Hallo zusammen,
in den letzten Stunden des alten Jahres habe ich doch noch etwas Schreiblust wiedergefunden. Darum gibt es jetzt noch einen Beitrag aus der Zeit, als noch grüne Blätter an den Bäumen waren, die Tagestemperaturen sich stabil im zweistelligen Bereich gehalten haben und das Corona-Theater kurz Pause hatte.
Die Geschichte spielt im Dunstkreis des Stellplatzes von Germerode, den ich im August insgesamt so lange besiedelt hatte, bis meine zwei Toilettentanks voll waren, denn die kann man dort nicht entsorgen.
Auf einer Infotafel in der Nähe hatte ich einen Hinweis auf die Kirchenruine von Abterode entdeckt. Das ist das Nachbardorf, etwa drei Kilometer entfernt. Kirchenruinen sind außerdem immer dankbare Fotomotive. Als Weg dorthin schien mir die Landstraße am Einfachsten, also habe ich das Fahrrad ausgeladen und bin hingeradelt. Für den Weg von Germerode nach Abterode muss man auch ohne Motörchen nicht viel strampeln, denn es geht fast nur bergab. Fast am Ortsausgang von Abterode, links neben der Straße, steht tatsächlich die Ruine auf einem kleinen Hügel.
Drinnen wächst ein Baum…
…und der Altartisch steht auch noch.
Der Bauzeitraum der Kirche liegt im Dunkeln der Geschichte verborgen. Man erzählt sich, es wäre im 14. Jahrhundert gewesen, aber nichts Genaues weiß man nicht. Gesichert ist aber wohl, dass die erste Glocke 1407 gegossen wurde, wie es mir eine Metalltafel erklärt.
1798 war der Turm vom Einsturz bedroht und 1801 fand hier die letzte Predigt statt. In den folgenden knapp 50 Jahren verfiel die Kirche mehr und mehr oder es mussten Teile wegen Einsturzgefahr abgebrochen werden.
Erhalten geblieben, neben den Außenmauern, ist ein Gewölbe mit Schlussstein…
…ein Kapitell an der Wand…
…und Teile dieses Fensters.
Draußen sind mehrere alte Gräber…
…aber viel zu entziffern ist auf den alten Steinen nicht mehr.
Hinter der Kirche steht eine Bank mit Aussicht über die Umgebung.
Für den Rückweg war ich ganz froh über den elektrischen Anschieber, denn das Runterrollen funktioniert ja leider nur in eine Richtung.
Auf der Ausflugskarte ansehen.
Die aktuelle Lage
Ich bin seit dem „Lockdown light“ auf dem Stellplatz am Limeseum bei Dinkelsbühl. Hier läßt man mich in Ruhe, Wasser, Entsorgung und Strom funktionieren, so lange ich Ein-Euro-Münzen habe und ich kann in der Umgebung einkaufen. Meistens ist nichts los und dann sieht es so aus:
Nur die Gasversorgung wird langsam komplizierter. Baumärkte sind ja geschlossen, doch ich habe eine kleine Gasfirma entdeckt, die nicht schließen muss während des Lockdowns und die auch Alugasflaschen haben. Trotzdem habe ich die Duomatic so eingestellt, dass zuerst das Gas aus der Tankflasche verbraucht wird, denn die kann ich an Tankstellen wieder auffüllen. Nur war das bei der letzten Versorgungsrunde nicht so wirklich einfach. Die Gaszapfsäule an der Tankstelle in Dinkelsbühl ist seit gut zwei Wochen kaputt. Die Tankstelle in Schnelldorf mit LPG war geschlossen, also musste ich nach Nördlingen zur dritten mir bekannten Gastankstelle, die dann letztlich auf hatte. Insgesamt rund 100km vergurkt. Ja ich weiß, es gibt tolle Apps. Aber ich muss trotzdem hinfahren und ob die Säule heil oder kaputt ist, weiß die App auch nur, wenn sie aktualisiert wird.
Weihnachten habe ich futternd, computerspielend und Filme guckend überstanden. So ähnlich wird der Jahreswechsel auch ablaufen. Gute Wünsche dazu sind überall zu finden, denen schließe ich mich einfach mal an. Das nächste Jahr kann eigentlich nur besser werden. Einen Jahresrückblick erspare ich mir und euch auch, wer will auf dieses Jahr schon zurückschauen?
Gruß
Henning
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Moin Henning,
lange nix gehört……wo steckst du denn ?
Grüssle
Hallo Hennng,
Du solltest das Ende deiner Berichte verkünden, denn es macht wirklich keinen Spaß jeden Abend zu sehen das es nichts zu sehen gibt.
Alles Gute!
Wolfgang
Moin, moin Henning !
Alles Gute für das Jahr 2021.
Es kann nur noch besser werden, auch für Womofahrer.
Aber schön das ich über Dich etwas aus meiner alten Heimat erfahre.
Die Kirchenruine kannte ich tatsächlich noch nicht.
Grüße aus dem Look down
Ernst
Guten Morgen! Schön dass Du uns wieder teilnehmen lässt an Deinem Leben. Es war ja eine lange Pause, aber wahrscheinlich für Dich richtig- und dann auch notwendig.
Die Ecke in der Du momentan stehst kenne ich sehr gut, da ich vor vielen Jahren dort sehr viel geschäftlich zu tun hatte. Dinkelsbühl ist ja auch ein sehr netter Ort den Du mit dem Fahrrad erreichen kannst – aber bei dem Wetter und den Temperaturen nicht ideal.
Dir wünsche ich jedenfalls gute Gesundheit und pass auf, dass Dich Corona nicht erwischt.
Über Deine weiteren Berichte freue ich mich schon heute und wünsche Dir alles Gute!
Friedel
Hallo Henning, schön mal wieder was von dir zu hören. Auch wir im Steinhaus verbringen Silvester alleine ohne große Party. Die Einschläge kommen trotzdem dichter, auch in Birtes Kindergarten gab es Kinder mit Corona Verdacht, zum Glück Fehlarlarm: die Schnelltests sind noch zu ungenau. Weitere bestätigte Fälle sind hier in der Umgebung bekannt. Vermutlich machst du es richtig allein im Wohnmobil zu sitzen. Jetzt müssen wir nur irgendwie bis zum Sommer durchhalten, dann wird alles besser. Wir wünschen dir alles gute und halte die Ohren steif.
Andreas und Angela