Überwinterung Portugal 2016/17 – Teil 2
Inhaltsverzeichnis
Wieder am Strand des Vergessens
Wie der Platz mit dem besseren Wetter heißt, habe ich tatsächlich vergessen, weshalb er auch als Praia do Amnesia schon eine gewisse Bekannheit erlangt hat.
Hier waren wieder jede Menge Nachbarn, Bekannte und Unbekannte. Die kamen und gingen, wie auch die beiden Schweizer Wohnmobil-Nomaden Yvonne und Alois, die ich im Sommer 2015 in Ratzeburg zum ersten Mal getroffen hatte. Eine Konstante waren Doreen und „Vorkoster“ Sven von KasteninBlau. Mit den Beiden bin ich schließlich eine Verpflegungsgemeinschaft eingegangen. Sie haben mich mit bekocht und am Ende der Woche habe ich mein Scherflein zur Haushaltskasse beigetragen. Dadurch war ich nur wenig motiviert, den Platz wieder zu verlassen, worin mich auch ein kleines Unwetter nur bestärkt hat.
So vergingen die Tage mit gutem Essen, Reden, Dösen in der Sonne und dem obligaten Strandspaziergang am Abend.
Nebenbei habe ich an diesem Blog gebastelt und gelernt, wie man eine Pfannenpizza macht…
…die geschmacklich sehr viel näher an das Original herankommt, als meine bisherigen Versuche.
Kapelle, Leuchtturm und wieder Lagos
Erst am 10. Februar bin ich schließlich weitergezogen zu einer kleinen Kapelle direkt am Meer.
Hier habe ich ein stürmisches Wochenende ausgesessen…
…und bin später zum Leuchtturm Rocha Brava gefahren.
Nach nur einer Nacht dort bin ich nach Lagos gefahren, nicht zuletzt um eines von Andres Solar-Faltmodulen günstig zu erwerben. Dort ergab sich natürlich auch wieder ein Treffen mit alten Bekannten und ein Stadtbummel.
Stauseen, Castro Verde und Monsaraz
Schon bald ging es weiter, diesmal ins Landesinnere an den Barragem do Santa Clara, also einen der vielen Stauseen Portugals.
Hier war es ruhig und ich hatte nur wenig direkte Nachbarn. In fußläufiger Entfernung gab es einen der Bekannten vom Strand des Vergessens und wir haben uns immer mal wieder gegenseitig besucht. So habe ich auch hier zwei Wochen verbracht und mich so langsam mit dem Gedanken angefreundet, dass ich wieder zurück nach Deutschland fahren sollte.
Aber auch das soll man nicht überstürzen und so war die nächste Etappe das Landstädtchen Castro Verde mit eigenem Stellplatz und einer hübschen Altstadt.
Auf der nächsten Etappe Richtung Norden bin ich einer Einladung von Klaus zum Pego do Altar gefolgt. An diesem Stausee haben wir bei gutem Wetter noch ein paar geruhsame Tage verbracht.
Nachbar Klaus hatte mir so viel von dem kleinen Ort Monsaraz an der spanischen Grenze vorgeschwärmt, da muste ich einfach hin. Nach einem windigen Sonntag allein am Stausee ging es los. Monsaraz liegt hoch oben auf einem Bergrücken über dem Alqueva-Stausee, einem der größten Stauseen Europas. Der Ort ist winzig, gerade einmal drei Parallelstraßen, ein paar Verbindungssgassen und einen Stellplatz gibt es.
Zurück durch Spanien und Frankreich
Dies war die letzte Nacht auf portugiesischem Boden. Am nächsten Tag bin ich über Badajoz bis Caceres gefahren, dann war Torquemada…
…das Etappenziel und schließlich zu einem Platz im Wald bei San Sebastian. Das hat insgesamt drei Tage gedauert, von denen ich mich auf dem Platz im Wald erstmal erholt habe. Vor allem das letzte Stück auf der engen und vollen Autobahn war anstrengend.
Nach der Pause in Spanien ging es bei Irun über die Grenze und auf Departementsstraßen…
…durch das Hinterland von Biarritz, meistens von Kreisverkehr zu Kreisverkehr. Dabei haben sie mich dann auch erwischt: Innerorts geblitzt mit 57km/h, abzüglich Toleranz 52 km/h, macht 90€, zahlbar innerhalb der ersten sechs Wochen, sonst werden es 135€. So gesehen wäre ich hier billiger auf der bemauteten Autobahn durchgekommen.
Mit dem Übernachtungsplatz dieses Tages hatte ich aber eine echte Perle entdeckt: Labastide d’Armagnac, ein winziges Dorf in Aquitanien, das noch genauso aussieht, wie es schon vor 200 oder noch mehr Jahren ausgesehen haben könnte.
Dort bin ich einen weiteren Tag geblieben um mir den hübschen Ort anzusehen.
Jetzt musste es mal wieder etwas voran gehen, auf der nächsten Etappe bis zum Stellplatz in Lembras. Dann schließlich nach Bellac und von dort stramm Richtung Osten bis Givry.
Nach dem üblichen Rythmus mit drei Fahrtagen, gefolgt von einem Ruhetag war auch hier ein Tag Pause, bis es schließlich weiterging nach Deutschland, das ich am Abend des 24. März 2017 erreicht habe.
Eine Empfehlung für die mautfreie Fahrt durch Frankreich habe ich hier zusammengefasst: Mautfrei durch Frankreich
Gruß
Henning