Bis in die Alpen

Hallo zusammen,

das waren nochmals zwei Tage auf der Autostrada. Zugegeben, ich habe mich bei Etappen um 200 Kilometer pro Tag nicht gerade verausgabt, aber das muss ja auch nicht mehr sein.

Beim Tankstop (1,234€ pro Liter Diesel) habe ich eine der überall an den italienischen Autobahnraststätten vorhandenen Entsorgungsmöglichkeiten angesteuert.

Es gibt einen Bodeneinlass und die hintere der drei Edelstahlsäulen hat ein Loch zum Ausgiessen der Casette. Ob auch kostenlos Frischwasser aus dem Hahn kommt, habe ich nicht getestet.

Weiter durch Umbrien…

…vorbei an alten Dörfern über der Autobahn.

Hier die Grenze zur Toskana.

Kurz vor Florenz, in Sesto Fiorentino, wusste meinwomo.net von einem Stellplatz bei einem Lidl-Markt zu berichten.

Das hätte auch gut gepasst, nur war der Lidl komplett geschlossen und der Platz war mehr als seltsam beschildert. Zusammen mit meinem Dresdner Nachbarn habe ich die Beschilderung so gedeutet, dass abwechselnd in der einen Reihe des Parkplatzes am Montag, Mittwoch und Freitag von 13 Uhr bis 16 Uhr Parkverbot ist und in der anderen Reihe dann zur selben Zeit am Dienstag und Donnerstag, weil dann die Stadtreinigung mit der Kehrmaschine kommt. Mit dem Nachbarn habe ich mich draußen eine Weile unterhalten. Als wir dann zur Sicherheit und zum Thema Einbrüche kamen, ist mir eingefallen, dass ich das Auto ja noch gar nicht abgeschlossen hatte. So habe ich ihn zum Kaffee eingeladen, damit wir die Unterhaltung fortsetzen konnten. Er war jedenfalls schon öfter hier und hat mir versichert, dass man hier in Ruhe gelassen wird, wenn man der Stadtreinigung ausweicht. So war es auch, trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich den Platz hier empfehlen möchte. Wer unbedingt hin will: N43° 49.932′ E11° 11.388′, Viale Ludovico Ariosto in Sesto Fiorentina. Es gibt auch einen Bodeneinlass zur Entsorgung an der Einfahrt und der Bahnhof mit Verbindung nach Florenz ist ganz in der Nähe. Dementsprechend unruhig war es dort auch, Nachts ging es aber.

Am nächsten Tag (Freitag, 18.3.) habe ich mich durch den Florentiner Speckgürtel wieder davon gemacht, hier einer der vielen Kreisverkehre auf dem Weg zur Autobahn.

Die A1 Firenze – Bologna durch den Appenin habe ich noch aus den Neunzigerjahren als enge und kurvenreiche LKW-Rennstrecke in Erinnerung. Doch schaut man sich das heute auf der Karte an, laufen dort streckenweise zwei Autobahnen parallel. So ist es auch. Ein Stück hinter Florenz teilt sich die Strecke in die A1 und die A1 Variante, beide zweispurig.

Ich bin einfach ganz rechts geblieben und so auf der nagelneuen Variante gelandet. Die geht in vielen Tunnels durch die Berge…

…hier der längste davon mit etwa acht Kilometern. Dafür gibt es wenig Kurven und Steigungen. Nur Lisa war etwas verwirrt und forderte mich laufend zu aberwitzigen Manövern auf. Ihr gehorche ich aber nur dann aufs Wort, wenn es wieder durch eine schön enge Ortschaft gehen soll.

Hinter Bologna geht es vierspurig durch die Emilia Romagna…

…hier mit ein paar Soda-Brücken. Bei Mantua, auf dem Weg durch die Po-Ebene…

…blühende Sträucher, der Frühling kommt also. Wenig später sind die Alpen in Sicht.

Dieses Panorama vor der Windschutzscheibe…

…bedeutete früher das Ende des Urlaubs. Noch ein paar Stunden Fahrt und der Alltag hatte mich wieder. Das ist jetzt zum Glück nicht mehr so, aber meine Tage in Italien sind gezählt. Morgen geht es bis zum Reschen und am Sonntag dann durch Österreich bis Füssen.

Den heutigen Übernachtungsplatz…

…neben dem Castel Pietra…

…hatte ich schon bei der Hinfahrt auf dem Zettel. Das wäre mein Quartier geworden, wenn mich der Erwerb einer Bombola doch mehr Zeit gekostet hätte. Alles sehr schön hier…

…aber es sollte nicht sein. Ich hatte mich schon eine Weile häuslich eingerichtet, da klopft es und ein kleiner Junge hat mir eröffnet, dass sie oben auf dem Schloss ein Fest haben und der Parkplatz würde voll werden. So bin ich zur Pizzeria unten an der Straße gefahren, habe dort eine Pizza gegessen und darf auch über Nacht stehen bleiben.

Für die Statistiker noch dies: Strecke am Donnerstag, dem 17. März 2016 206km, Maut von Attigliano nach Sesto Fiorentino 15€.

Strecke am Freitag, dem 18. März 2016 288km, Maut von Sesto Fiorentino nach Rovereto Nord 20,70€.

Gruß
Henning