Hallo,
am nächsten Morgen ist plötzlich lautes Geschrei neben meiner Schiebetür. Bernd und ein älterer Mann haben sich in der Wolle. Es geht wohl darum, dass der Andere sich an Bernds großem Wohnmobil stört. Klar, so ein Argos 747-2 ist fast neun Meter lang. Quer geparkt wäre die Zufahrt zu den Plätzen dicht, also muss er längs parken und belegt vier markierte Flächen. Der Fremde droht mit Konsequenzen, falls Bernd nach Ablauf der erlaubten Parkzeit von 48 Stunden noch da ist. Er will auch mich als Zeuge für irgendwelche Missetaten einspannen, aber ich könnte guten Gewissens so etwas nicht bezeugen.
Der Mann verzieht sich wieder und Bernd will zum Ordnungsamt, um dort seine Sicht der Dinge darzulegen, bevor der andere, auch ein Wohnmobilfahrer aus Ettlingen, das tut. Ich soll als Zeuge mitkommen.
Das ist mir recht, so bekomme ich noch etwas von Ettlingen zu sehen. Im Ordnungsamt hört man sich Bernds Geschichte an. Eine der Damen dort im Büro kann sich aber ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Doch der Amtsleiter zeigt sich verständnisvoll. Ich stehe nur daneben und nicke, wenn erforderlich. Aber wahrscheinlich war das eine gute Idee von Bernd, den Ordnungsamtsgewaltigen seine Sicht der Dinge zu erzählen. Denen wird sein Auto ja doch immer mal wieder auffallen. Wenn sie ihn dann als kooperationsbereiten Mitbürger kennen, kann das nur hilfreich sein.
Nach diesem Besuch schauen wir uns noch etwas in der Stadt Ettlingen um. Es gibt ein Schloss, einen Fluss (die Alb) und eine Fußgängerzone. Wir essen noch eine Kleinigkeit und laufen dann zurück zum Stellplatz. Hier mache ich alles reisefertig, verabschiede mich von Bernd und Percy, seinem Hund und fahre Richtung Heimat. Auch diesmal sind die Baustellen erträglich und wieder ist um die Burg Teck herum der einzige Sonnenschein zu sehen. Aber es hilft nicht, ich muss ein Nickerchen machen und fahre danach direkt zum Modellbahnclub, der sich jeden Dienstag um 19:00 trifft.
Gruß
Henning