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Hallo zusammen,
da gibt es sicher so viele Routenvorschläge, wie es Reisende gibt. Bei dem dichten französischen Straßennetz ist es ja auch nicht schwer, jede Menge verschiedene Routen zu finden. Für die Fahrt durch Frankreich, vor allem mit einem etwas größeren Wohnmobil, muss man entweder Zeit oder Geld mitbringen. Ein Wohnmobil über 3,5 Tonnen und über drei Metern Höhe gehört zur Kategorie drei und da kostet die einfache Strecke von Straßburg nach Bayonne im Südwesten schon mal knapp 175 Euro, siehe französischer Mautrechner (auf Englisch).
Selbst wer auf der Landstraße eine zusätzliche Tankfüllung verfährt, hätte dabei immer noch Geld für mehrere Luxus-Stellplätze oder kann mindestens einmal opulent Essen gehen. Wessen Urlaubstage genau abgezählt sind, der muss eben das Geld investieren, dann ist die Strecke in zwei Tagen bequem zu schaffen.
Trödler wie ich zuckeln auf der Landstraße dahin und schaffen oft nicht mehr als 200 Kilometer am Tag, so bin ich aber auch vorangekommen.
Doch jetzt zum Routenvorschlag. Ich gehe dabei von Süd- oder Südwestdeutschland als Startpunkt aus und Portugal oder Nordwest-Spanien als Ziel.
Mulhouse – Belfort – Givry (ca. 300 km)
Bei Mühlhausen (Mulhouse), am Dreieck Neuenburg, geht es westlich über den Rhein und damit auch über die Grenze. Hier beginnt die französische A36, die auch mautfrei um Mühlhausen herumführt.
Später wird das auf „mautfreie Straßen“ eingestellte Navi aber zu deren Verlassen raten. Auf Departement- und Nationalstraßen geht es dann in Richtung Besançon durch das Tal des Flüsschens Doubs, eine durchaus hübsche Gegend.
Schon kurz hinter Mulhouse könnte man sich Belfort ansehen und dort den ersten Zwischenstop einlegen.
Wer die Sache ambitionierter angeht, nimmt sich Givry als ersten Übernachtungsplatz. Das sind allerdings gute 300km ab der Grenze. In Besançon biegen jetzt die meisten südlich in Richtung Lyon ab, meine Route geht aber weiter in westlicher Richtung auf der D673 in Richtung Chalon-sur-Saone, etwas westlich davon liegt das kleine Städtchen Givry mit einem Stellplatz. Wer mag, kann hier wohl auf einer alten Bahnstrecke etwas radeln, sicher kann man im Ort auch gut Essen.
Givry – Bellac (ca. 360 km)
Weiter westlich geht es auf der N80 Richtung Montchanin, dort südwestlich auf die N70, welche bei Paray-le-Monial auf die N79 stößt. Die berührt kaum Ortschaften, geht allerdings überwiegend einspurig stramm westlich bis Montmarault.
Die N79 endet dort, auf der D2371 geht es weiter in Richtung Montluçon, wo sich zumindest mein Navi etwas schwer getan hat, die Verbindung zwischen der N79 und der N145 zu finden. Es sollte aber einfach über die D39 machbar sein.
Wer in Spanien ans Mittelmeer will, kann sich vor Montlucon in Richtung Clermont-Ferrand und zur mautfeien A75 bewegen, die von hier bis Montpellier führt. Kostenpflichtig ist auf der Strecke meines Wissens nur das Viaduc de Millau.
Auf der N145 geht es dann vierspurig für gut 140km weiter in Richtung Westen. Nachdem die südlich führende A20 gekreuzt wurde, geht die N145 einspurig je Richtung weiter bis Bellac. Dieser Ort hat laut meinwomo drei offizielle Stellplätze. Der eine, den ich davon finden konnte, hat mich nicht wirklich überzeugt, aber einen zweiten Versuch lohnt es sicher. Hier gibt es jedenfalls alles in den Supermärkten am Ortsrand.
Bellac – Lembras – Labastide d’Armagnac (ca. 320 km)
Etwas südlich von Bellac liegt Oradour-sur-Glane, eine der bedeutendsten Gedenkstätten Frankreichs. Hier hat die Waffen-SS im Juni 1944 ein Massaker an der Dorfbevölkerung verübt. Die Ruinen des Dorfes können besichtigt werden und einen Stellplatz gibt es auch, laut meinwomo..
Südlich geht es auch ab jetzt voran, auf der N21 an Limoges vorbei über Périgeux bis Lembras bei Bergerac.
Der Stellplatz für 10 Mobile bietet alles, sogar Strom. Im kleinen Ort kann man sicher auch einkehren.
Die D933 führt jetzt weiter südwestlich über Marmande nach Labastide d’Armagnac, einem wirklich sehenswerten Ort mit Stellplatz.
Labastide d’Armagnac – Ibaneta-Pass (ca. 180 km) oder Irun (ca. 175 km)
Spätestens hier ist mal wieder Zeit für eine Pause und man sollte sich Wetter- und Straßenzustandsberichte zu Gemüte führen, denn bald geht es über die Pyrenäen. In Monts-de Marsan, etwa 30 Kilometer hinter Labastide, sollte klar sein, ob man den Ibaneta-Pass zwischen Saint-Jean-Pied-de-Port (mit Stellplatz) und Roncesvalles oder die sicherlich schneefreie Strecke über Bayonne und Irun nehmen will. Der Weg weiter östlich durch die Berge ist auf jeden Fall schöner, ich fand es ziemlich anstrengend ohne Autobahn durch Bayonne, Irun und San Sebastian zu fahren. Natürlich kann man sich auch für ein paar Euro das letzte Stück auf der Autobahn A63 durch das Ballungsgebiet an der Biscaya gönnen (8€ für Klasse Drei, laut Mautrechner). Besonders dann, wenn vorher noch eine Pause am Strand eingelegt wird, zum Beispiel in Messanges-Plage.
Im Gegensatz zu meiner Route für die Anfahrt (Mulhouse – Lyon – Albi – Toulouse – Roncesvalles) vermeidet diese Strecke größere Städte wie Toulouse oder Lyon, wo ja auch bald eine Umweltzone eingeführt wird. Auch fand ich den mautfreien Weg am Nordrand der Pyrenäen ziemlich anstrengend durch dauernde Ortsumgehungen mit unendlich vielen Kreisverkehren. Kreisverkehrsallergiker sind in Frankreich falsch, aber bei der oben beschriebenen Route gibt es immer wieder lange Abschnitte ganz ohne Kreisel.
Noch eine Anmerkung zu den französischen Straßennummern: Kürzlich habe ich gelesen, dass der Staat wohl die Nationalstraßen (Route National, abgekürzt RN) an die Departements abgeben will. Es werden darum wohl immer mehr Nationalstraßen (Nummer Nxxx) zu Departementstraßen (Nummer Dxxxx) Dabei wird aber die Nummer teilweise erhalten bleiben. Beispiel: Aus der N83 wird die D1083. Nur, falls sich im nächsten Jahr die hier angegebenen Nummern so nicht mehr finden lassen.
Bonne Route!
Nachtrag: Andre „AMUMOT“ hat einen ganz ähnlichen Artikel mit teilweise der selben Strecke geschrieben: AMUMOT: Mautfrei durch Frankreich – Mit dem Wohnmobil nach Spanien
Wir sind aber unabhängig voneinander auf diese Route gekommen, da wird sie so ganz falsch nicht sein…
UPDATE: Seit dem 1.Juli 2018 gilt auf französischen Landstraßen mit nicht mehr als einer Fahrspur pro Richtung Tempo 80 km/h statt vorher 90. Es sind einige zigtausend Schilder auszutauschen, das geht sicher nicht über Nacht.
Gruß
Henning
Bin gerade eben auf diesen Bericht gestoßen. Schöne Übersicht! Das mit Auxerre verstehe ich nicht. Vermutlich Angoulême (?)
Ich fahre im Osten Frankreichs anders. Da geht’s über die RN Lure-Vesoul-Dole-Chalon. Kreisverkehre erst ab Vesoul, Rund 20 Stück auf 220 km, das geht (Belfort-Chalon).
Die RCEA ab Montchanin bis Paray ist noch weiter fertig. Fehlt nur noch +/-15 km Ausbau. Angeblich ab 2024 (?) 3 Mautstellen zwischen Paray und Montmarault.
Wie, Maut auf der RCEA?
Bin früher oft die Nebenstrecke Chalon-Bordeaux gefahren. Inzwischen voll mit Lkws, macht keinen Spaß mehr. Ausserdem zig Blitzer. Fahre seit 2 Jahren über Belgien/weiträumige Umfahrung Paris. Grossraum Paris geht nachts gut zu fahren.
Hallo Timo,
ja, die RCEA soll 3 Mautstrecken bekommen. Diese sollen so angelegt werden, dass der regionale Verkehr nicht betroffen sein wird.
Die Mautstellen sollen bei Digoin, Moulins und Montet liegen. Preise sind mir nicht bekannt. Diese 3 Orte soll man ohne Maut erreichen können. Die Kontrollstellen dürften somit mitten in der Schnellstraße errichtet. LKWs dürfen dort vermutlich nur runter, wenn sie dem örtlichen Nutzen dienen.
Schöner Bericht, danke! Zwischen Montluçon und Spanien nehme ich gelegentlich die gut ausgebaute Strecke über Limoges, Auxerre und Bordeaux. Die ist auch mautfrei und man kommt etwas schneller ans Ziel. Empfehlenswert ist sie an den Wochenenden, da dann kaum Lkws unterwegs sind. Ab Bordeaux fahre ich mautfrei bis ans südliche Ende von Les Landes. Alles rund um Bayonne und Biarritz umfahre ich auf der teuren Autobahn, ansonsten kommt man nicht richtig voran. Leider ist die Autobahn mit Baustellen gespickt, es wird erweitert. Auch deswegen ist eine Wochenendfahrt viel besser. Alternativ kann man auch nachts fahren. Von der Autobahn sieht man eigentlich nichts, was schön sein könnte. Das geht besonders einfach, wenn man tagsüber die Zeit am Meer verbringt, z.B. Moliet-et-Maa. Dadurch umgeht man auch die 2 Bezahlstellen an der Autobahn südlich von Bordeaux.
Ja, der Abschnitt um Biarritz/Bayonne war nicht schön. Da haben sie mich auch noch geblitzt, nach Abzug von 5km/h Toleranz 52km/h = 90€. Dafür hätte ich auch Autobahn fahren können.
Oder wieder über den Ibaneta-Pass.
Moin,
Also auf dem iPad mit aktuellem BS funktioniert es.
Gruß Heiner
Hi Henning,
hier ein Test via Safari 10.1/MacOS 10.12.4.
Grüsse
Andi
Moin Henning,
o.k. -falls jemand anderes das Problem erlebt, weiß er jetzt, wie es umgehbar ist.
Aber nur nur mal ein logischer Einwand zu „Du bist bisher der Erste mit dem Problem“: wie viele könnten zuvor aufgrund des Problem die Kontaktaufnahme aufgegeben haben? 😉 Da geht dann die Dunkelziffer-Quote heftig hoch, oder?
Nur, weil sich kein Betroffener beschwert, heißt das nicht, das Kopfschüsse harmlos sind, oder?
Als EDV-ler bin ich gewohnt, „Scripts unter den Rock zu gucken“. Hier vermute ich einen simplen Script-Fehler: nach einem Punkt in der Mail-Adresse erwartet das Script eine Domain-Endung. Komplexe Mail-Adressen wie „donald.duck@disneyworld.com sieht dieses Script anscheinend nicht vor. Der erste Punkt zwischen donald und duck bringt es bei eingabe von „@“ aus dem Tritt.
Seit rund 30 Jahren behaupte ich dass „EDV“ ein Akronym ist für „endlich Daten verloren“.
Aber genug davon – genieße Dein Leben!
Beste Grüße
Toni
Ja, hast sicher recht, aber warum funktioniert es dann, wenn ich dort meine E-Mail Adresse eingebe, die auch einen Punkt noch vor dem @ hat?
Uuuund… darf ich den hier gegebenenfalls weiter verwenden: „Nur, weil sich kein Betroffener beschwert, heißt das nicht, das Kopfschüsse harmlos sind, oder?“
Moin Henning,
naja, Scripte machen in den verschiedenen Betriebssystemen schon mal „ihr eigenes Ding“.
Als Programmierer kann man nicht jede Systemumgebung testen, wenn es nicht um eine kommerzielle Lösung geht.
Der Spruch – mach damit, was Du willst! Du hast meinen Segen.
Er ist jedoch meine Interpretation einer m.E. genialen Vorlage.
Ich schmücke mich ungern mit fremden Federn, daher Aufklärung…
Der amerikanische Komiker Benny Hill hat mal gesagt:
„Just because nobody complains, doesn’t mean, all parachutes are perfect“.
Seine und meine Variante sind eindrucksvolle Verdeutlichungen des „Problems Dunkelziffer“.
Ich habe das nur noch etwas zugespitzt.
Beste Grüße
Toni
Haha, genau: Gab noch nie Beschwerden über defekte Fallschirme… Auch nicht schlecht.
Stimmt natürlich hier: Wer die E-Mail Adresse nicht eingeben kann, kann auch keinen Kommentar schreiben. Aber er könnte mir so eine E-Mail schicken. Kannst du das mit Windows auch mal probieren? Dann wüsste man schon mal, obs am Ubuntu liegt. Das mit dem Ausschlussverfahren wirst du kennen, ich war lange Jahre im Support bei Microsoft. Aber wenn wir da ein Problem nicht nachvollziehen konnten, war es schon schwierig mit der Hilfestellung.
Moin Henning,
sorry, kann gerade nicht auf MS-Basis prüfen. Bin gerade dabei, meinen riesigen Haushalt auf eine Wagenladung zu reduzieren. Hab also nur den puren Ubuntu-Rechner aktiv.
Hier gab es aber schon einen Versuch, das Problem unter Windows nachzuvollziehen, leider unter anderen Bedingungen (numerisch).
Dennoch danke an Peter Churchman. Zur Erläuterung: numerisch funktioniert fast alles. Schließlich rechnen Computer – sie lesen nicht! Sobald Länder-Zeichensätze ins Spiel kommen, machen manche Scripts ihre eigenen Regeln.
Eigentlich kann den Test jeder Windows-Anwender machen: das Feld Email-Adresse löschen. falls es vorbesetzt wird, und dann bei gleicher Firefox-Version als Absender versuchen einzugeben: ducky-dumb@duckys-carshop.de.
Wenn das funktioniert, ist mein Problem höchstwahrscheinlich Ubuntu-spezifisch.
Und damit wäre das Problem für Dich erledigt.
Beste Grüße
Toni
Hab das mit der ducky-dumb Adresse mal unter Win10 probiert, da wurde nichts gelöscht, egal ob mit Punkten oder Bindestrichen. Aber das war bei meiner echten E-Mail Adresse auch schon. Der Unterschied mit den Länderzeichensätzen ist mir auch klar, darum können Email Adressen auch keine Umlaute drin haben. Die für solche Adressen verwendeten Zeichen sind ja Standard-ASCII, also aus dem Bereich 32 bis 127 der ASCII-Tabelle, das sollte eigentlich überall funktionieren. Also ich tippe auch mal auf ein Ubuntu-spezifisches Problem, wüsste nämlich auch nicht, was ich da machen soll.
Hallo Henning,
diss ist ein Test ob Tonis Fehler bei meiner Mail auch ist 😉
29.03@test
Danke für die Blumen. Wo genau ist denn der Fehler mit dem @? Ich kanns nicht nachvollziehen, bei mir wird nichts gelöscht Der Browser ist ein Firefox 52.0.1
Hallo Henning,
danke für die gebündelte Darstellung! der Anreise-Route!
Ich lese Deine Reisebeschreibungen schon lange mit.
Höchste Zeit für dieses Dankeschön!
Lass Dich durch die Notwendigkeiten in D nicht herunter ziehen!
Beste Grüße
Toni
PS: Dein Kommentar-Formular hat einen Fehler. Sobald man „@“ eingibt nach einem xx.yy löscht es den vorangehenden Teil. Ich versende meine Nachricht daher mit einem Trick in der Hoffnung, dass die Nachricht Dich erreicht.
Moin Henning,
auch bei mir Firefox 52.0.1, allerdings unter Ubuntu.
Der Fehler ist hartnäckig:
ich will als EMail-Adresse eingeben z.B. toni.guggelhupf@guggelhupf.de, aber schon bei Eingabe des „@“ wird der vorherige Adressbestandteil davor gelöscht.
Abhilfe: Adresseingabe via Zwischenablage.
Beste Grüße
Toni
Aha, der Dialog ist Teil des Themes, da habe ich keinen Einfluss auf den Code. Du bist auch der erste mit dem Problem.