Hallo zusammen,
ich muss ja noch erzählen, was es hier in Wolfegg sonst so zu sehen gibt. In diesem Automuseum…
…war ich am Feitag. Für 8,50€ bekommt man überwiegend Autos aus der Nachkriegszeit zu sehen, also einige Vehikel, die noch vor 20 oder 30 Jahren selbstverständlich zum Straßenbild gehört haben und nach denen sich damals niemand umgedreht hat.
Das ältestes Exponat dürfte dieser wirklich alte Benz sein.
Der ist von 1918, aus der Zeit vor der Fusion mit Daimler.
Ein BMW-Barockengel…
…aus den fünfziger Jahren und als Beispiel für ein Allerweltsauto der siebziger Jahre…
…der Ford Granada. Kann mich nicht erinnern, wann ich den letzten gesehen habe.
Das blaue Ding hier ist auch selten.
Der Matra-Simca Bagheera. Berühmt geworden als erster Gewinner der silbernen Zitrone des ADAC für schlechteste Qualität. Vermutlich haben deshalb so wenige überlebt und das Gefährt ist ein Fall fürs Museum.
Hier ist es bewiesen:
Ich hatte auch schon mal ein museumsreifes Auto mit dem guten alten VW-Bus.
Noch ein markantes VW-Gesicht:
Das Karmann Ghia Coupé mit Käfer-Motor unter dem schicken Blechkleidchen.
Hinter einem Opel Diplomat versteckt sich eine Ikone der späten sechziger Jahre:
Der NSU Ro 80 mit Wankelmotor und zeitlosem Design. Der sieht nicht aus, als wäre er vor 50 Jahren entworfen worden. Ro 80 Fahrer grüßen sich natürlich auch auf der Straße und zeigen dabei mit den Fingern die Zahl der schon verbrauchten Austauschmotoren an.
Diesen Flitzer aus Zuffenhausen hat man meistens aus dieser Perspektive gesehen…
…den Porsche 928S.
Als Stilikone der klassische Porsche…
..,hier der Typ 964, seit 1989 Nachfolger des legendären 911. So einer steht natürlich auch im Museum, sogar als Targa. Aber der ist ziemlich eingekeilt und nicht gut zu fotografieren. Ich finde diese Form einfach klassisch schön und absolut zeitlos.
Ein Stockwerk tiefer fällt dieser MG ins Auge.
Bei manchen der Autos steht auch die Geschichte dabei. Diesen Wagen hat ein vermutlich vermögender Ehemann seiner Frau geschenkt, weil sie den in einem Film gesehen hatte. Später haben sich beide den Film gemeinsam angesehen und festgestellt, dass das Auto tatsächlich ein Triumph war. So kam der MG ins Museum.
Dieser Opel Kadett ist so alt wie ich…
…nämlich Baujahr 1963 und noch im Originalzustand, sogar mit 55 Jahre alten Reifen, bei einer Laufleistung von gerade einmal 12.400km. Vermutlich habe selbst ich Bewegungslegastheniker zu Fuß und mit dem Fahrrad in der Zeit mehr Kilometer abgerissen.
Die 600er-Isetta…
…war die große Version der Knutschkugel aus Bayern.
Auch das war mal eine Isetta.
Ein findiger Tankstellenbesitzer hat daraus einen Schneepflug und Kehrmaschine gemacht. Zumindest beim Wintereinsatz musste man sich warm anziehen.
Der Humor kommt bei manchen der Infotafeln auch nicht zu kurz. So erfahren wir hier, was Brennholz auch sein kann:
Bei einem englischen Vauxhall Viva steht bei der Beschleunigung von 0 auf 100 „Man nehme einen Kalender“ und einige der Geschichten zu den Autos sind kurios. So wurde in einem Goggomobil auch hin und wieder der Ziegenbock herumkutschiert.
Dieser Citroen DS 21…
…war ein Scheunenfund in Frankreich und genauso wird er oder besser sie, die Göttin, hier auch ausgestellt.
Eine Ikone aus Wolfsburg bzw. Osnabrück ist ebenfalls der Scirocco…
…hier schon in der zweiten Generation zu sehen mit bereits leicht rundgelutschten Bechkanten. Ich habe den Museumschef gefragt, ob es auch noch Sciroccos der ersten Generation mit kantiger Karosserie und runden Doppelscheinwerfern gibt. Die wären so selten, sagt er, dass sich die Besitzer davon nicht trennen wollen. Schade, so ein Auto habe ich auch ewig nicht mehr gesehen. Der Scirocco wurde von Karmann in Osnabrück gebaut als Nachfolger des Karmann Ghia, so weiß es zumindest Wikipedia.
Auch DDR-Autos sind zu finden, wenn auch nur wenige…
…so wie dieser Trabant der ersten Generation
In einem weiteren Teil des Museums findet sich dieser Käfer.
Der wurde von seinen Besitzern zuerst in den USA gekauft und auch gefahren. Als die wieder zurück nach Deutschland wollten, musste das Krabbeltier mit und hat es so bis ins Museum nach Wolfegg geschafft.
Daneben, ebenfalls in Schwarz, der Golf GTI.
Eine Krawallschachtel aus den siebziger Jahren mit damals sensationellen 110 PS, die auch mit ein paar hundert Kilogramm Auto leichtes Spiel hatten.
Auch Camping wird nicht vergessen. Hier die Variante West…
… mit VW-Bus T1 und Westfalia-Ausbau.
Daneben die Ost-Version, ein Trabant…
…mit „Pension Sachsenruh“ auf dem Dach.
Ich habe mich noch etwas mit dem Chef unterhalten. Es wird wohl bald mehr für VW-Bus-Fans hier zu sehen geben und auch dieser italienische Keil…
…ein Fiat X1/9 mit Mittelmotor, kommt irgendwann ins Museum.
Das Museum geht auf den Auto-Journalisten Fritz B. Busch zurück. Der hat schon in den fünfziger Jahren angefangen, die Autos zu sammeln, die er in seinem Leben (Jahrgang 1922) so auf der Straße gesehen hat. Irgendwann wurde der Platz knapp und er bekam Anfang der siebziger Jahre das Angebot, mit seiner Sammlung in ein Wirtschaftsgebäude des Wolfegger Schlosses umzuziehen.
Infos Automuseum Wolfegg
Öffnungszeiten: Hauptsaison (Ostern bis Herbstferien):
Montags bis Sonntags 10:00 bis 18:00 Uhr
Nebensaison
Samstag und Sonntag 10:00 bis 16:00 UhrPreise: siehe Webseite
Adresse:
Fritz-B. Busch-Weg 1
88364 Wolfegg
Vom Stellplatz läuft man nur ein paar Minuten bis zum Museum. Auf dem Weg liegt auch ein nettes Café, wo ich mich nach dem Besuch mit Apfelkuchen und Capuccino gestärkt habe.
Gruß
Henning
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Es ist immer wieder schön Oldtimer anzuschauen ( noch besser ist es einen zu fahren, wie Olaf und Ingrids Daimler Bj.1952 ).Ich freue mich schon, in ein paar Jahren, auf Eure Concorde´s mit H – Kennzeichen ( grins ).
Viele Grüße vom Oldtimerfan Ernst
Schöne Bilder von alten Autos…
Dir noch eine gute Zeit aus dem Norden…
Olaf und Ingrid…