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Hallo zusammen,
Geschichte, spannend wie ein Krimi – das ist den Autoren Larry Collins und Dominique Lapierre mit diesem Buch gelungen. Es beschreibt die Gründungsgeschichte des Staates Israel in den vierziger Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg.
Nach der Gründung der zionistischen Bewegung durch Theodor Herzl begannen die Juden aus aller Welt Land in Palästina zu kaufen und sich dort anzusiedeln. Die Gegend war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Teil des Osmanischen Reichs und stand danach unter britischer Verwaltung. Die Briten haben es geschafft, das selbe Land drei verschiedenen Parteien zu versprechen: Den Franzosen, mit denen sie sich Einflussgebiete teilen wollten, den Arabern und nicht zuletzt den Juden mit der Balfour-Deklaration (Wikipedia). 1947 beschlossen die gerade gegründeten Vereinten Nationen die Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen Staat.
Nachdem die Vorgeschichte etwas ausführlicher abgehandelt wurde, als ich das hier kann, setzt das Buch mit der Abstimmung der UN ein, die von den Juden Palästinas mit großer Spannung verfolgt wurde, könnte doch eine Teilung die reelle Chance auf einen eigenen Staat des jüdischen Volkes nach rund zweitausend Jahren der Diaspora bedeuten. Aber Palästina sollte noch bis zum Mai 1948 unter britischer Verwaltung stehen. Gleichzeitig irrten in Europa hunderttausende überlebende Juden des Holocaust als „Displaced Persons“ herum, die für sich nur eine Zukunft in einem jüdischen Staat sahen. Deren Einwanderung wollte die britische Mandatsverwaltung aber mit aller Macht verhindern, vor allem, um die Araber ncht zu verärgern.
Die Juden in Palästina hatten mit der Haganah eine Untergrund-Armee gegründet und diese heimlich bewaffnet. Die Haganah organisierte die Einwanderung und verteidigte jüdische Siedlungen, wenn diese angegriffen wurden. Mit der Stern- und Irgun-Gruppe gab es aber auch jüdische Terror-Organisationen, die unter anderem mit dem grausamen Angriff auf ein arabisches Dorf die Massenflucht der Araber aus Palästina maßgeblich beschleunigt hatten. Ein früheres Mitglied dieser Gruppen war der spätere israelische Ministerpräsident Menachem Begin.
Der Rückzug der Briten kam näher und es war allen klar, dass die Gründung des jüdischen Staates von den umgebenden arabischen Staaten sofort mit Krieg beantwortet werden würde. So musse sich die Haganah Waffen beschaffen und diese unter den mehr oder weniger wachsamen Augen der britischen Militärverwaltung ins Land schmuggeln. Davon erzählt das Buch und von der immer schwieriger werdenden Versorgung Jerusalems über die Straße von Tel Aviv. Die LKW-Konvois der Juden wurden immer wieder von Arabern überfallen. Noch heute liegen neben der Straße die rostigen Wracks der notdürftig gepanzerten Lastwagen.
Wie der junge Staat Israel den sofort nach seiner Gründung ausgebrochenen Krieg überstanden hat und noch einiges mehr wird in dem Buch beschrieben. Es endet mit einem Abriß der Geschichte des Konflikts bis nach dem Sechstagekrieg von 1967.
Wer den Nahost-Konflikt wenigstes ansatzweise verstehen will, sollte dieses Buch lesen. Nebenbei ist es spannend und gut geschrieben.
Aber wie bin ich dazu gekommen?
Es war schon immer der Wunsch meiner 2015 verstorbenen Mutter, nach Israel zu reisen. Sie wollte das aber erst tun, wenn dort Frieden eingekehrt sei. Mit der Zeit wurde ihr klar, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, um diesen Zustand abzuwarten und so hat sie sich 2007 zu einer Israelreise mit ihrer Kirchengemeinde entschlossen. Ich habe gefragt, ob sie einverstanden wäre, wenn ich mit komme und so waren wir im Herbst 2007 für zehn Tage in Israel auf Bus-Rundreise mit den Stationen: Tel Aviv, See Genezareth, Totes Meer und Jerusalem.
Unser Reiseleiter stammte aus Deutschland und konnte noch vor dem Krieg, als Teenager, allein nach Palästina ausreisen. Seine Eltern sind in den Vernichtungslagern der Nazis umgekommen. Bald hat sich der junge Mann in seiner neuen Heimat der Haganah angeschlossen. Aus dieser Zeit hat er an manchen Abenden von seinen Erlebnissen erzählt und dabei dieses Buch empfohlen.
Ansehen bei Amazon:
Zumindest die deutsche Ausgabe scheint es nur noch antiquarisch zu geben.
Gruß
Henning
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