Hallo zusammen,
vom Walberla aus habe ich mich an Nürnberg vorbei und durch Fürth hindurch nach Cadolzburg bewegt. Dort gibt es einen kostenlosen Stellplatz auf dem Festplatz, den ich auch gleich gefunden habe.
Die Stadt
Erste Aufgabe ist die Suche nach einem Gedautomaten. Damit kann ich den Stadtrundgang durch das gemülich wirkende Städtchen verbinden. Die Aussicht vom Stellplatz läßt schon mal einiges erwarten.
Nach kurzem bergauf und bergab ist der Marktplatz erreicht…
…an dessen nördlichem Ende die Cadolzburg liegt.
Hier die Aussicht von der Brücke zwischen Markt und Burg…
…und dieses Tor begrenzt die Vorburg zur Stadt hin.
In der Burg ist auch ein Museum, aber das schließt um 16 Uhr, bleibt also auf dem Zettel für den nächsten Tag.
Einen Geldautomaten habe ich immer noch nicht gefunden, also zurück zum Markt…
…und durch dieses Tor zur geschäftigen Durchgangsstraße.
Gleich rechts dahinter ist auch ein Lebensmittelgeschäft, ein richtiger Tante Emma Laden, wenn auch betrieben von einem Onkel. Aber ich habe ja mmer noch kein Bargeld. Zuerst laufe ich in der falschen Richtung fast bis zum Ortsausgang, finde keine Bank, sehe aber immerhin den Aussichtsturm von Cadolzburg…
…auch ein Ziel für später. Ich laufe wieder zurück durch den Ort und da ist auch eine Volksbank. Das frisch gezapfte Bargeld feiere ich in einem kleinen Café bei Capuccino und einem Stück Kuchen. Vorbei an diesem Idyll…
…geht es zurück zum Stellplatz.
Die Burg
Für heute steht die Besichtigung der Burg auf dem Programm. Die Miezekatze…
…bewacht den Tretradkran im Burghof.
Die Burg, wie auch der Ort, wurden 1157 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Hier saßen niemand Gereingeres als die Hohenzollern, welche mit Kaiser Wilhem II. den letzten Deutschen Kaiser gestellt haben. Wie das kam, erfährt man unter anderem in der Ausstellug „Herrschaftszeiten! Erlebnis Cadolzburg“. Für sieben Euro komme ich hinein.
Hier kann ich hinaussehen…
…vom Brunnenhof.
Erste bauliche Spuren an der heutigen Cadolzburg haben die Hohenzollern unter Konrad I. um 1250 hier hinterlassen. Aber wie kamen die schwäbischen Hohenzollern überhaupt hierher ins Fränkische?
Wikipedia erklärt das in allen Einzelheiten und mit allen Verästelungen der Familienchronik. Kurz und Knapp war es so: Der Vater von Konrad I., Friedrich III. von Hohenzollern, heiratete um 1185 die Tochter des Nürnberger Burggrafen. Als sein Schwiegervater ohne männliche Nachkommen verstarb, wurde Friedrich III. vom Kaiser Heinrich VI. mit der Burggrafschaft Nürnberg belehnt, sicher auch, weil die Hohenzollern immer treu zu Kaisern oder Königen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gestanden haben. Jener Konrad I. begründete damit die fränkische Linie des Hauses Hohenzollern, welche die Cadolzburg zu ihrer Residenz erhoben.
Bis zum Ende des 14. Jahrhunderts umfassten die Ländereien der Nürnberger Burgrafen zusätzlich Ansbach und Kulmbach. In dieser Zeit übernahm Friedrich I. die Herrschaft auf der Cadolzburg. Weil auch er treu zum König stand, erhob ihn dieser 1415 zum Kurfürsten und machte ihn zum Herrscher über die Mark Brandenburg. Die Ausstellung auf der Burg befasst sich vor allem mit dieser Zeit. Weil es ein teures Vergnügen war, sich ein neues Land wie Brandenburg tatsächlich gefügig zu machen, war Friedrich I. bald hoch verschuldet und verkaufte die Nürnberger Reichsburg an die aufstrebende Patrizierstadt. Die reichen Bürger dort wollten den adligen Herrscher los sein und konnten sich die 120.000 Gulden wohl auch leisten.
Friedrichs Sohn Albrecht von Brandenburg, auch genannt Albrecht Achilles, lag immer wieder im Streit mit den Nürnbergern, die er gerne wieder unter seine Knute bekommen hätte. Doch das ließen sich die Bürger der freien Reichsstadt nicht gefallen und so gab es mehrere Kriege. All das wird im Museum mit Filmen und Spielen gezeigt, insgesamt sehr unterhaltsam gemacht. Unter Albrecht wurde die Cadolzburg von der Residenz zum Jagdschloß.
Dort vergnügte man sich wohl in diesem Saal mit zentraler Eichensäule (hier ein Modell)…
…oder in diesem mit Kreuzrippengewölbe.
Bis ins 20. Jahrhundert hinein galt die Cadolzburg als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen. Bei einem Gefecht zwischen der Wehrmacht und US-Truppen am 17. Aprl 1945 brannte die Burg aus. Die Ruine stand bis in die siebziger Jahre leer. 1979 übernahm die Bayrische Schlösserverwaltung den Wiederaufbau, der 2017 mit der Eröffnung des Museums abgeschlossen war.
Infos Cadolzburg
Adresse: 90556 Cadolzburg, Burghof
Öffnungszeiten
Eintrittspreise
Ich bin mit meiner Besichtigungsrunde gerade zur Schließung um 16 Uhr fertig, habe aber wahrscheinlich noch nicht alles gesehen. Aber mir bleibt ja noch…
Der Aussichtsturm
An Ausichtstürmen kann ich selten vorbei, auch wenn es immer wieder anstrengend ist, sich die vielen Stufen hinaufzuarbeiten. Dieser hier…
…im Volksmund auch „Bleistift“ genannt, entstandt 1893 als Ausflugsziel für die Fürther, welche die ein Jahr zuvor bis Cadolzburg verlängerte Bahnlinie heranschaffen sollte. Auf rund 25m Höhe geht der Blick über Stadt…
…Land…
…und Burg.
Da muss ich jetzt runter…
…und bin bald wieder im warmen Mobil auf dem Stellplatz.
Infos Stellplatz Cadolzburg
Adresse: Am Höhbuck, 90556 Cadolzburg
GPS-Koordinaten: N49°27’40“ E10°51’6″
Kosten: Keine, es wird um eine Spende gebeten
V+E: Frischwasser für einen Euro, Entsorgung über Bodeneinlass und Toilettenausguss frei. (Arzt-PMS)
Strom: 1€ pro Kilowattstunde, acht Steckdosen.
Bemerkungen: Teilweise schattig, Ortszentum 300m entfernt.
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Gruß
Henning
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