Hallo zusammen,
heute habe ich es ruhig angehen lassen, erstmal ausschlafen, dann etwas einheizen (Brrr 12 Grad innen, 9 Grad außen) und schließlich aufstehen. Eigentlich müsste ich die Uhr um eine Stunde zurück stellen auf Westeuropäische Zeit. Aber ich muss hier nicht zur Schicht und will auch nicht mit dem Zug fahren, da passt es mir ganz gut, wenn es nach meiner Mitteleuropäischen Bordzeit (MEBZ) später hell und später dunkel wird.
Am frühen Nachmittag geht es los.
Am Aquädukt entlang…
…durch einen Park…
…mit Orangenbäumen…
…und einem Brunnen. Hier riecht es schon mal gut. Der Park liegt innerhalb der Befestigungen, aber ich muss noch durch die innere Mauer, um in die Stadt zu kommen.
Tatsächlich…
…ich in Elvas.
Die Befestigungen aus dem 17 Jahrhundert…
…sind noch erhalten und geben der Stadt ihre charakteristische Gestalt. Elvas war vor allem Grenzfestung gegen die Spanier. Allerdings, ich, als alter Digital-Stratege, hätte meine Festung nicht an eine so offensichtliche Nabelschnur wie dieses Aquädukt gehängt. Wenn der böse Feind das kaputt macht, braucht er nur zu waren, bis die Belagerten auf der Suche nach Wasser ganz von selbst heraus kommen. Ich weiß, wovon ich rede, schließlich habe ich kaum eine virtuelle Schlacht in den veschiedensten Strategiespielen jemals verloren. Aber vermutlich hatte man hier Mittel und Wege das Aquädukt wirksam zu schützen, schließlich steht es heute noch.
In den Befestigungsanlagen kann man größtenteils nach Herzenslust herumklettern…
…dabei sich aber auch leicht die Ohren brechen, denn gesichert ist nur wenig. Irgendwann purzelt da mal ein US-Amerikaner mit gutem Anwalt runter und dann wirds richtig teuer…
Gefährlicher ist aber sicher der Verkehr.
Eine Fußgängerzone gibt es nicht, wo Autos durchpassen wird auch gefahren…
…so wie hier.
Dabei bietet dieser Durchlass mit Knick…
…immer einen schönen Anlass zum Hupen. An der äußeren Mauer…
…tut man so, als hätte man eine Zugbrücke.
Die Befestigungen machen die Stadt natürlich interessant und einzigartig, nebenbei bieten sie immer wieder schöne Ausblicke…
…auf andere Ecken der Festung oder…
…ins Umland. In solchen Nischen…
…standen sicher mal Kanonen. Auch die Verzierungen…
…fehlen nicht.
In der Stadt selbst gibt es enge Gassen…
…hübsche Bilder an den Wänden…
…und jede Menge Denkmäler.
Dieses hier…
…für König Emanuel I. von 1512. In dieser Zeit war Portugal eine bedeutende Seemacht und man war damit beschäftigt, den gerade entdeckten amerikanischen Kontinent auszuplündern. Da konnte man auch keine Störungen von der bösen spanischen Konkurrenz gebrauchen. Elvas hatte sicher die Aufgabe, der portugiesischen Flotte bei der Eroberung der Welt den Rücken freizuhalten. Geld und Gold waren genügend vorhanden, weshalb Stadt und Festung immer munter ausgebaut wurden.
Viele der Häuser…
…sind einheitlich in Weiß und Ocker gestrichen.
Die Kathedrale…
…war sogar eine Weile Bischoffssitz. Draußen vor der Kirchentür…
…ist ein sonniger Platz mit einer Bank. Hier mache ich die erste Pause, denn es geht immer wieder bergauf und bergab. Ach ja…
…Advent und Weihnachten ist ja auch bald. Mal sehen, wie das dieses Jahr wird.
Die Glocken der Kathedrale…
…hängen offen im Turm. Auf dem Weg zum „Castelo“, also der Festung in der Festung, gibt es immer wieder Ausblicke…
…Azulejos (Fliesenbilder)…
…lauschige (Park-)Plätze…
…und Aussichtspunkte nur für die Bewohner.
Da ist sie, die Festung in der Festung.
Auch hier waren natürlich die Mauren, Araber oder Sarazenen, welche 711 die iberische Halbinsel erobert haben. Aus der Festung von Elvas wurden sie erstmals 1166 vertrieben, konnten sie aber ein paar Jahre später zurück erobern. Endgültig fiel das Castelo an die Christen im Jahr 1226.
Ich könnte das Castelo auch für zwei Euro besichtigen, aber mir ist eher der Sinn nach einer Tasse Capuccino und einem Snack auf der sonnigen Terrasse der kleinen Cafeteria im Castelo.
Elvas ist auf jeden Fall einen Besuch wert und Portugal hat sich damit schon mal gut bei mir eingeführt.
Gruß
Henning
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Moin Henning,
sehr interessanter Stadtrundgang! Gefällt mir gut, erinnere mich auch daran, bin 1984 zuletzt dort gewesen, und – erstaunlicherweise sah es da genau so aus (wie in den übrigen paar hundert Jahren , smile)
u einem Problem am Auto. Mein Schreibtischtäter gegenüber hat bei den Sternen den Gesellenbrief gemacht. Er meint auch spontan „Luftmassenmesser“. Er meint auch, wenn du Glück hast, ist er nur verschmutzt und gibt eine Fehlermeldung an die Elektronik. Man kann eventuell mit Bremsenreiniger und Wattebausch ( Q-Tipp) was ausrichten. Wenn also all die anderen Hinweise fehlschlagen, dann macht es tatsächlich Sinn, das Ding mal anzusehen. Wie bereits woanders gestern erwähnt, er ist leicht auszubauen und auch leicht zu finden, hat zwei Strippen und ist im Hauptschlauch eingebaut. Wenn der Wagen nicht qualmt (schwarzer Dieselruss), kannst du eher davon ausgehen, dass der Schlauchbereich dicht ist.
Weiter „Gut Glück“ und gute Reise.