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Hallo zusammen,
das Buch und dessen spätere Verfilmung haben in den achtziger Jahren ein ziemliches Medienecho ausgelöst. Nur war mir zu dieser Zeit das Schicksal bayrischer Bauern herzlich egal und so habe ich das weitgehend ignoriert. Vor einer Weile gab es dann das Buch für kleines Geld auf einem Flohmarkt und ich habe es mitgenommen.
Im letzten Sommer dann, auf der Suche nach Lesestoff, ist es mir in die Hände gefallen und auf seltsame Art war ich sofort gefesselt. Die Autorin beschreibt in einfacher und pathosfreier Sprache ihr Leben. Dabei schildert sie die alltägliche Plackerei, wie auch schwere Schicksalsschläge mit den gleichen, nüchternen Worten, oft auch noch im selben Satz. So hatte ich beim Lesen ständig das Gefühl, die nächste Katastrophe wäre nur einen Halbsatz entfernt. Eine dieser Katastrophen war der frühe Tod der Mutter. Die kleine Anna war damals gerade acht Jahre alt und musste sich von diesem Tag an um ihre Geschwister kümmern. Von Nachbarinnen hat sie Kochen und Nähen gelernt und war so oft genug die Erste, die aufstehen musste und die Letzte, de ins Bett kam. Nicht zuletzt musste sie auch dem Vater auf dem Feld helfen. Da blieb keine Zeit mehr, um Kind zu sein.
Später hat Anna geheiratet und mit ihrem Mann einen eigenen Hof bewirtschaftet. Der Mann kam verwundet aus dem Krieg zurück, aber sie konnten weitermachen und hatten auch eigene Kinder. Annas sehnlichster Wunsch war es, einmal ausschlafen zu können. Das war ihr erst im Rentenalter vergönnt. Als Fazit aus ihrem Leben zieht sie den Schluss, nicht noch einmal Bäuerin zu werden, wenn sie neu anfangen könnte.
Der Hype um Film und Buch ist längst abgeebbt, aber ich kann jetzt nachvollziehen, wie er entstanden ist. Der 100. Geburtstag von Anna Wimschneider (1919 – 1993) im Juni 2019 war den Medien kaum eine Erwähnung wert, ich habe das nur erfahren bei der weiteren Recherche zum Buch. Beim Deutschlandfunk gab es aber ein Kalenderblatt dazu.
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Gruß
Henning
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