Hallo zusammen,
weiter ging es heute quer durch Ostholstein, vorbei am Bungsberg, dem mit sagenhaften 165m höchsten Berg Schleswig Holsteins und an Altenkrempe.
Rechts ist hier der Turm der Basilika von Altenkrempe zu sehen. Da war ich im letzten Sommer auch schon, habe aber hier nichts davon berichtet. Darum sind auf den Bildern die Bäume noch grün und das Licht ist etwas anders.
Altenkrempe wurde als Konkurrenz zu Lübeck gegründet und hatte damals im späten 12. Jahrhundert auch noch einen Hafen.
Die Herzöge von Holstein hatten großes mit dem Ort vor, weshalb auch die Kirche für ein Dorf von etwa Tausend Einwohnern heute etwas überdimensioniert erscheint.
Doch schon kurz nach der Gründung begann der Hafen zu versanden und man gründete das heutige Neustadt, nur wenige Kilometer weiter direkt an der Ostsee.
Aber die Kirche von Altenkrempe hat sich glücklicherweise als kleines Schmuckstück erhalten.
In Heiligenhafen angekommen, habe ich den Stellplatz am Graswarder schnell gefunden.
Es war auch Zeit zum Mittagessen, dann kam noch ein Schauer vorbei, aber danach war ich draußen. Zunächst auf der Seebrücke ganz nah am Stellplatz.
Doch das ist nicht nur eine Seebrücke, sondern eine „Erlebnisseebrücke“. Mal sehen, was man hier so erleben kann. Das sieht doch vielversprechend aus:
Leider reichen die Archimedischen Schrauben nicht bis zum Ostseewasser, sondern schöpfen nur etwas Regenwasser aus dem Bottich, so dass aus den Wasserspielen nichts wird.
Aber das ist von hier zu sehen:
Die „Kleiderbügel“ genannte Fehmarnsundbrücke.
Diese Liegen werden im Sommer wohl heiß umkämpft sein oder der Platz darauf kostet ein kleines Vermögen.
Eine steife Brise hat den Himmel etwas frei gepustet. Das will ich nutzen, um noch die Halbinsel Graswarder zu erkunden. Dafür muss ich zurück an Land.
Der Graswarder schützt Heiligenhafen vor der Ostsee und ist Rastplatz für Zugvögel. Trotzdem stehen hier eine Reihe hübsche, alte Häuschen direkt am Strand.
Die kleine Straße endet irgendwann vor einem „Privatgelände“-Schild.
Aber am Strand entlang, hinter den Häusern geht es zurück.
Auf dem Graswarder findet alljährlich am 2. Februar, zu Maria Lichtmess, eine Wetter-Wette statt:
Wenn an diesem Tag um 12 Uhr Mittags die Sonne lange genug scheint, dass ein Reiter sein Pferd satteln kann, dann würde der Fehmarnsund in diesem Winter noch zufrieren.
Die Sonne hat an diesem Tag in den letzten Jahren wohl mehrmals lange genug geschienen, aber der Sund ist trotzdem nicht zugefroren.
Als es dunkel wird, bin ich wieder am Auto. Ich könnte hier auch Strom haben, wenn, ja wenn ich noch Zwei-Euro-Münzen hätte. Anderes Kleingeld nimmt der Stromautomat nicht. So packe ich eben das hoffnungsvoll verlegte Stromkabel wieder ein und verziehe mich etwas dichter an den Deich.
Radio und Internet sprechen von Sturm aus Nordwest morgen. Den werde ich am besten am Lensterstrand aussitzen. Da sind keine Bäume und Häuser in unmittelbarer Nähe, deren Teile mir ans Auto fliegen könnten. Und bei der Windrichtung verzieht sich das Wasser eher aus der Lübecker Bucht, als dass es über den Deich schwappen könnte.
Infos Stellplatz Heiligenhafen
Der hier genannte Stellplatz ist geschlossen, der Nachfolger wurde vor Kurzem eröffnet.
Gruß
Henning
UPDATE: Der Stelllplatz Heiligenhafen existiert nicht mehr an der alten Stelle. Zur Zeit gibt es eine Ausweichfläche, ein neuer Stellplatz ist wohl in Planung.
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Update zum Stellplatz: Ich hatte auf einem Schild beim Parkscheinautomaten gesehen, dass die V+E am 31.10.13 abgebaut wurde und darum nicht mehr aktiv danach gesucht. Am nächsten Morgen führ dann ein anderes Wohnmobil ans hinterste Ende des Platzes. Neugierig geworden, was der denn da will, habe ich genauer hingesehen und dabei die sehr wohl vorhandene V+E entdeckt und natürlich gleich benutzt. Der Andere war ein Schwede, den hat das deutsche Schild gar nicht interessiert, der ist „auf Sicht“ zum Entsorgen gefahren. Die Angaben sind entsprechend geändert. Ob die Aussage, der Platz werde zum 31.8.2014 geschlossen, auch falsch ist, werden wir wohl im September 2014 wissen. Aber nebenan wird fleissig und lautstark Erde bewegt, da ist irgendwas im Werden.
Unterhalten sich zwei Bauern: „Ist Dein Dach beim Sturm beschädigt worden?“ – „Weiß nicht, hab es noch nicht gefunden…“
Ich würde da jedenfalls in den nächsten Tagen nicht stehen wollen, selbst wenn das Wasser mir vielleicht nicht gefährlich werden könnte. Wenn so ein Womo umgeschmissen wird, hat man echt viel dran zu reparieren… 🙁
Klar, da weht es ungehindert. Aber geschützt heißt meistens „Schutz“ durch Bäume oder Gebäude. Und von beiden kann bei Sturm was abgerissen werden und herumfliegen. Eine Erdmulde wäre gut, aber ich kenn hier keine. Klar muss das Auto mit der Nase im Wind stehen.
sieht schön aus. Aber fahr etwas weiter weg von der Küste. Die Unwetterwarnungen für die nächsten zwei Tage klingen nicht gut 😉
Das ist die Ostsee, da wird es bei Nordweststurm das Wasser eher wegblasen. Ein Platz zwischen Hügeln im Binnenland würde mir auch passen. Aber ich will weg sein von Bäumen und Häusern, da kommen nämlich die Trümmerteile her.