Hallo zusammen,
der Ortskern des übersichtlichen Städtchens (knapp 3.000 Einwohner) ist etwa 500 Meter vom Stellplatz entfernt. Da gibt es im Wesentlichen eine Durchgangsstraße und eine mehr oder weniger parallel dazu verlaufende schmalere Straße.
Und ein Wasserschloss. Das steuere ich zuerst an.
Hier sieht man auch, dass es tatsächlich richtig im Wasser steht:
Ein Wasserschloss oder eine Burg gab es hier schon bei der Gründung des Ortes im Mittelalter (erstmals erwähnt 1260). In seiner heutigen Form wurde das Wasserschloss Mitwitz durch Hans Veit I. von Würtzburg umgestaltet, nachdem es zuvor im Bauernkrieg von 1525 stark beschädigt wurde.
Das tz ist kein Schreibfehler, die von Würtzburgs hatten nichts mit der Mainmetropole zu tun. Sie haben Ort und Schloss im späten 16. Jahrhundert erworben und lebten hier bis das Geschlecht 1922 ausstarb. Wikipedia weiß das alles wie üblich ganz genau.
Von 1977 bis 1989 sanierte der Landkreis Kronach das Wasserschloss und erhielt dafür ein 99-jähriges Nutzungsrecht. Heute befindet sich darin eine ökologische Bildunsgsstätte, eine Imkerschule und ein kleines Imkereimuseum. Schlossführungen werden auch angeboten, dafür war ich natürlich zu spät. Aber ich komme in den Innenhof hinein.
Dort steht auch dieser stattliche Herr herum.
Die Sandsteinstatue eines fränkischen Ritters, geschaffen zwischen 1572 und 1577.
Der Schlosspark…
…bietet alte, schattenspendende Bäume, Kätzenbänke…
…viel fließendes und stehendes Wasser…
…und den „Venezianischen Steg“.
Der soll daran erinnern, dass einstmals Johann Karl von Würtzburg (1715 bis 1769) Generalissimus der Republik Venedig war.
Zurück in den Ort geht es über die Steinach.
Für den Rückweg wähle ich die ruhigere der beiden Straßen, die den Ort durchziehen. Die führt vorbei an der evangelischen Jakobskirche.
Schon vor dem Dreißigjährigen Krieg war der Ort Mitwitz protestantisch.
Ein paar propere Häuser mit Schiefer an den Wänden…
…und Fachwerk…
…gibt es auch noch.
Dazu das „Obere Schloss“ von 1713. Hier werden die von Würtzburgs gewohnt haben, wenn es im Wasserschloss denn doch mal zu feucht war.
Von diesem Ort hatte ich vorher noch nie gehört, also eine echte Entdeckung, inklusive des schicken Stellplatzes.
Gruß
Henning
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