerk, um Energiegeräteelektroniker zu lernen.
In dieser Zeit baute ein ehemaliger Klassenkamerad einen VW-Bus T2 in ein Primitiv-Wohnmobil um, mit dem er seine „Rollende Disko“ transportieren wollte. Ich half dabei in den Ferien und natürlich testeten wir das Gefährt auf einer mehrtägigen Tour durch Norddeutschland. Fahren durfte ich auch mal, der Führerschein war brandneu. Ich kann mich an vier Finger breites Lenkspiel bei dem alten Bus erinnern. Aber ich war infiziert.
Bis zum ersten eigenen Wohnmobil sollte es aber noch dauern. Zunächst wollte ich Geld verdienen, darum ein Job in Hamburg. Der war nicht wirklich das Gelbe vom Ei, gab mir aber die Motivation Elektrotechnik bzw. Technische Informatik zu studieren.
In dieser Zeit hatte ich zwei PKW’s, erst einen VW Polo, dann einen VW Jetta. Reisen führten mich durch Deutschland, später nach Italien und Frankreich. In Italien lernte ich einen Radfahrer kennen, der von Düsseldorf nach Venedig unterwegs war. Er zeigte mir die Sache mit dem Campinggaskocher und wie man darauf Nudeln kocht. Wir sind heute noch Freunde und er war schon auf verschiedenen Reisen mit dabei.
Nach dem Studium gab es einen Job bei der Weltfirma Microsoft. Das bedeutete allerdings umziehen. Raus aus Hotel Mama, hinein ins feindliche Leben und dann gleich über 800km weit weg, nach München. Jetzt wurde aber gutes Geld verdient und ich konnte mir Wohnmobil Nummer Eins leisten, einen VW-Bus. Der musste ordentlich ran. Mit dem roten Brummer ging es natürlich nach Italien, einmal rund um Frankreich, einmal rund um Spanien und nach Norwegen, zusammen mit dem gaskocherkundigen Freund. Der VW-Bus, besser sein Motor, hielt fünf Jahre. Dann kam Wohnmobil Nummer Zwei. Ein Sprinter 312D mit Hochdach und allen Schikanen unter seinem türkisblauen Blech. Den habe ich selbst geplant und bei der Umsetzung, zusammen mit Firma Sauber Mobil, viel über Wohnmobiltechnik gelernt.
Mit dem Benz erweiterte sich der Aktionsradius. Das Nordkap, Moskau, die Krim, Gibraltar und Latrabjarg an der Nordwestspitze Islands markieren die jeweils entferntesten Punkte in alle Himmelsrichtungen. Dazu kamen viele Wochenendtouren in Bayern. Auf den bisher mit diesem Auto gefahrenen gut 290.000 Kilometern hatte ich viel Spaß.
So schön es anfangs bei Microsoft war, so sehr hat die spätere Firmenpolitik mir den Job dort verleidet. Auch ich war auf dem Weg in die Depression, verharmlosend auch Burnout genannt.
2010 konnte ich aussteigen und bin seit dem auf der Suche nach alternativen Wegen, das Leben zu meistern, ohne nur in ein anderes Hamsterrad zu wechseln und darin weiter zu rennen. Eine schon immer latent vorhandene Schreiblust, gepaart mit Reiselust, soll dabei helfen. Für 2013 ist der Schritt geplant, in Wohnmobil Nummer Drei umzuziehen und meine Eigentumswohnung als Einkommensquelle zu vermieten.
Dieser Blog soll das neue, mobile Leben dokumentieren, frei nach dem Motto: „Zuhause kann mir die Decke auf den Kopf fallen, unterwegs nur der Himmel.„. Die Geschichte beginnt mit einer Erkenntnis…
Servus Herr Hennig,
ich bin Toni aus Stuttgart. Ich bin alleine und habe seit fünf Wochen einen Pössel Roadcamp 5,5 mtr.
Ich würde mich gerne anderen WoMo alleinfahrerInnen anschließen. Wenn das möglich ist würde ich mich für eine Antwort freuen.
Servus bis später Toni