Hallo zusammen,
weil doch wieder Pulloverwetter Einzug gehalten hat, wird es Zeit zum Einheizen. Diesmal will ich alles richtig machen und vor dem Beginn der Heizsaison genug Flüssigkeit im System haben und möglichst keine Luft.
Obwohl die Werkstatt bei meinem Besuch im August die Heizung neu aufgefüllt hat, fehlte schon wieder einiges an Flüssigkeit, genauer die Menge von etwa eineinhalb Kaffeebechern. Dicht sollte alles sein, ich kann auch keine Spuren von ausgelaufener Flüssigkeit irgendwo entdecken.
Wichtig ist auf jeden Fall, für die Aktion das Auto möglichst in die Waage zu stellen.
Sonst kann man sich leicht verschätzen bei der Kontrolle des Flüssigkeitsstands im Ausgleichsbehälter. Bei der Werkstatt hat man mir ausdrücklich versichert, ich könnte die eingefüllte Flüssigkeit mit anderen mischen, sofern ich Frostschutz für Alukühler verwende, wie zum Beispiel Glysantin G40.
Dazu destilliertes Waser im Verhältnis 1:1, in meinem Fall jeweils ein Kaffeebecher, ergibt dieses:
Woher ich den genialen Behälter habe, kann ich gar nicht sagen, er war schon immer da, vielleicht noch ein Erbstück aus Vaters Garage. Jedenfalls eignet er sich perfekt, um in dem engen Schrank den Ausgleichsbehälter zu befüllen.
Nachdem ich, natürlich bei kalter Heizung, bis etwa einen Zentimeter über die MIN-Markierung aufgefüllt habe…
…wurde zunächst aufgeheizt bis die Bude gut warm und das heiße Wasser bis zur MAX-Markierung oder leicht darüber gestiegen ist, was im Betrieb völlig normal ist.
Dann habe ich die Heizung ausgeschaltet und auch die Umwälzpumpe (wichtig). Jetzt, beginnend mit dem tiefsten Ventil, die Luft herauslassen. Bei meinem Ventil im Bad…
…welches an der tiefsten Stelle im Kreislauf liegt, sprudelte sofort Wasser heraus, ebenso an den zwei Ventilen in den Ecken der Sitzgruppe. Oben im Alkoven kam schon deutlich weniger heraus, mit etwas gutem Willen konnte ich nach einer Weile hier Feuchtigkeit spüren und habe alles wieder zugedreht. Allerdings wird auch das Rohr, welches um den Alkoven herumläuft, überall gleichmäßig warm, was auf eine komplette Füllung mit Wasser schließen lässt.
Nach dem ersten Entlüftungsdurchgang die Heizung abkühlen lassen und den Füllstand überprüfen. Sollte der nach dem Entlüften unter die MIN-Markierung fallen, wie oben beschrieben nachfüllen und nochmals entlüften, beginnend mit dem untersten Entlüftungsventil. Das so lange wiederholen, bis nirgends mehr Luft kommt.
Diese Prozedur und vor allem die Wartezeiten zum Aufheizen und Abkühlen erklärt natürlich auch, warum ich so viele Stunden warten musste, bis die Werkstatt fertig war.
Beim Entlüften immer einen Lappen zur Hand haben, um die Flüssigkeit aufzuwischen. Es ist auch wichtig, regelmäßig zu entlüften, um die Entlüftungsventile freizuspülen. Das wurde wohl bei meiner Heizung nicht gemacht, weshalb ich die austauschen lassen musste. Bisher musste ich etwa alle vier bis sechs Monate die Menge von rund einem Kaffeebecher Flüssigkeit nachfüllen, was nach Auskunft von Alde durchaus normal ist. Bei dieser Gelegenheit werde ich jetzt auch immer entlüften, damit die Ventile frei bleiben.
Wie ich anfangs befürchtet habe, muss dafür auch nicht das Auto komplett zerlegt werden. Im Bad muss ein Brettchen abgenommen werden, in der Sitzgruppe zwei Eckpolster und im Alkoven muss ich die Matratze an zwei Ecken anheben, um an die Ventile zu kommen.
Aber warum eigentlich Heizen? Ich will doch nach Italien. Darüber und was so alles dazwischen kommen kann, gleich mehr.
Gruß
Henning