Hallo zusammen,
jeder braucht es und niemand benutzt es gerne zwei Mal: Das Klopapier. Camper werden von der Zubehörindustrie sogar mit Spezialpapier beglückt, dass sich besonders gut in der Toilette auflösen soll. Da kostet eine Rolle allerdings einen Euro und meine Erfahrungen mit diesem Papier waren nicht so, dass ich es empfehlen könnte.
Noch zu Zeiten des seligen VW-Bus war ich ja blutiger Anfänger, was die Benutzung einer Chemie-Toilette angeht. Damals hatte ich das kleinste Porta-Potti, das es gab. An eine Absaugung war nicht zu denken, weil das Klo im Staufach steckte und wirklich nur im Notfall zum Einsatz kam. Da musste also Chemie rein. Welche ich genommen habe, weiß ich nicht mehr, das ist jetzt gut zwanzig Jahre her. Aber ich hatte Bedenken, das Klo könnte vom Klopapier verstopfen und habe darum zwei Rollen von diesem extra teuren Papier gekauft.
Nun wurde das natürlich nicht wirklich oft benutzt und schon die ganz normale Luftfeuchtigkeit hat dafür gesorgt, dass sich das Klopapier nach ein paar Monaten von selbst zersetzt hat. Von der Konsistenz war das teure Spezialpapier aber dem von mir sonst benutzten Recyclingklopapier sehr ähnlich. Dieses habe ich seit dem benutzt und es hat sich immer aufgelöst, nie war eine Toilettenkasette verstopft. Natürlich habe ich das, was ich da ausgieße, nicht genauer untersucht, aber Reste von Klopapier sind mir nur dann aufgefallen, wenn ich kurz vor dem Entsorgen noch ein Geschäft gemacht hatte.
Es löst sich also auf, aber wie geht das vor sich? Jetzt wollte ich es wissen, hier die Versuchsanordnung:
Ein Marmeladenglas, gefüllt mit Wasser aus meinem Tank ohne irgendwelche Zusätze und ein Blatt ordinäres Recycling-Klopapier, wie man es zum Beispiel bei Lidl kaufen kann.
Am Abend des 7. Mai 2015 habe ich das Papier in dem Wasserglas versenkt und alles in meine Küchenschublade gestellt.
Am Morgen des 8. Mai war noch keine Änderung feststellbar.
Auch am 9. Mai noch das gleiche Bild.
Am 11. Mai, nach immerhin vier Tagen, befürchtete ich schon, ich müsste doch zu dem teuren Spezialpapier raten. Dann habe ich das Glas einmal beherzt geschüttelt.
Nun ist der Inhalt von so einer Toilettenkasette chemisch sicherlich aggressiver, als schlichtes Wasser. Aber jeder wird wohl verstehen, dass ich so etwas nicht in meine Küchenschublade stellen möchte. Die Erfahrung und dieser Versuch zeigt aber, dass sich ganz normales Recycling-Klopapier durchaus für die Verwendung in einer Kasettentoilette, egal ob mit oder ohne Chemie, eignet.
Gruß
Henning
Nein, von Ostern bis letzten Donnerstag hab ich keinen Tropfen getrunken. Aber etwas hole ich am Wochenende in Roth nach. Ich hab mit diesem Test bewiesen, das es sehr gut funktioniert! Nur den Spargel Test brach ich nach 2 Tagen ab. Hatte ein komisches Bouquet…
Gruß
Werner
http://lebenimwohnmobil.wordpress.com
Moin
Deinen Test habe ich vor ein paar Jahren mal gemacht, irgendwie muss man sich ja zum Lachen bringen, wenn andere es nicht tun. Drei Sorten Papier, das vergoldende Spezialpaper, eine zweilagige NoName-Sorte und ein dreilagige Variante. Die Geduld, da vier Tage zu warten hatte ich aber nicht, dafür wurde halt Bewegung simuliert (natürlich streng pseudowissenschaftlich mit Stoppuhr und Excel, könnte ja sonst jeder anzweifeln). Hüstel …
Das Ergebnis des Spezialpapiers und des dreilagigen war vergleichbar, das zweilagige Papier löste sich recht schlecht auf, allerdings reden wir hier über 10 Minuten und keine Tage.
Vor etlichen Jahren habe ich mal einen Restposten des Spezialpapiers erworben, bei dem war der Preis über die Menge dann in der Größenordnung von normaler Ware. Ein oder zwei Pakete sind noch da 😉
Für die Polierer, also dreilagige Meterware würde ich da nicht entsorgen wollen, denn das Zeug muss auch durch die kleine Öffnung und das geht dann nur mit viel Wasser – ein Scherz bei den Pumpenleistungen – oder eben mit den … – äh naja, womit auch immer. Nein, ich habe auch keinen Kochlöffel daneben hängen
Spätestens wenn man das Zeug wiederholt aus dem Schieber fummeln darf, denkt man über dünnere, aber dennoch einigermaßen reissfeste Lagen nach.
Der Rotweinvorschlag erscheint verlockend, aber nur alle zwei Wochen auf den Topf zu dürfen, auch von Härten durchzogen 😉
Ich wünsche noch viel Freude dabei.
mfG
K.R.
Hallo Henning,
toller test, schüttele das Glas mal nach 30 Minuten, ich bin mir fast sicher, dass du zum gleichen Ergebnis kommst. Mir persönlich ist es egal, das dreilagige Toiletten Papier von Lidl ist billig und Europaweit verfügbar. Nach 6 Jahren Dauernutzung habe ich keine Ablagerungen im Tank feststellen können. Der Tank (Festtank) wird auch nie gespült oder gereinigt, weil er ja sowieso gleich wieder mit dem gleichen Inhalt befüllt wird. Warum also dafür Wasser und Zeit verschwenden.
Grüße Andre
Moin Andre, ich habs zwischendurch ab und zu geschüttelt, da hat sich nicht viel getan. Ist eben nur Leitungswasser, da dauert das länger. Ansonsten geb ich dir recht, wozu sollte man versuchen, die Pipibox klinisch rein zu bekommen?
Aber manche kommen wohl mit der Vorstellung nur schwer zurecht, da noch ein paar mikrobiologische Passagiere an Bord zu haben.
… Hallo ihr Beiden,
die Zahl der Passagiere ist bei den Meisten ja auch auf max 5 beschränkt – da müssen die ungebetenen schon draußen bleiben! ;-))
„Der Tank (Festtank) wird auch nie gespült oder gereinigt, weil er ja sowieso gleich wieder mit dem gleichen Inhalt befüllt wird.“
Das habe ich auch immer so gesehen und seit über 4 Jahren so gehandhabt. Nun hatten wir aber mittlerweile zweimal eine Art Verstopfung beim Ablassen, so habe ich mal letzten Herbst in den Tank geschaut. Was soll ich sagen, es war ein ordentliches, festes Relief auf dem Tankboden vorhanden, was sich wahrscheinlich auch am Rohranschluss als Behinderung darstellte. So musste ich leider 5 Liter DanKlorix wirken lassen. Demnächst werde ich mal wieder reinschauen und hoffe, dass sich bisschen was gelöst hat, denn mechanisch möchte ich da sicher nicht nachhelfen…
Ansonsten verwenden wir trotzdem auch nur herkömmliches Toilettenpapier, aber immer nur das 2lagige.
LG Markus
Vielleicht kommt das, weil euer Auto immer eine Weile nicht bewegt wird. Dann kann alles, was beim Ablassen vor der Winterpause nicht rauskommt im Tank antrocknen und das wird jedes Jahr etwas mehr. Also meine Theorie dazu, die kann auch falsch sein.
Andre benutzt sein Auto das ganze Jahr, da ist immer Durchsatz im Tank.
Könnte ein bisschen daran liegen, aber wir spülen und fahren vor der Einwinterung ja auch ordentlich, damit nochmals alles in Bewegung bleibt und auch abfließen kann bzw. sollte. Naja, demnächst (wenn die Lust es erlaubt) schaue ich wieder mal in die mobile Klärgrube 😉
Der Henning sagt es gern und hier, nehmt ganz normales Klopapier. Wie Einstein
Hat er in dem Glas, untersucht die Zellulose, diese hat sich aufgelöst , Zimt war
trotzdem in der Feinripphose. Es wäre schön, jetzt noch zu wissen, wieviele Lagen
er beschissen. Zwei, drei, oder gar vier, das alles gibts‘ beim Klopapier.
Klopapier ist voll für’n Arsch! Ich benutze es aber trotzdem und nicht immer sparsam, allerdings auch nicht so viel, dass die Rosette wund wird. Selbst bei Benutzung kurz vor der Leerung hatte ich noch keine Probleme, dass das Zeug nicht wieder aus dem Tank des Porta Potti heraus wollte. Und nein, ich nehme auch kein Spezialpapier, sondern halte mich an ganz normales Recyclingpapier, gerne das stabile „Gut und Günstig“ von Edeka und Konsorten. Meinen Erfahrungen nach ist es lediglich wichtig, dass in den Fäkalientank auch genug Flüssigkeit kommt, dann entsteht eine homogene und gut entleerbare Flüssigkeit, die selbst recht frisches Toilettenpapier mitreißend findet, ganz ohne mehrfaches Tankspülen oder gar Werkzeugeinsatz. (Scheiß Thema, aber eben doch ein elementares…)
Hallo, wir nutzen Amovit ist Biologisch keine Chemie einfach ein Teelöffel voll in die Leere Kassette und es gibt kaum noch Geruch und zersetzt wird sowohl Toilettenpapier als auch der Rest, kommt dann nur noch ne schwarze Brühe raus die Bedenkenlos aufs Feld entsorgt oder in das WC gekippt werde kann.
Sowas ist 1000mal besser als jede Chemische Waffe aus dem Camper Shop.Kostet auch um ein vielfaches Weniger.
Hallo Dieter,
wann endete Deine Schulpflicht denn?
Ammovit ist 100% Chemie, nämlich EisenIISulfat zu 97,7% und der Rest Kalk …
Die Wirkweise ist reine anorganische Chemie, mehr unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen%28II%29-sulfat
Ralph, das mit der Schulpflicht war jetzt nicht nett. Verwarnung!
Hallo Dieter Busch,
kannst Du bitte das Zeug etwas genauer beschreiben. Hab bei Wikipedia keinen Eintrag gefunden. Danke
Gruß Werner
http://lebenimwohnmobil.wordpress.com
Hallo,
die Substanz „AmmovitNeu“ wird von der Fa. Agrotex produziert. Hier ist ein Gutachten über „Ammovit“ – http://www.agrotex.de/download/Gutachten_Ammovit_20100719.pdf – zum nachlesen.
Gruß
Brenzel
http://www.maudolf-on-tour.de
Warum sollte ich Amovit nehmen? Bei mir löst sich ganz ohne Chemie alles wunderbar auf und es müffelt auch nicht.
Nutze auch schon seit Jahren das normale Toiletten,ohne Probleme 😉 .Aber einen Versuch wie Hennig habe ich noch nie gestartet.Klasse Idee.Also Leuts ,weiter hin viel erfolg auf dem Stillen Örtchen 😀
Na zu diesem Thema kann ich nur die „griechische Variante“ empfehlen, die weitgehend mit Hennigs Vorschlag übereinstimmt: Mensch kauft das Toilettenpapier, welches ihm am besten gefällt; stellt einen kleinen gelochten Papierkorb, oder eine braune Fast-Food-Tüte in Reichweite und gibt das Papier dort hinein – stinkt auch nach 2-3 Tagen nicht, meist ist früher die Tüte voll und wird einfach unterwegs der korrekten Papierentsorgung übergeben (Kompostierung oder Müllverbrennung) – ökologisch und ökonomisch sinnvoll!
So bleiben Zerhacker, Impeller oder auch das Ausgußrohr der Kassette immer „flüssig“, was will man mehr?
Lieben Gruß
Moin Henning,
guter Bericht. Super weiter so.
Ich mache es übrigens ähnlich. Ca. alle 14 Tage, aber nicht mit Wasser! Ich nehme dazu eine Flasche Pfälzer Rotwein, den ich ganz langsam durch meine Verdauungsorgane gleiten lasse. Das Bouquet und die Fahrt zur nächsten V/E sorgen dann für vollständige Zersetzung des Toilettenpapiers. Es hat noch zwei weitere Vorteile. Ich brauche keine Chemie zur Reinigung und ich schlafe alle 14 Tage mal sehr gut…
LG
Werner
http://lebenimwohnmobil.wordpress.com
Meine jahrelange Praxiserfahrung: Ganz normales, billiges Klopapier verwenden, dies löst sich binnen einem Tag auf, besonders wenn man die Kassette ab und zu schüttelt.
Gruß, Klaus