Hallo zusammen,
Mitte September letzten Jahrs war ich bei Tegos in Ostrach zum Einbau der neuen Tür. Jetzt wird es Zeit, die gebührend zu betrachten.
Wie oft ich in dem guten halben Jahr Ein- und Ausgestiegen bin, habe ich nicht gezählt, aber es war sicher mehrmals täglich. Einen wirklichen Mangel an der Tür habe ich in dieser Zeit nicht entdecken können, rückblickend stört mich eigentlich nur, dass ich mir das nicht schon eher gegönnt habe.
Doch kommen wir zu den Einzelheiten:
Alles wirkt solide…
…und gut verarbeitet, wenn auch das kleine graue Kästchen ganz unten nicht das stabilste Teil der ganzen Tür ist. Aber wichtige Dinge, wie die Verriegelung…
…sind solide und halten wohl auch einem Einbruchsversuch etwas länger stand, als es die Serientür des Concorde jemals gekonnt hätte. Mir ist natürlich auch klar, dass es hundertprozentigen Schutz nicht gibt. Wer rein will, wird auch rein kommen, wenn nicht durch die Türen, dann über die Fenster von zum Beispiel der Ladefläche eines daneben stehenden Pritschenwagens aus. Aber der Gelegenheitsdieb hat es schwerer und sucht sich ein anderes Ziel.
Dann gibt es noch das Zusatzschloss…
…natürlich auch von außen zu verriegeln.
Zwei stabile Bügel wie dieser…
…halten die Tür zu und für das Schloß…
…kann ich sogar den alten Schlüssel weiterverwenden. Nebenbei schaltet die Elektrik in der Tür auch meine Stufenbeleuchtung wieder, die schon vor einigen Jahren wegen eines maroden Türkontakts nicht mehr brennen wollte. Die Tür hat eine eigene Sicherung, die wurde im Küchenschrank eingebaut. Beim Schließen und Öffnen sind kurz Elektromotoren zu hören, welche die Riegel bewegen. Es geht aber auch alles ohne Strom, dann braucht man nur etwas mehr Kraft. Das hat insgesamt schon die Anmutung eines Banktresors und ist gut zu handhaben.
So sieht es innen aus: Abgeschlossen…
…und nicht verriegelt.
Manchmal muss ich etwas nachdrücken, damit die Tür auch schließt, aber das ist sicher im Rahmen des Normalen. Tegos bietet nach einem Jahr eine kostenlose Durchsicht mit Nachjustierung an. Das werde ich wohl in Anspruch nehmen. Die Gummidichtung hat auch den Winter gut überstanden, soll aber nach Hinweisen von Tegos mit Silikonspray gepflegt werden. Da muss ich die richtige Dosierung noch finden, die erste Dose war ziemlich schnell leer, das ist so üppig sicher nicht nötig.
Ein Fenster in der Tür und einen Insektenschutz habe ich nicht mitbestellt. Um zu sehen, wer vor der Tür steht, wenn es klopft, habe ich das Küchenfenster. Dadurch führe ich auch Verhandlungen mit den Außenstehenden. Es ist sicher nicht gut, sofort bei jedem Klopfen die Tür aufzureißen, man weiß nie, mit wem man es zu tun hat.
Bei geschlossener Schiebetür zum Fahrerhaus ist es vorne im Aufbau recht dunkel, da hätte ein Fenster in der Tür möglicherweise Abhilfe schaffen können. Aber dann ist da immer noch der dicke Wintervorhang, der bisher auch im Sommer drangeblieben ist.
Eine Ablage weiter oben in der Tür für Kleinzeug wie Stirnlampe oder die Strippe, um das Schlüsselbund um den Hals zu tragen wäre mir lieber, als ein Fenster. Da wird man wohl was basteln müssen.
Schon der alte Mückenschutz an der Concorde-Tür hat mich mehr genervt, als dass er irgendwas genutzt hätte. Will ich drinnen bleiben und Lüften, gib es vier große Fenster und eine Dachluke für den Luftaustausch, die haben auch alle Fliegengitter, also kann die Tür zu bleiben. Sitze ich draußen und habe endlich alles rausgeschafft (Kaffee, Kuchen, Tablett, Buch, Nackenrolle, Sonnenhut…) kann die Tür auch zu bleiben.
So hat meine Tür 2.000€ glatt gekostet, sicher ein stolzer Preis, aber letztlich dem Gebotenem angemessen. Eine Marke wie Concorde sollte so etwas wie die ursprünglich verbaute Serientür nicht anbieten.
Was bei der Tegos-Tür und auch bei manchen anderen Wohnmobiltüren fehlt, ist eine Abfangmöglichkeit der Tür bei starkem Wind. So habe ich meine schon kräftig strapazierte Schnur am solide wirkenden Griff durch einen Spanngurt aus meinen Fundus ersetzt, um die Tür auch bei Sturm sicher öffnen zu können, ohne dass sie gleich gegen die Wand knallt.
Bei dem soliden Türgriff hat das schon was von Hosenträgern zum Gürtel, aber wenn es kräftig weht, hilft so ein Gurt, um die Tür unter Kontrolle zu halten. Dieser Gurt ist auch eine Erinnerung an einen Klassiker unter den bayrischen Campingläden.
Noch in den neunziger Jahren, als frischgebackener VW-Bus-Besitzer, habe ich meine ersten Zubehörteile bei Sport-Berger in Karlsfeld-Rothschwaige eingekauft, unweit von Dachau. Sport Berger war nicht zu verwechseln mit Fritz Berger. Hans Berger gründete seine Firma für Faltboote, Zelte und Wohnwagen 1932. Sicher gehörte auch die Firma Sportberger zu den Pionieren der Branche mit dem Wohnwagen „Karawane“ oder dem Zelt „Hausdabei“. Noch in den Neunziger Jahren war die Firma unter dem Namen Sport Berger dort zu finden, wurde aber bald von dem viel größeren Fritz Berger geschluckt. Auf dem Gelände des früheren Ladens stehen heute Wohnhäuser. Ich kann mich an gute Auswahl, freundliche Beratung und ein von Bäumen umstandenes Gelände erinnern. Dass ich bei einem Pionier der Szene eingekauft habe, ist mir allerdings erst später bewußt geworden. Mit dem Suchbegriff „Sportberger“ ist auch etwas dazu im Netz zu finden.
Aber zurück zur Tür. Hat man sie bei Sturm glücklich und schadensfrei geöffnet, wird sie von diesem soliden Teil in Position gehalten.
Das hole ich mir auch mal für die beiden Klappen der Heckgarage, die stehen auch wie Segel im Wind.
Insgesamt bin ich mit der neuen Tür zufrieden, wie gesagt, am meisten daran ärgert mich, dass ich mir die nicht schon eher geholt habe. Allerdings scheint es auf dem Gebiet der nachrüstbaren Aufbautüren kaum Alternativen zu Tegos zu geben. Ich habe die Firmen Hartal und Mekuwa gefunden, die sogar vergleichsweise prompt auf meine E-Mail-Anfragen reagiert haben. Sie liefern aber nicht an Privatpersonen.
Achja, der blaue Dekorstreifen auf der Tür fehlt immer noch. Das wird auch so bleiben, es gibt Wichtigeres als Dekorstreifen. Eine Gastankflasche zum Beispiel. Für dieses Jahr ist deren Einbau eingeplant, Näheres dazu später.
UPDATE 1: Die gewünschte Ablage in der Tür habe ich in einer nächtlichen Spontanaktion gebastelt.
Das gelbe Plastikkörbchen stand bisher neben dem Herd und hatte schon da die Aufgabe, Stirnlampe und sonstige Dinge griffbereit zu hlaten, die ich beim Außeneinsatz brauche. Von der Länge her passt das Körbchen fast genau in die Aussparung der Tür. Dort habe ich es mit doppelseitigem Klebeband angeklebt. Das hält jetzt schon seit fünf Tagen. Sollte es irgendwann nicht mehr halten, fällt es wahrscheinlch nachts um halb vier mit Getöse herunter.
UPDATE 2: Der Haltegurt in der Tür zum Festhalten bei Wind hat sich prizipiell schon bewährt, war aber etwas zu lang. Wenn sich der Gurt nämlich in der Schließmechanik verklemmt, dann lässt sich die Tür nur noch mit etwas Gewalt öffnen und von außen gar nicht. Damit ich nicht schon wieder den Pannenhelfer rufen muss, ist die Abhife denkbar einfach: Den Gurt etwas kürzer einstellen, schon kann sich nichts mehr verklemmen.
Gruß
Henning
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Ja die sogenannte „Schlagtüre“ ein Begriff vom Concorde-Service hat mir auch immer gestunken.
Jetzt habe ich auch eine elektrische ZuZiehHilfe.
Und die macht bei leichtem Andrücken der Türe
nur seest und klack ist die Türe zu.
Und die Nachbarn kriegen vom späten nachhause kommen nichts mit.
Gruß Helmut W
Moin Henning,
danke für dein Feedback bezgl. der Tür. Wenn du die Tankflasche hast, wirst du Dir sicher sagen, warum habe ich die nicht schon längst. Das isr wirklich eine Erleichterung, ich lebe seit ca. 1 Jahr auch fast nur noch im Womo und es ist einm Genuß nicht mehr die Flaschen schleppen zu müssen. Und irgendwann rechnet sich auch der Preis, weil ein Füllung an der Tanke nur rund 12 Euuronen kostet. Nimm gleich 2 Flaschen mit Duomatic und du hast wirklich einen entspannten Tag.
Ade
Kann sein mit der Gasflasche. Das Schleppen stört mich aber nicht so, für Wege die weiter sind als zwischen Heckgarage und Gasfach gibt es Wägelchen.
Es kommt aber nur eine Tankflasche rein, der Platz für Tauschflaschen bleibt erhalten, das ist flexibler. Näheres kommt hier, wenn es soweit ist.
aber warum schleppen, rein und raus, wenn du nur den zapfhahn anschließen musst und der rest geschieht von alleine 🙂
Zu dem Zapfhahn muss ich aber immer erstmal selbst hinfahren. Eine Schleppflasche kann ich mir auch mitbringen lassen.