Hallo zusammen,
als Autor bin ich schon etwas stolz auf den Cliffhanger aus dem letzten Eintrag.
Als Fahrer, der dort wieder raus muss, habe ich nicht besonders gut geschlafen. Vor allem, weil es in der Nacht ordentlich geregnet hat, was der Festigkeit des Weges zur Straße sicherlich nicht gut getan hat. Aber ich will mich auch nicht mitten in der Nacht bei strömendem Regen im Schlamm festfahren, bleibe also im Bett.
Am nächsten Morgen regnet es nicht mehr und der Weg sieht so aus:
Ich spare mir den morgendlichen Abwasch, fahre von den Unterlegkeilen, verstaue diese und lege zwei Gummimatten bereit, die mich schon einmal aus einem matschigen Waldweg gerettet haben.
Das Stück Wiese auf dem ich stehe ist fest. Diesen Anlauf will ich nutzen, um mit möglichst viel Schwung durch den Matsch zu fahren. Noch einmal tief durchatmen, dann geht‘s los. Der Start ist schon suboptimal, die Räder drehen etwas durch beim Anfahren auf dem nassen Gras, so dass das ASR eingreifen muss. Aber der Schwung reicht für die erste Pfütze. Ich halte mich auf dem grünen Rand- und Mittelstreifen, statt in der Fahrspur und komme mit minimalem Drehzahlüberschuss bis zur Straße.
Uff, geschafft! Das ging leichter als ich dachte.
Jetzt gondel ich etwas ziellos durch den südlichen Steigerwald, vor allem auf der Suche nach einem Parkplatz. Den habe ich bald gefunden, erledige den Abwasch und noch einiges anderes am PC. Über die Mittagszeit lohnt es sich sogar den Solarkoffer aufzubauen. Als die Sonne hinter den Bäumen verschwindet, fahre ich weiter, zunächst nochmal zum Concorde-Werk, um deren Slogan, gepinselt auf die Wand der Produktionshalle, aufzunehmen:
Dann trödele ich durch den nördlichen Steigerwald. Es ist ganz nett hier, aber Wanderparkplätze sind Mangelware. Als ich ein Schild nach Eltmann am Main sehe, ist klar, wo ich hin will: In die Hassberge.
Nach einer Kaffeepause an der Straße besichtige ich zunächst den Stellplatz in Eltmann an der Mainlände. Wer zuerst kommt, steht nah am Fluß, es gibt Strom (1€/12h) und eine V+E (Holiday Clean). Der Platz scheint kostenlos zu sein. Für mich käme er als Zwischenstopp in Frage auf dem Weg in den Norden oder zurück.
Ich fahre weiter, überquere den Main und fahre durch die immer noch recht einsamen Hassberge zur Ruine Bramberg. Unterhalb davon ist ein ruhiger Wanderparkplatz.
Ein Gewitter zieht in der Nähe vorbei, ich mache mich trotzdem auf den Weg von etwa 500m hinauf zur Ruine. Das Gewitter hat sich bald ausgetobt, aber dank ordentlicher Regensachen bleibe ich trocken.
Wieder im Auto, spüre ich noch etwas der Geschichte des Hymer-Werks nach. Ein wichtiger Name dabei ist auch Erich Bachem, nach ihm sind die Eriba-Wohnwagen benannt. Nur weiß kaum jemand, dass Herr Bachem im Krieg Konstrukteur einer der letzten Wunderwaffen des Dritten Reiches war, der Bachem „Natter“.
Die teilweise aus Sperrholz gebaute „Natter“ sollte als „Wegwerfjäger“ die Bomberverbände der Alliierten angreifen. Über ein paar Testflüge, zum Teil mit tragischem Ende, kam man aber nie hinaus.
Infos Stellplatz Eltmann:
Adresse: Mainlände, 97483 Eltmann
Google-Maps Koordinaten: 49.972726,10.659773
Kosten: Anscheinend keine
V+E: Entsorgung frei, Frischwasser 1€
Strom: 1€ für 12h
Bemerkungen: V+E sowie Strom ab 5.11. wegen Hochwassergefahr abgeschaltet.
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Gute Nacht
Henning