Hallo zusammen,
am Freitag war die Wäsche und auch der Haithabu-Besuch inklusive Wanderung abgearbeitet und damit mein Programm für diesen Platz. So bin ich nach der Zahlung von 72 Euro für vier Tage ohne Strom ein paar Kilometer weitergezogen bis zum Yachthafen am Wikingturm.
Erkennbar als Stellplatz beschildert ist hier nichts, aber Alle, die ich fragen konnte, haben mir bestätigt, dass ich genau da stehen kann. Später kam auch der Hafenmeister und hat alles offiziell abgesegnet, dann stand dem Marsch in die Stadt nichts mehr entgegen.
Als Landmarke gibt der eingerüstete Turm des Domes die Richtung vor…
…hier an der Schleipromenade.
Der erstmals 1134 erwähnte Schleswiger Dom (Wikipedia) ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler Schleswig-Holsteins. Allerdings wird die Kirche nicht nur äußerlich saniert, auch innen ist viel eingerüstet und mit Planen verhängt. Doch der 1514 bis 1521 von Hans Brüggemann errichtete Bordesholmer Altar ist zu sehen.
Dieser 12m hohe und 7m breite Altar zeigt mit rund 400 plastisch geschnitzten Figuren nichts weniger als die christliche Heilsgeschichte von Adam und Eva bis zum Jüngsten Gericht, also Vergangenheit und Zukunft von allem was es für die Gläubigen der damaligen Zeit zu wissen gab, mit Schwerpunkt auf der Leidensgeschichte Christi.
Leider war davor eine Besichtigungsgruppe, so bin ich nicht näher herangekommen, aber in dem oben verlinkten Wikipedia-Artikel ist ein großformatiges Foto, auf dem viele Details zu erkennen sind.
Auch zugänglich war das Kenotaph Friedrich I. (1471 – 1533), Herzog von Gottorf und König von Dänemark.
Ein Spiegel über dem leeren Sarg zeigt, wie er da liegt, der Friedrich.
Aber was hat er nur zwischen den Beinen…?
Der „Schwahl“ genannte Kreuzgang ist auch zugänglich.
An der Decke…
…restaurierte Fresken aus der Zeit der Erbauung des Schwahl von 1310 bis 1320.
Wieder draußen laufe ich am Stadthafen vorbei zur Fischersiedlung Holm. Die lag noch bis ins 20. Jahrhundert hinein auf einer Insel vor der Stadt. Die Holmer Fischer hatten und haben bis heute das verbriefte Recht als Einzige auf der Schlei von hier bis Arnis zu fischen. Dazu fahren sie mit Booten wie diesen…
…hinaus aufs Wasser. Am Eingang zur Siedlung…
…steht das Holm-Museum, sicher sehenswert, aber das kommt vielleicht ein anderes Mal dran. Die Häuschen auf dem Holm sind schnuckelig…
…spitzgiebelig…
…und stehen im Kreis um den zentralen Friedhof der „Holmer Beliebung“ herum.
Die 1650 gegründete Beliebung existiert noch heute und ist eine Vereinigung der Holmer Fischer zum gegenseitigen Beistand im Falle von Pest und Tod. Der Friedhof ist Privatgelände und darf nur von Mitgliedern der Beliebung betreten werden.
Das wirkt hier alles sehr entschleunigend und mega-romantisch, darum lasse ich die Bilder einfach mal wirken.
Es gibt hier auch ein kleines Café, da könnte ich sicher meinen Nachmittags-Cappuccino samt Kuchen bekommen. Aber dafür habe ich andere Pläne. Was ich für heute sehen wollte, habe ich gesehen, für den Rückweg ist jetzt der Wiking-Turm meine Landmarke.
Oben im Turm, rund 90m hoch im 26. Stock ist ebenfalls ein Café mit sicherlich toller Aussicht. Einen funktionierenden Lift gibt es zum Glück und besonders voll ist es auch nicht.
Diese Aussicht…
…zeigt den größten Teil der heute Vormittag zurückgelegten Fahrstrecke von kaum mehr als drei Kilometern.
Der Toillettenbesuch ist normalerweise uninteressant. Hier habe ich aber die Kamera mitgenommen, weil die sonst zu verlockend und unbewacht an meinem Platz herumgelegen hätte. Was für ein Glück, denn dies ist der einzige Lokus mit Aussicht.
Während der Sitzung kann der Blick ungehindert über das Schloß Gottorf schweifen. In das hier untergebrachte Landesmuseum mit den Moorleichen und dem Nydam-Schiff will ich auch noch rein.
Infos Stellplatz Schleswig Yachthafen
Adresse: Wikingeck 11, 24837 Schleswig
GPS-Koordinaten: N54°30’24“ E9°32’50“
Kosten: 12€ für 24 Stunden
V+E: Frischwasser 1€, Entsorgung über Bodeneinlass 1€, Toilettenausguss am WC 1€
Strom: 8 Steckdosen, 0,40€/kWh
Bemerkungen: Wenig Schatten, Zentrum etwa 1,5km entfernt. Zwische Mitte September und Mitte April stehen die Boote an Land, dann ist kein Platz für Wohnmobile.
Auf der Stellplatz-Karte ansehen
Gruß
Henning
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„Was hat er da…“
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schamkapsel
Danke, dann ist das ja auch geklärt.