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Hallo zusammen,
auf einer Brache in Berlin Mitte findet sich im August 2013 Adolf Hitler wieder. Der echte Hitler, nicht ein perfekter Darsteller, wie alle glauben. Wie der da hingekommen ist, wird im Buch nie erklärt, aber die Situation an sich ist schon grotesk genug.
Hitler erkennt bald, dass ihn die Vorsehung mal wieder an seinen Platz gestellt hat und er will das Werk fortsetzen. Hinderlich dabei ist nur, dass ihn jeder für einen wirklich guten Hitler-Darsteller hält, schließlich kann es ja auch gar nicht anders sein, denn der echte Hitler ist ja tot, wie wir alle wissen.
Schon bald hat er eine Show beim Privatfernsehen und kommt ganz groß raus. Das ist oft zum Schreien komisch, aber genauso oft bleibt dem Leser das Lachen im Halse stecken. Wenn Hitler bei der Betrachtung unseres Alltags im 21. Jahrhundert sich zum Beispiel über das völlig sinnlose Laubblasen bei Wind lustig macht, dann muss ich ihm eigentlich zustimmen. Immerhin stellt der „Führer“ fest, dass Laubblasen bei Sturm ein Sinnbild für den unbedingten Gehorsam des tapferen deutschen Soldaten ist und damit hat er sicher recht.
Aber geht denn das? Das ist immerhin Hitler, wenn auch fiktiv! Dem kann ich doch nicht einfach zustimmen!? Das ist der größte Verbrecher der Menschheitsgeschichte, ein Monstrum, der Mann hat Abermillionen Menschenleben auf dem Kerbholz! Darf man darüber lachen?
Ich hatte auch Gelegenheit, den Film zu sehen, der recht frei nach dem Buch gedreht wurde. Der wird stellenweise deutlicher als das Buch und zeigt, was der Autor sagen will: Dieser Hitler ist in uns, wir werden ihn nicht los. Wir können ihn nur erkennen und kontrollieren. Dazu muss auch der größte Verbrecher der Menschheitsgeschichte in einen geschichtlichen Kontext gestellt werden. Mag sein, dass das ein Stück weit unzulässige Relativierung ist. Aber wer die Zeit von 1933 bis 1945 und ihre Protagonisten als etwas ansieht, dass völlig ohne Kontext über uns gekommen ist, der macht es sich zu leicht und macht es auch Leuten, die heute den selben Quark wieder anrühren wollen, zu leicht. Man darf, ja man muss über Hitler lachen können. Erst dann hat man wirklich verstanden, was dahinter steckt und kann besser Tendenzen erkennen, die in dieselbe Richtung gehen.
Weit über den Unterhaltungswert hinaus kann ich das Buch und den Film nur empfehlen.
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Gruß
Henning
Hi Henning,
Mut Deinerseits macht mich auf ein Buch aufmerksam
welches ich sonst nie entdeckt hätte ! Der Autor fasst
ein heißes Eisen an. In uns allen steckt „mehr“ als wir
denken … Für lesenswert befunden, gekauft und als
„next to read“ gesetzt. Danke !
Roland aka plingquadrat.eu
Der Termin für deinen Bericht war geschichtlich gesehen passend. An Hitlers Geburtstag eingestellt. Ja, ok, der Vollständigkeit halber: Lenin hatte da auch Geburtstag. Hast du da auch was lesenswertes ??
Gruß, Angela
Zu Lenin noch nicht. Ein Freund hier aus Unterschleißheim hatte gestern auch Geburtstag. Irgendwann müssen ja auch Leute wie Hitler Geburtstag haben…