Hallo zusammen,
ich komme zeitig genug aus den Federn, um in Ruhe zu Frühstücken. Danach mache ich mich wieder auf den Weg nach Marktschorgast. Die Straße ist eng und steil, bis zu 19%. Auch die Eisenbahn hat Probleme, diesen Höhenrücken zu überwinden, schließlich findet sich hier die berühmte „Schiefe Ebene“.
Ich bin rechtzeitig am Frankia-Werk. Die Führung beginnt mit einem kleinen Film zur Geschichte der Firma. Seit 1960 werden hier zunächst Wohnwagen, später dann Reisemobile gebaut. Hier macht man fast alles selbst: Die Möbel, die Polster (bis auf Lederpolster) und die Seitenwände. Jedes Mobil ist anders, denn die Kunden können eigene Wünsche anbringen.
Einer der Teilnehmer entdeckt sogar sein neues Auto fast am Ende der Fertigungsstraße.
Auch die Dokumentation machen sie selbst, es gibt wohl hier keinen Bedarf für einen Wohnmobil-affinen Technischen Redakteur.
Einen ausführlichen Artikel über den Bau von Frankia-Reisemobilen findet ihr hier: Wie entsteht ein Frankia Reisemobil?
In der Auslieferungshalle, wo die Führung bginnt und endet, steht ein Integrierter auf Fiat und ein Alkoven auf Mercedes. Der Alkoven hat sogar meinen derzeitigen Wunsch-Grundriss mit Hecksitzgruppe, allerdings Einzelbetten oben in der Schlafhöhle. Die bräuchte ich nicht unbedingt, obwohl ich deren Sinn für Paare durchaus nachvollziehen kann. Vor allem, wenn beide die aktive Kuschelphase bereits hinter sich gelassen haben.
Nach zwei Stunden mache ich mich wieder auf den Weg nach Wirsberg und von da über die B303 und B4 nach Ebern am Rande der Hassberge. Hier will ich zum Camping- und Caravanhändler Dietz.
Ebern kann ich ohne Navi finden, aber bei der Suche nach der Bahnhofsstraße muss die elektrische Dame aushelfen. Das tut sie mit der gewohnten Abgeklärtheit einer Chefsekretärin kurz vor dem Ruhestand.
Beim Dietz hat man leider keinen Gebrauchten, der meinen Vorstellungen entspricht. Aber ich kann mir einen neuen Dethleffs-AlPa ansehen, das Mobil für alleinreisende Paare. Da ist eigentlich alles dran, aber es sind wieder Einzelbetten im Alkoven und ein Fiat ist drunter. Das geht schon mal gar nicht. Aber die Küche ist gigantisch und eine Heckgarage gibt es auch. Ich kann nur noch immer nicht einschätzen, ob die hoch genug für mein Fahrrad ist. Da hilft nur messen, es sieht aus, als ginge es um Zentimeter.
Weiter geht es im Gewitterregen nach Königsberg. Von da verziehe ich mich auf einen abgelegenen Wanderparkplatz in den Bergen, wo es allerdings weder Handy-Empfang, noch Internet gibt.
Gruß
Henning / CarbonUnit