Gefahren: Dienstag 11km, Mittwoch 20km
Wetter: Von jedem etwas
Hallo zusammen,
Montag den 7. Oktober habe ich irgendwie vertrödelt. Internet, mal was essen, irgendwann Fernsehen und schon war der Tag rum. Im Fernsehen (La Vita, Bayrisches Fernsehen) in einer Sendung über Aussteiger, habe ich dann auch gelernt, dass der ausgestiegene Mensch dem Tag eine Struktur geben muss. Das ist natürlich richtig, auch ich kann hier nicht einfach so in jeden Tag hineinleben.
Also ging es am Dienstag hinaus zum Autohof Gau-Bickelheim, denn dort soll es eine Waschmaschine geben, laut Auskunft meiner Rumtreiberkollegen Olli und Ulli.
Die Waschmaschine am Rasthof hatte ich auch bald gefunden. Sie stand unter der Obhut des Toilettenmannes. Der murmelte zwar ständig unverständliches Zeug vor sich hin, war ansonsten durchaus entgegenkommend. Allerdings wollte er meine Wäsche gleich mit 90 Grad waschen, was ich verhindern konnte. Doch der erste Durchgang mit Unterwäsche bei 60 Grad dauerte schon mal zweieinhalb Stunden, die ich mir mit Pizzabacken, Pizzaessen und Internet vertrieben habe.
Ich war auch pünktlich bei meiner Wäsche, nur der Toilettenmann war nicht da. Aber für einen gelernten Single ist eine Waschmaschine kein Buch mit sieben Siegeln und so konnte ich meine Buntwäsche mit 40 Grad auf die Reise schicken. Das sollte etwa eine Stunde dauern, so bin ich wieder zurück zum Auto gegangen und habe noch etwas Surfkontingent verbraucht.
Nach einer Stunde stand aber meine Waschmaschine auf 60 Grad und zeigte über zwei Stunden Laufzeit an. Der Toilettenmann war inzwischen zurückgekehrt und hielt die von mir gewählte Waschleistung wohl für unzureichend. Auf meinen Wunsch hin hat er dann alles abgepumpt, geschleudert und ich konnte meine Wäsche mitnehmen. Das ist natürlich der Nachteil bei der Benutzung öffentlicher Waschmaschinen: Man ist nie sicher vor fremden Eingriffen.
Zurück am Stellplatz habe ich das Fahrerhaus…
…und das Bad voll Wäsche gehängt.
Was man auf dem oberen Bild auch sehr gut sind: Elastische Wäscheleinen sind Mist. Die taugen allenfalls für Socken. Alles andere ist zu schwer und die Leine hängt zu weit durch.
Ich gehe da aber schon mit einer Idee zum Wäsche aufhängen im Fahrerhaus schwanger.
Mit etwas Gewürge passt auch die ganze Ladung ins Bad und ich könnte zumindest weiterfahren.
Das wollte ich auch erst, aber hier gibt es einen Baumarkt mit riesiger Auswahl (Hela Fachmarkt, Bosenheimer Straße 214, 55543 Bad Kreuznach).
Dort würde ich neue Rückleuchten für die ausziehbare Stoßstange bekommen, meinte Olli. Die sind nämlich nicht mehr TÜV-Konfrom, nachdem die Streuscheibe der rechten Leuchte in irgendeinem Gebüsch beim rückwärts Hineinstoßen kaputt gegangen ist und ich diese durch eine Streuscheibe mit roter Farbe für den Rückfahrscheinwerfer ersetzen musste.
So sind wir dort am Mittwoch nach dem Mittagessen hingefahren. Die passenden Rückleuchten hatten sie allerdings nicht, dafür Wachs aus der Sprühdose zum Versiegeln von Roststellen, die bisher nur Olli sehen konnte. Aber er hat gleich am Platz die halbe Dose da rein gesprüht. Schaden kann es ja nicht.
Dann war Olli noch so nett, mir eine Steckdose in der Sofaecke einzubauen. Da kann ich jetzt mein Netbook anschließen, ohne mein Kabel über das halbe Sofa ziehen zu müssen.
Insgesamt war das weniger einfach, als zunächst vermutet. Hier das Sofa ohne Polster:
Das ist alles sehr verbaut und jedes Brett ist mit drei mal mehr Schrauben befestigt, als nötig wären. Aber bei Concorde nimmt man sich eben noch richtig Zeit, um Qualität zu fertigen.
Am Ende haben wir uns den Strom in der Verteilung unter der linken Seitensitzbank geholt, das Kabel ein Stück weit durch dieses Wollmäuseversteck geführt…
…und hinten in der Ecke die Steckdose angebaut.
Morgen werde ich mich, trotz bundesweitem Blitzmarathon, auf den Weg in den Pfälzer Wald machen. Ich werde ja dann sehen, ob ich wegen Strafvereitelung aus dem Verkehr gezogen werde. Mit meiner Schleicherei verhindere ich es eventuell, dass jemand, der an einer bestimmten Stelle sonst schneller unterwegs ist, geblitzt werden könnte.
Mit meinem bisher langsamsten Auto, dem VW-Bus, bin ich am Häufigsten in Radarfallen geraten. Aber immer nur in Tempo-30-Zonen.
Gruß
Henning