Hallo zusammen,
alle bloggenden Rumtreiber wissen immer ganz genau, wieviele Kilometer sie gefahren haben, wieviel Strom noch in der Batterie ist, wie das Wetter ist oder war und wo sie sind sowieso.
Man könnte glauben, ich irre planlos herum und bin selbst davon überrascht, wo ich am Ende des Tages heraus komme. Weit gefehlt, darum gibts ab heute dieses:
Gefahren: 76km
Wetter: Sonnig
Die Kilometerangabe ist immer daran gescheitert, dass ich den Kilometerstand nicht mehr abgelesen habe und wenn erstmal der Computer läuft und es hinten am Sofa schön warm ist mag ich auch nicht mehr nach vorne turnen, um das nachzuholen. Jetzt überliste ich mich selbst und fotografiere den Kilometerzähler beim Abbauen der Windschutzscheibenkamera.
Das sind schon über 10.000 km, die der Concorde unter meiner Regie gefahren ist. Kein Wunder, ich wohne ja auch seit drei Monaten und drei Tagen ohne Unterbrechung darin.
Aber ich will ja auch vom Tag erzählen. Vom Weißen Stein herunter zog es mich nach Prüm. Dort wollte ich einen weiteren Schritt unternehmen, um der Telekom meinen Umzug und die Aufgabe meines Festnetzanschlusses nahezubringen. Diesmal sollte meine Anmeldebescheinigung und eine Telefonrechnung meiner Krummesser Freunde dabei helfen.
Der Plan sah vor, dass jemand vom Telekom-Shop diese Telefonrechnung ausdruckt, meine Anmeldebescheinigung dazulegt und das ganze an den Kundenservice der Telekom faxt. Dann würden sie dort erkennen, dass ich wieder in einem Haushalt mit Telefonanschluss lebe und ich könnte vorzeitig aus meinem Vertrag aussteigen ohne Kosten.
Es scheiterte aber schon mal daran, dass der „Telefonmann“ vom gleichnamigen Telekom-Shop in Prüm keine USB-Sticks in seinen Rechner stecken wollte. Zum Drucken verwies er mich an einen dm-Drogeriemarkt. Dort war man aber nur gewillt, Fotos auszudrucken. Aber vielleicht könnte ja die Post weiterhelfen?
Die war zum Glück nicht weit, aber dort sah man sich außerstande, mein Anliegen überhaupt zu begreifen.
„Wir haben hier kein Internet“ bekam ich zur Antwort, als ich, meinen USB-Stick hoch erhoben, um den Ausdruck eines schlichten PDF-Dokuments bat. Als ich meinte, dass sie dafür auch kein Internet bräuchte, sah die arme Postlerin ihren PC verzweifelt an und schüttelte erneut den Kopf. Also zurück zum Telefonmann. Der konnte allerdings die Daten meiner Freunde angeblich nicht ebenso einfach wie meine ermitteln. Aber ihm fiel noch ein Computerladen ein, der könnte beim Drucken helfen.
Den Computerladen hatte ich bei der Parkplatzsuche schon gesehen, der war auch nicht weit, Prüm ist überhaupt nicht sehr groß, hat aber sogar zwei Telekom-Shops, was ja der Grund für meinen Ausflug war.
In dem Computerladen war ein Ausdruck kein Problem, stolz wie Oskar marschierte ich zurück zum Telefonmann. Der hat dann noch meine alte Anschlussnummer mit einem Post-It auf den Zettelstapel draufgeklebt und das Ganze in sein Fax gesteckt. Mal sehen, ob die TELEKOMiker kapieren, was ihnen diese Nachricht sagen soll.
Mir hat diese hektische Mittagsstunde gesagt, dass ich einen mobilen Drucker brauche.
Nach einem schnellen Mittagessen auf dem Aldi-Parkplatz ging es dann weiter auf gelben Straßen Richtung Manderscheid in die Vulkaneifel.
Die Straßen waren mal kurvig…
….mal breiter…
…und mal enger…
…aber es ging immer auf und ab. Das machte sich auch schon deutlich im Verbrauch bemerkbar. Wo ich im Flachland noch bei ca. 12,5 Litern Durchschnittsverbrauch war, knobelte Excel bei der letzten Tankfüllung einen Verbrauch von 14,5 Litern aus.
Dabei habe ich es wirklich nicht eilig. Auf den Windschutzscheibenbildern ist kein Verkehr zu sehen, weil die alle hinter mir hingen und auf eine Gelegenheit zum Vorbeipreschen gewartet haben.
In Abwandlung eines hier schon mal strapazierten Witzes:
„Wieso Stau auf der Landstraße? Vor mir ist doch alles frei.“
Aber auch die steilste und engste Straße ist mal zu Ende und so war ich zur Kaffeezeit am Stellplatz in Manderscheid an der Heidsmühle.
Hier kann man so einiges erwandern oder erradeln.
Das kommt morgen dran.
Infos Stellplatz Manderscheid
Adresse: Heidsmühle / Mosenbergstraße, 54531 Manderscheid
Google-Maps Koordinaten: 50.084505,6.79867
Kosten: keine
V+E: nicht vorhanden
Strom: vier Anschlüsse, 2,50€ pro Tag, im Hotel Heidsmühle anmelden und bezahlen bei Abfahrt
Bemerkungen: Schattig, nur am Nachmittag Sonne
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Gruß
Henning
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Mein Reisedrucker
Wenn du wissen willst wie das richtig funktioniert, dann musst du mal hier lesen: http://www.treitler.tv
So sieht die absolute Kontrolle aus.
Vorbildliche Arbeit, da können die Geheimdienste ordentlich sparen, wenn das jeder so machen würde. Aber ihre Batterien vernachlässigen die Treitlers doch ewas 😉
“Wieso Stau auf der Landstraße? Vor mir ist doch alles frei.”
Hallo Henning,
hierzu gibt es noch eine Variante:
„Stau kann mich überhaupt nicht aufregen………………..solange ich gaaaanz vorne bin.“
Gut Stau,
Volker
Oh, ist das so vorgeschrieben im Rumtreibergesetz? 😉
Mist, falle ich ja wieder aus dem Rahmen. Nur an den Tagen wo ich stehen geblieben bin, weiß ich die gefahrenen Kilometer. Am Fahrrad ist kein Tacho, da weiß ich es nach der gleichen Logik. Gelegentlich schaue ich nach der Batteriespannung und wenn die unter 12V geht, suche ich mir Strom. Manchmal weiß ich nicht so genau, wo ich gerade stehe (meistens bei Müdigkeitsunterbrechungen der Fahrt 😉 ), aber meine Frau Navi zeigt mir das dann auf Wunsch. Einzig: Ich weiß wie das Wetter war und wie es ist – aber das bleibt fast immer mein Geheimnis… 😀
Rumtreibergesetz? Klar Mann, was dachtest du denn?
Nee, ich mein nur, weil alle anderen das immer so genau angeben, ich wollte auch mal, nun lass mich doch… 😉 😉