Hallo zusammen,
nach rund zweieinhalb Monaten habe ich meinen Corona-Hideout tatsächlich dauerhaft verlassen, nicht nur mal zum Einkaufen. Motiviert wurde ich dazu von der Meldung, dass ab dem 15. Mai Campingplätze in Hessen wieder geöffnet sein dürfen und einem Berg schmutziger Wäsche. So habe ich mir bei meinwomo zwei grenznahe Plätze als Plan A und Plan B heraus gesucht und mich nach einem letzten Einkauf beim Netto in Dinkelsbühl über die Autobahn in Richtung Rhön bewegt.
Für den ersten Platz (Plan A) hatte Kathrin Becker einen Weg zunächst steil den Berg hinauf und dann links in einen schmalen Feldweg ausgesucht. Eigentlich untypisch für sie und so bin ich den steilen Berg vorsichtig rückwärts wieder runtergerollt, um die Lage zunächst zu Fuß zu sondieren. Dabei ergaben sich auch keine neuen Erkenntnisse, also doch Plan B, nur ein paar Kilometer weiter. Aber kurz nach dem Wenden und beim Versuch, auf normal breiten Straßen aus dem Ort wieder heraus zu kommen, waren da tatsächlich Hinweisschilder zum Campingplatz Birkenhain. Der ist also doch für normal gewachsene Fahrzeuge erreichbar, sehr schön.
Nachdem geklärt war, ob Waschmaschinen und Trockner vorhanden und auch zugänglich sind, wollte die Chefin wissen, ob ich reserviert hätte. Nein, hatte ich nicht. Es würde voll werden, schließlich stand das lange Himmelfahrtswochenende bevor und auch die ersten Lockerungen, welche die Leute wohl in Scharen hinauslocken würden, was sich auch schon im Netz abzeichnete. Doch es gab dann ein Pätzchen für mich unter einer Birke (heißt ja auch Birkenhain) und etwas Strom um die so fehlende Solarleistung auszugleichen.
Bei meistens durchwachsenem Wetter habe ich die Wäsche erledigt. Als Zugeständnis an Corona musste jeder vor Betreten der Sanitärräume sich mit Namen, Adresse und Uhrzeit in eine Liste eintragen, wohl damit man später nachvollziehen konnte, wer da wen angesteckt hat. Nur lag diese Liste in einem schummrigen Flur und das Licht in diesem Flur wurde von sehr strengen Bewegungsmeldern gesteuert, die sofort alles abgeschaltet haben, wenn sich nichts bewegt hat. So habe ich entweder im Halbdunkel oder mit dem linken Arm in der Luft rudernd auf dieser Liste herumgekritzelt. Viel lesen können wird man nicht.
Für die Verschwörungsmystiker sein angemerkt, dass diese Liste natürlich jeden Abend an Bill Gates übermittelt wird. Das Wissen darüber, wer wann auf einem südhessischen Campingplatz die Sanitärräume aufgesucht hat, wird ihm sehr helfen bei der Erringung der Weltherrschaft. Nebenbei dürfte er den Schluss daraus gezogen haben, dass einer seiner früheren Angestellten wohl Durchfall hatte, weil mein Name recht oft auf der Liste aufgetaucht ist.
Nur zur Klarstellung (muss man heute leider so machen, schließlich gibt es Leute, die vor allem abstruses Zeug im Netz glauben): Der Text in kursiv ist reinster Blödsinn und entbehrt jedes Wahrheitsgehaltes.
Am Sonntag war die Wäsche dann fertig, sogar zusammengelegt und eingeräumt und ich hätte Montag fahren können. Dazu hat mir aber die Motivation gefehlt, ebenso am Dienstag und ich begann schon Überlegungen anzustellen, hier auch Pfingsten auszusitzen, denn so voll, wie die Chefin mir versprochen hatte, wurde es doch nicht. Von einer Regelung, dass der Platz nur zu 50% belegt sein durfte, habe ich auch nichts bemerkt.
In der Nähe gab es aber auch weder einen Laden, noch einen Geldautomaten, beides Örtlichkeiten die ich vor dem nächsten langen Wochenende noch gerne aufgesucht hätte. Dann habe ich bei Facebook gelesen, dass eine prominente Blogger-Kollegin gar nicht so weit weg ist und ich habe mich auf den Weg nach Fulda gemacht.
Infos Campingplatz Birkenhain
Adresse: Campingplatz Birkenhain, 36148 Kalbach-Heubach
GPS-Koordinaten: N50°22’53,3″ E9°42’49,6″
Kosten: Wohnmobil 6€, je Person 5€ (Stand Mai 2020)
V+E: Nur Toilettenausguss und Wasserhahn, Grauwasserentsorgung nur mit Eimer
Strom: 50 Cent pro kWh
Bemerkungen: Im Ort beschildert, teilweise schattig. Nur Barzahlung!
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Gruß
Henning
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