Hallo zusammen,
Anfang November 2020 habe ich mich auf den kleinen Stellplatz am Limes-Museum Limeseum zurückgezogen und Ende Januar 2021 bin ich von dort wieder abgefahren. In dieser Zeit ist nicht wirklich viel passiert, aber manche Leser wollen ja auch das wissen, was alles nicht passiert ist. Dies wird also eine kleine Zusammenfassung, garniert mit ein paar Fotos aus der Umgebung.
Das Museum war natürlich geschlossen, aber es waren immer mal wieder Leute da und die haben auch zu mir gesagt, dass ich mich ruhig bemerkbar machen sollte, wenn ich etwas brauche. Die Stromsäule hat immer funktioniert und ich habe bei jedem Einkauf die Kassierer gebeten, ob sie mir Ein-Euro-Münzen herausgeben können. So konnte ich die Stromsäule immer bei Laune halten. Für einen Euro gibt es hier zwei Kilowattstunden, andere Münzen werden nicht akzeptiert.
Die meiste Zeit hing nur der Laptop als größerer Verbraucher am Landstrom und das Ladegerät war abgeschaltet, um die LiFeYPo4 Batterie nicht ständig zu laden. Das mag die nämlich nicht so gern und ich habe noch immer kein passendes Ladegerät. Solar hat natürlich nicht gereicht, um den übrigen Bedarf zu decken und so habe ich alle paar Tage einen Extra-Euro eingeworfen und die Batterie wieder aufgeladen.
Auch die Ver- und Entsorgungssäule hat man von Seiten des Museums nicht abgeschaltet und so konnte ich für ebenfalls einen Euro den Wassertank immer mal wieder auffüllen. Die Entsorgung ist umsonst.
Zur Müllentsorgung verkauft das Museum an Stellplatzgäste einen Müllsack. Den konnte ich neben einem Schuppen abstellen und später hat den die Müllabfuhr mitgenommen. Um diesen Müllsack zu kaufen, habe ich mich an der Museumskasse dann bemerkbar gemacht. Zwei Mal habe ich bei dieser Gelegenheit auch eine Spende dagelassen. Auf dem Stellplatz selbst ist eine Spendenbox, aber das Kleingeld brauchte ich ja für Strom und Wasser, außerdem wollte ich den Betrag ungern der Box anvertrauen. So ein pandemiebedingt geschlossenes Museum kann sicher jede Hilfe brauchen und auch ich war den Leuten ja durchaus dankbar, dass ich dort unbehelligt so lange bleiben konnte. Auf jedem anderen bewirtschafteten Stellplatz hätte ich sicher auch mehr als die gespendeten 100 Euro gezahlt
An manchen Wochenenden kamen ein paar andere Wohnmobile, zu Silvester waren vier oder fünf Mobile insgesamt auf dem Platz, aber alles sind für sich geblieben.
Aus dem Frühjahr, als ich auch schon für mehr als zwei Monate hier war, kannte ich ja noch die Versorgungsrunde nach Dinkelsbühl. Erst dort zum Netto, dann etwa 500m weiter zur OMV-Tankstelle mit Gaszapfsäule und schließlich weiter nach Feuchtwangen. Dort hatte der Ruf-Baumarkt gleich am Ortseingang Alu-Tauschflaschen. Das hat so auch ganz gut geklappt und so lange es noch nicht so kalt war, konnte ich auch gut zwei Wochen aushalten, bis Kühlschrank und der Gasvorrat nach Füllung verlangten.
Doch im Dezember wurde es kälter, die Einkaufsrunde fand jetzt wöchentlich statt und Mitte Dezember, kurz vor dem nächsten Lockdown, war die Gaszapfsäule in Dinkelsbühl mal wieder kaputt und dem Ruf-Baumarkt waren auch die Aluflaschen ausgegangen.
Beim Baumarkt hatten sie aber einen guten Tipp für mich. Die Firma Müller-Gas in der Nachbarschaft sollte auch Alugas haben. Nachdem ich den Laden gefunden hatte, war das auch so und dort hieß es, sie würden auch während des Lockdowns geöffnet haben. Nur an ihre Gastankstelle wollten sie mich nicht lassen, die sei nur für Firmenfahrzeuge.
Aus dem Frühjahr kannte ich das ja noch mit der kaputten Gaszapfsäule in Dinkelsbühl. Schon damals hatte ich zwei weitere Adressen herausgesucht, eine in Schnelldorf, noch etwas weiter nord-westlich von Feuchtwangen und in Nördlingen, ca 35km weiter südlich. Noch war Zeit genug an diesem Tag und so bin ich nach Schnelldorf gefahren. Dort gab es LPG zum Auffüllen der Tankflasche, also alles bestens, Weihnachten konnte kommen.
Das kam auch, ich habe es futternd und Mediathekfilme guckend herumgebracht. Etwas Anno 1800 oder Transportfever 2 habe ich sicher auch gespielt…
Am Montag nach Weihnachten stand die nächste Versorgungsrunde an, die Tankflasche verlangte nach Füllung und die Vorräte für Silvester wollte ich etwas ergänzen. Die Gaszapfsäule in Dinkelsbühl war immer noch kaputt, Müller Gas hatte aber geöffnet und ich bin weiter gefahren nach Schnelldorf. Dort waren nur leider alle Zapfsäulen mit Flatterband abgesperrt. Leider habe ich nicht nachgesehen, ob es einen Aushang gab, der mich über das weitere Schicksal dieser Station aufklären konnte. Auch diesmal war noch Zeit genug und so bin ich nach Nördlingen gefahren, zur dritten mir bekannten Gastankstelle in der Gegend. Der Stellplatz von Feuchtwangen, an dem ich bei dieser Gelegenheit auch vorbeigekommen bin, sah leer, aber nicht geschlossen aus. Doch an „meinem“ Limeseum war es ja viel ruhiger, als an der Hauptstraße von Feuchtwangen. Gas tanken in Nördlingen hat funktioniert, aber die Versorgungsrunde wurde dadurch sehr viel länger.
Die Gaszapfsäule in Dinkelsbühl blieb leider auch bis Ende Janaur defekt. Die Tankstelle in Schnelldorf hatte am 28.12.2020 zuletzt ihre Preise an das Preisportal gemeldet. Ein ziemlich sicheres Indiz, dass es da wohl nichts mehr geben würde, also gehörte Nördlingen ab jetzt immer zu meiner Versorgungsrunde. Ja, ich weiß, da gibt es tolle Apps. Aber die sind immer nur so gut, wie die Daten, die eingepflegt werden und das muss irgendjemand machen.
Auf das neue Jahr habe ich um Mitternacht draußen mit einer Tasse Glühwein angestoßen. In den umliegenden Dörfern wurde schon so einiges in die Luft geballert, aber der Artilleriedonner schon am Nachmittag fiel diesmal gänzlich aus. Wo die Leute all das Zeug her hatten, das sie da abgefackelt haben, war mir auch ein Rätsel, denn es durfte ja kein Feuerwerk offiziell verkauft werden.
In der Silvesternacht kam auch der Schnee und der Hesselberg vor meiner Tür sah so aus:
Ich muss leider gestehen, dass ich immer noch nicht da oben drauf war. Aber das Wetter war nur selten so gut wie auf diesem Bild. An vielen Tagen war da kein Hesselberg und es war kaum mehr als die Reihe Büsche in der Mitte des Bildes noch zu sehen. Oder es hat gestürmt, geregnet und/oder geschneit. Das Internet war zum Glück sehr schnell, wenn die Verbindung auch häufiger mal abgebrochen ist. Wahrscheinlich war ich öfter der einzige Nutzer in der Funkzelle.
Es wurde im Januar auch wieder Zeit einen Müllsack zu kaufen. Allerdings sollten die Müllsäcke des Landkreis Ansbach für das Jahr 2021 eine andere Farbe haben und etwas mehr kosten. Ich könnte mir dann im Rathaus von Wittelshofen einen Aufkleber für den 2020er Müllsack besorgen und so würde der auch noch mitgenomen. Die Nachmittags-Öffnung des Rathauses fiel tatsächlich mit recht gutem Wetter zusammen und so bin ich losgestiefelt, etwa zwei Kilometer am Rand des Museumsgeländes entlang.
Dieses Flüsschen ist die Wörnitz…
…eifrigen Bloglesern bekannt aus Donauwörth. Hier ist auch die Kirche von Wittelshofen schon in Sicht. Das hier so harmlos aussehende Füsschen ist Ende Januar, als ich von hier abgefahren bin, ziemlich weit über die Ufer getreten, denn da gab es einigen Regen und geschmolzenen Schnee zur Donau abzuleiten.
Das Rathaus in der Schulstraße hatte ich bald gefunden und mit meinem Müllsack-Aufkleber für sagenhafte 30 Cent habe ich mich wieder auf den Rückweg gemacht.
Hier geht der Blick zurück…
…auf Wittelshofen und da…
…liegt Aufkirchen. Etwas nach rechts von hier aus dann das Limeseum und der Stellplatz, beides aber noch hinter dem Hügel verborgen.
Sicher hätte ich häufiger mal rausgehen müssen, dann hätten sich auch mehr solche stimmungsvollen Bilder ergeben.
Doch da gibt es diesen Gegensatz zwischen willigem Geist und schwachem Fleisch und, wie schon gesagt, sehr oft war in dieser Zeit das Wetter nicht wirklich einladend. Ich bin schon immer mal wieder an die frische Luft gegangen, aber insgesamt war es in der eckigen Rundsitzgruppe am Computer einfach gemütlicher. Weil ich ja auch in dieser Zeit keinen Blog geschrieben habe, werden sich manche fragen, was ich denn da so gemacht habe.
Einmal natürlich daddeln. Mein Inselreich in Anno 1800 wollte verwaltet werden und es galt, Bahnunternehmen in Transportfever aufzubauen. Wer sehen will, wie es dabei zugeht, kann sich den Youtube-Kanal von Hans Dampf ansehen. Der spielt ebenso diese Spiele und noch manche anderen und erzählt dazu recht interessant und unterhaltsam.
Es gibt natürlich noch sehr viel mehr bei Youtube zu entdecken. Neben Verschwörungsmythen, die mich jetzt nicht so gereizt haben, auch das genaue Gegenteil mit Dokus und faktenbasierten Informationen. Doch das wäre schon einen eigenen Beitrag wert.
Gruß
Henning
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Hallo Henning! Schön, dass es Dir gut geht und Du die Strapazen rund um Dinkelsbühl so gut bewältigt hast! Schön dass Du uns wieder etwas zu lesen gegeben hast, das fehlt schon jeden morgen !!! Bleib gesund pass gut auf Dich auf, damit wir noch viele nette Berichte von Dir hören und sehen können.
LG Friedel
Ich freue mich/Wir freuen uns, dass es dir gut geht und dass du offensichtlich gesund und munter bist.
Mehr schreibe ich getz nich, weil ich nicht wieder Schimpfe bekommen möchte.
Pass auf dich auf und bleib gesund!
Liebe Grüße aus xxx
Hallo Henning..
Viele Grüsse aus dem kalten Norden…
von Ingrid und Olaf….
Coronabedingt haben wir unsere Reise in den schönen Süden abgebrochen…
Nun warten wir auf den Frühling und das Ende des Beherrbergungsverbots…
Bleib gesund und Danke für Deinen Bericht…
Hallo Henning,
Schön das Du Dich mal wieder ausführlich gemeldet hast. So wissen Deine Leser wie Du so die Zeit im Lockdown verbringst. Ich finde das schon sehr interessant wie Du so Dein Leben organisierst. Vor allem, das Du im kalten Deutschland geblieben bist. Hättest ja auch nach Griechenland, Spanien, Portugal oder sogarin die Türkei fahren können wie andere Wohnmobilnomaden das getan haben. Nein, Du bleibst im Land und lebst Dein Leben.
Danke das Du uns/mich daran teilnehmen lässt !
Hans aus Münster
Zur Zeit in den Startlöchrrn in Richtung Schweiz/Frankreich !