Hallo zusammen,
das zweite Wort in der Überschrift erklärt auch die lange Blog-Pause. Ich habe mich in meinem Schneckenhäuschen vergraben, nicht mal lesend ins Internet geschaut habe ich, geschweige denn etwas hinein geschrieben.
Wäsche musste auch gewaschen werden, weshalb ich ja auch hier her gefahren bin. Der Campingplatzchef spricht recht gut Deutsch. Nachdem er mir die Waschmaschine gezeigt hat, wollte ich wissen, wo denn der Trockner ist. Da verwies er auf Sonne und Wind, aber wenn ich unbedingt wollte, dann hätte er vielleicht einen Trockner. Doch sehr erpicht, mich an diesen Trockner zu lassen, schien er nicht. Sonne und Wind können sehr schnell Wäsche trocknen, wenn sie denn zusammen- und nicht gegeneinander arbeiten, die Erfahrung habe ich ja auch schon gemacht. Also gut, hinter dem Auto ist auch eine Schnur gespannt, die sich wohl als Wäscheleine nutzen lässt. Aber kaum hatte ich die ersten Stücke an meine improvisierte Leine gehängt, bekamen Sonne und Wind Streit miteinander, der Wind schob Regenwolken vor die Sonne und aus war es mit dem Wäschetrocknen. Also musste doch alles ins Fahrerhaus und in die Dusche. Schon die erste Maschine hat meine komplette Trocknungskapazität mehr als ausgereizt und die zweite Ladung lief schon. Als die fertig war, habe ich den schweren Korb mit der feuchten Wäsche kreuz und quer über den Platz geschleppt auf der Suche nach dem Chef und seinem Trockner. Den habe ich nicht gefunden, dafür hat mir einer seiner Leute einen unbenutzten Wäscheständer vor einem der Bungalows gezeigt. Da stand die Wäsche geschützt, aber doch an der frischen Luft, das wird wohl gehen. Nur das kalabresische Wetter hatte in den letzten Tagen so gar keine Lust, aktiv an der Wäschetrocknung mitzuwirken. Es gab immer wieder kleine Schauer und nach zwei Tagen war manches Teil immer noch etwas feucht. So musste ich dauernd mit dem knappen Leinenplatz jonglieren, um alles besser zu verteilen. Doch schließlich konnte ich auch die Bettwäsche angehen und als die zur Trocknung anstand, hatten Sonne und Wind sich kurzfristig versöhnt.
So hat es auch nur bis zum Abend gedauert, bis alles trocken war, auch für ein Stündchen im Liegestuhl hat es gereicht. Doch der Wind hat die Sonne in den letzten Tagen mehr und mehr verdrängt. Am Sonntag war sogar ein veritabler Sturm, allerdings mit ablandigem Wind, der nicht für höhere Wellen gesorgt hat. Dieser Sturm war am späten Nachmittag ebenso plötzlich vorbei, wie er gekommen ist, aber seitdem ist es sehr wechselhaft. Heute, am Donnerstag, ist es ein wilder Mix aus Regen, manchmal sogar Hagel, dann wieder etwas Sonne, angetrieben von einem kräftigen Wind aus Norwest, der das Auto immer wieder schaukeln lässt.
In einer Regenpause war ich kurz am Strand, um zu sehen, ob die Brandung wirklich so stark ist, wie es sich anhört.
Da rollt schon einiges heran. Und es macht tatsächlich einen großen Unterschied, ob man vor oder hinter diesem grünen Gewebe steht, das sich hier überall um den Platz zieht.
Neben der Wäsche habe ich Hausputz gemacht und mal wieder die Sitzgruppe auseinander genommen, alle Polster abgesaugt, die Krümel zusammengekehrt und alles feucht ausgewischt.
Dies wird der südlichste Punkt der Reise. Die ersten Termine im März sind schon fix, so um den 20. herum will ich wieder im Lande sein. Im Moment ist es auch hier nicht warm, vor allem Abends und Nachts wird es kühl. Die Bombola ist auch leer, aber ich habe noch zwei und eine halbe 11kg-Flasche, damit sollte ich auskommen. So werde ich Signora Bombola hier zurücklassen. Sie findet bestimmt ein gemütliches Plätzchen im Gaskasten eines Laika oder Mobilvetta.
Gruß
Henning
Hallo Henning,
trotzdem, dass du gerade selten schreibst, finde ich deine Berichte sehr echt und ehrlich geschrieben. Zwei Mal die Woche, waren wir früher schon, von Dir verwöhnt worden. Jemand, der sowas wie du, „leben unterwegs“ noch nie gemacht hat, kann sich unverblümt vorstellen, was so alles passieren kann. Einfach realistisch geschrieben. Nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gehetzt, wo jeder hingeht. Sondern auch abseits ausgetretener Pfade. Wenn man sich durch deinen Lebensstil, ein wenig Freiheit geschaffen hat, kann ich mir vorstellen, dass anstehende Termine, die einen hindern, noch südlicher zu gehen, schon stören? (Außer man hat Heimweh??) Ich finde es schade, dass dein Versuch in Italien zu überwintern nun ein kürzeres Ende bekommt. Hätte gerne noch mehr von dir zu dem Thema gelesen.
Spanien hat vielleicht Vorteile. Aber, über das Wäsche waschen könntest du schreiben: Heute Wäsche gewaschen und in der Sonne getrocknet. Hier in Italien hast du für dein Thema selbst gearbeitet. Und das ist doch das Salz in der Suppe. Wenn etwas passiert, und man Herr der Lage wird. Manche nennen es auch Abenteuer.
Gruß Paul
Hallo Paul,
danke für die Blumen. Also der PLan war schon so: Italien umrunden von der Toskana bis zum Gargano, entweder bis der Gargano erreicht ist oder bis es März geworden ist. Weil ich so sehr getrödelt habe, ist es eben März geworden, noch bevor ich um die Stiefelspitze herum gekommen bin. Aber ich weiß jetzt, wie ich das beim näcsten Mal anders machen werde.
Spanien/Portugal… Ja, muss ich mal sehen. So schlecht war das Wetter hier nun auch nicht. Sturm und Regen kann man überall mal haben.
Gruß
Henning
Hab mich schon um dich gesorgt…
Nächsten Winter solltest du in Spanien oder hier in Portugal verbringen, da kannst du deine Wäsche in der Sonne trocknen ?
Gruß aus Lagos
Na da hast du ja, reinigungstechnisch, richtig zugeschlagen, dein Wohnmobil scheint ja auch eine Wäsche abbekommen zu haben es hebt sich auf den Bildern jedenfalls farblich nicht soooo sehr von der Wäsche ab!
Lass es dir weiterhin gut gehen.
Die besten Grüsse aus meckPom.
Peter