Hallo zusammen,
mit unserer Harz-Tour-Card sind wir im Harz und um den Harz herum mit der Eisenbahn unterwegs, überwiegend auf den Strecken der Harzer Schmalspurbahnen (HSB).
Wir, das sind sieben Mitglieder des Modellbahnclubs der VHS aus Unterschleißheim im Alter von 15 bis rund 70 Jahren.
Das Streckennetz der HSB ist rund 140km lang und besteht im Wesentlichen aus der Harzquerbahn von Wernigerode im Norden bis Nordhausen im Süden und der Selketalbahn, die Quedlinburg mit Eisfelder Talmühle verbindet und dort auf die Harzquerbahn stößt. Dazu gehören kurze Stichstrecken, wie Stiege-Hasselfelde und Alexisbad-Harzgerode und natürlich die Brockenbahn von Drei-Annen-Hohne bis auf den höchsten Berg des Harzes.
Am Mittwoch sind wir von unserem Standort Gernrode nach Quedlinburg gefahren, natürlich mit dem Dampfzug. Das hier ist aber noch nicht Quedlinburg…
…auch wenn es so aussieht. Die Station Bad Suderode kurz hinter Gernrode wurde für Filmaufnahmen ein paar Tage umgetauft, hier entsteht anscheinend ein Film aus der Kriegs- oder Nachkriegszeit.
Von Quedlinburg aus ging es mit einem modernen Dieseltriebwagen des Harz-Elbe-Express (HEX) nach Halberstadt und von dort mit der DB-Regio weiter nach Wernigerode zum Ausgangspunkt der Harzquerbahn, hier der Bahnhof von Wernigerode.
Links im Bild ist schon unser Zug bereitgestellt. Der hatte am Ende das „Cabrio“, einen offenen Güterwagen mit Sitzbänken und freier Aussicht in alle Richtungen.
Bei der Ausfahrt konnte ich einen Blick in die Dampflokwerkstatt der HSB erhaschen. Hier werden Reparaturen an den schwarzen Kolossen durchgeführt. Denn obwohl es Schmalspurloks sind (1000mm Spurweite), wiegt eine Neubaulok der Baureihe 99 72 rund 60 Tonnen und entwickelt um die 700 PS.
Noch durch Wernigerode geht es zum Teil auf der Straße…
…bis der Zug die Harzer Berge und Wälder erreicht.
Hier ist im Vordergrund unser Cabrio zu sehen, das wir sieben Mann tatsächlich ganz für uns alleine hatten. Recht leer…
…war es auch am Bahnhof Elend. Sehr viel mehr los war am Ausgangspunkt der Brockenbahn, bei der Station Drei-Annen-Hohne. Das dortige Gewimmel auf den Bahnsteigen hat mich derartig geschockt, dass ich ganz vergessen habe, auf den Auslöser zu drücken.
Die hier beginnende Brockenbahn ist natürlich die Attraktion und auch Haupteinnnahmequelle der HSB, weshalb die Brockenstrecke ab Schierke mit unserer Harz-Tour-Card nicht befahren werden kann. Eine Fahrt zum Brocken kostet gut das Doppelte der drei Tage geltenden Harz-Tour-Card zum Preis von 18 Euro.
Aber auch abseits der Brockenbahn gibt es hier immer wieder was zu sehen, wie hier den Wald…
…oder die Hochflächen des Harzes.
In Eisfelder Talmühle, nach rund zwei Stunden Fahrt, sind wir ausgestiegen. Die Dampflok bekam frisches Wasser…
…und hat sich ans andere Ende des Zuges gesetzt für den Rückweg nach Wernigerrode.
Im frisch renovierten Bahnhofsgebäude…
…ist jetzt ein Gasthaus eröffnet, in dem wir gut und preiswert gegessen haben, denn ausgiebige Pausen gehören zu diesen Ausflügen einfach dazu.
Ambitionierte Wanderer hätten rund drei Stunden Aufenthalt hier anders nutzen können, wir haben die meiste Zeit bei einem Bierchen in der Sonne gesessen.
Etwa um 16 Uhr ging es auf der Selketalbahn zurück nach Hause, diesmal für den Abschnitt bis Stiege sogar direkt hinter der Lok.
Den dabei entstehenden Grobstaub kann man locker abhusten und später aus den Haaren bürsten. Nach erneutem Umsetzen der Lok in Stiege ergab sich von der Plattform des letzten Wagens wieder ein Blick über die Hochflächen des Harzes…
…später dann auf den Mühlenteich bei Güntersberge.
Abendsonne, Rauch und Bäume…
…haben schöne Effekte erzeugt.
Etwa um 19 Uhr war unsere Harzrundfahrt beendet. Wer mit der HSB fährt, muss etwas Zeit mitbringen. Die Dampfzüge fahren maximal 40km/h, dafür gibt es Eisenbahn zum Anfassen, weshalb es uns hier immer wieder hin zieht.
Gruß
Henning
Echt schöne Bilder Henning,
da kommt einem schon mal wieder Lust die Märklins vom Dachboden zu holen!
Unser Wohnmobil läßt uns wohl noch 8-10 Wochen warten …
LG aus Nürnberg