Hallo zusammen,
die Welt ist nicht untergegangen, es hat nicht mal geregnet, also musste ich los. Von dem Parkplatz hier geht es unter anderem zum Wilseder Berg, laut Schild nur 10km entfernt.
Die allgegenwärtigen Heidekutschen…
…haben zum Glück eine eigene Trasse, denn die sorgen für sehr weichen Sand auf dem Weg.
Die Beschilderung war vielversprechend, aber nur, bis ich die Bundessraße 3 überquert hatte, danach war kaum noch etwas ausgeschildert. Nur mit Hilfe anderer Radler und deren Karte habe ich den richtigen Weg gefunden. Der führte auch an einem nicht näher bezeichneten Aussichtspunkt vorbei. Dort gab es die Heide aus der Ferne…
…und aus der Nähe zu sehen.
Ein Stück weiter war wieder einen Aussichtspunkt, diesmal mit Namen: „Wümmer Berg“, an dem wohl die Wümme entspringt.
Davon ein paar Eindrücke:
In Niederhaverbeck wurden die Schilder immer vielversprechender, aber der Weg auch schlechter und voller. Für einen ganz normalen Donnerstag, wenn auch noch in der Ferienzeit, waren erstaunlich viele Leute auf den Beinen. Der Weg wurde auch immer enger und steiler, so habe ich schließlich das Fahrrad an einem Baum angeschlossen und bin zu Fuß weiter. Aber meine Motivation hatte ich wohl mit an diesem Baum angeschlossen. Der Weg zum Wilseder Berg sah immer noch endlos aus und so habe ich das Ziel neu definiert, kurzer Hand diesen Hügel…
…zum Wilseder Berg erklärt und hatte damit mein Ziel erreicht. Noch ein Bild…
…und ich habe wieder kehrt gemacht. Das Schild für den Rückweg versprach auch nur 10km bis Schneverdingen, aber aus den gemachten Erfahrungen habe ich gelernt, dass für mich ohne Wanderkarte daraus leicht das Doppelte werden kann durch Verfranzen an unbeschilderten Kreuzungen. So war es am Ende auch und etwa zur Kaffeezeit, also nach rund fünf Stunden, war ich ziemlich kaputt wieder beim Auto.
Der Weg war auch nicht wirklich gut: Baumwurzeln, weicher Sand, grober Schotter und Kopfsteinpflaster wechselten sich ab. Aber ich kann ja nicht sagen, ich wäre nicht gewarnt worden.
Am Vormittag klopfte es ans Auto und der Mann draußen gab sich als Blogleser zu erkennen. Wir haben uns eine Weile unterhalten und ich habe auch von meinem Vorhaben erzählt. Da meinte er schon, dass die Wege nicht so gut zum Radfahren wären.
Vielleicht mache ich doch lieber Bahntrassenradeln. Oder ich leiste mir mal so ein Stromfahrrad.
An einer leichten, aber recht langen Steigung hatte ich dazu heute auch mein Schlüsselerlebnis: Ich hatte gerade zwei schiebende Rentner überholt und mich klammheimlich gefreut, dass ich nicht aus dem Sattel musste, da kamen von hinten zwei schwatzende Rentner locker an mir vorbei gekurbelt, natürlich mit Elektrofahrrädern.
Morgen geht es weiter. Das nächste Ziel ist Emsen in der Nordheide, dort findet am Samstag ein Rennen mit Simson-Duos statt. Die Simson war ein DDR-Moped und als Duo hat es ein drittes Rad und eine Sitzbank bekommen und wurde damit zum Krankenfahrstuhl (oder auch kranken Fahrstuhl). Damit ein Rennen zu veranstalten, verspricht lustig zu werden.
Gruß
Henning