Hallo zusammen,
es bleibt ja noch von der Führung hinter den Kluissen des Miniatur-Wunderlands zu erzählen. Treffpunkt dafür ist am Leitstand der Anlage.
Hier halten 40 Computer alles am Laufen.
Wir schlüpfen in einen schmalen Durchgang und befinden uns zwischen dem hinteren Anlagenrand und der Wand. Hier kann es schon mal eng werden und an manchen Durchgängen muss man auch den Kopf einziehen. Personen mit mehr als 120kg Lebendgewicht wird darum auch von einer Teilnahme an der Führung abgeraten.
Bei einer Modellbahn von der Größe des MiWuLa gibt es mindestens so viele verdeckte Gleise, wie es sichtbare Gleise gibt. Diese Bereiche nennt man Schattenbahnhof…
…denn hier werden Züge unsichtbar abgestellt, die für die Besucher gerade „weg“ gefahren sind. Von den rund 1.000 Zügen, die auf den Gleisen des MiWuLa verkehren, sind maximal 200 sichtbar, die restlichen verbergen sich hinter den Kulissen.
Auch die Architektur der Anlage ist hier gut zu sehen.
Lange Rampen oder Gleiswendeln werden hinter den Kulissen versteckt. Auch die kleine Eisenbahn kann nicht beliebig steil bergauf fahren, weshalb viel Strecke gebraucht wird, um die Züge die Berge erklimmen zu lassen.
Nicht alles geht per Computer.
Etwas gute alte Elektrik wird auch noch gebraucht.
Im Skandinavien-Abschnitt fahren Schiffsmodelle in 30.000 Liter echtem Wasser.
Sollte es hier ein Problem geben, wird das Wasser über ein Notventil binnen acht Minuten in den Fleet abgelassen. Auch die Schiffe haben einen „Schattenbahnhof“…
…der ist nur etwas feuchter.
Die Schiffe sollen irgendwann über ein lokales Navigationssystem automatisch fahren.
Das scheitert aber noch an der Trägheit der Modelle im Wsser, die eben nicht sofort auf jeden Steuerbefehl reagieren, ganz wie echte Schiffe, die leicht mal mit mehreren Minuten Verzögerung auf eine Kursänderung reagieren.
Deshalb werden die Modelle noch immer von Leuten per Funkfernsteuerung gelenkt, ein sehr beliebter Job bei Hamburger Studenten.
Insgesamt arbeiten 350 Leute beim MiWuLa, 150 davon sind fest angestellt. Beeindruckend, wie hier innerhalb weniger Jahre eine Sehenswürdigkeit von Weltrang geschaffen wurde.
Für die selbstfahrenden Autos des stark modifizierten Faller-Car-Systems gibt es hinter den Kulissen natürlich auch Ladestationen…
…oder Abstellbereiche.
Hier wartet die Feuerwehr auf den nächsten Einsatz.
Im MiWuLa ist man sehr detailversessen, was natürlich den Erfolg der Anlage ausmacht. Auch viele Meter von den Augen der normalen Besucher entfernt ist alles bis ins Kleinste durgestaltet…
…wie diese Tankstelle mit Phantasiepreisen.
Direkt vor den Augen der Hintergrund-Führungs-Teilnehmer dreht dagegen der Fliegende Holländer seine Runden…
…und durchfährt immer wieder einen Eisberg.
Wer die Gelegenheit hat, sollte an solch einer Führung unbedingt teilnehmen.
Was war sonst so?
An diesem Freitag (9.9.2016) kommt die Schiene endlich ab. Der linke Zeigefinger ist noch etwas steif, aber alles ist verheilt. Dann kann ich endlich wieder fahren und ins Mobil umziehen. Es geht dann auch bald in Richtung Bayern.
Gruß
Henning
Danke für den schönen Bericht vom MiWuLa, Henning.
„…wie diese Tankstelle mit Phantasiepreisen.“
Da gehört nicht viel Phantasie zu. Der Käfer mit der großen Heckscheibe wurde von 1957 an gebaut und Ende der Fünfziger / Anfang der Sechziger kostete ein Liter Benzin rund 60 Pfennig (0,60 DM) – also durchaus zeitgerecht.
Erst ab 1973, mit der ersten Ölkrise, kam der große Preissprung auf ca. 84 Pfennig…….
Volker
Wirklich erinnern kann ich mich nur an Preistafeln mit Komma drin, also 1,xx oder auch mal 0,xx. Als noch Spritpreise im Pfennigbereich waren, hatte ich noch kein Auto, das ist der Fluch der späten Geburt…
Hallo Henning,
danke für den interessanten Blick hinter die Kulissen…
…und schön dass Du deine Schiene endlich wieder los wirst und Du wieder alleine zurecht kommst. Nun weißt Du aber dass Du echte Freunde hast wenn’s Probleme gibt.
Viel Erfolg am Freitag… 😉
Grüße aus Worms
Hella