Hallo zusammen,
meine Wäsche hatte ich am Gründonnerstag erledigt. Ab diesem Tag war auch mein Seegrundstück am Pilsensee reserviert, Ostern würde es wohl ordentlich voll werden. So habe ich alles zusammengepackt und im üblichen Bummeltempo die Abfahrt vorbereitet.
Plötzlich kam Motorengeheul aus der Nachbarschaft. Mein Nebenmann hatte sich, gerade einmal 50cm vom befestigten Weg entfernt, in der nassen Wiese festgefahren. Wenn ich jetzt erwähne, dass der Frontantrieb hatte, meldet sich wahrscheinlich auch mein Blogleser der ersten Stunde wieder mal zu Wort.
Ich habe mich meiner zwei Gummimatten besonnen, die ich vor Urzeiten für genau solche Zwecke gekauft habe und bin damit zum Nachbarn gegangen. Es hat dann auch nicht lange gedauert, da war er draußen. Bedankt hat er sich nicht, dafür hätte ich mir auch nichts kaufen können, geschenkt also. Aber auch an der Reinigung der Gummiteile hat er sich in keinster Weise beteiligt. Die blieb an mir hängen und so werde ich das nächste Mal wieder nur zugucken, wenn sich der Nachbar festfährt. Dreckig mache ich die Matten nur noch, wenn ich selbst im Schlamm sitze. Für Gardinenwackler habe ich da großes Verständnis.
Im E-Mail hatte sich ein Ex-Kollege gemeldet, der Ostern sogar Zeit für Besuch hatte und so bin ich in Richtung Miesbach aufgebrochen, leider ohne die Frontkamera aufzubauen, obwohl die Gegend zwischen den großen Seen und den Alpen herzallerliebst anzusehen ist. Einen schnuckligen Platz für die Nacht kurz vor Miesbach gab es auch, nur da hat es geregnet. Allerdings habe ich hier gemerkt, dass das Putzen der Gummi-Anfahrhilfe wohl die Routine zum Einpacken der Fußmatte überschrieben hat. Naja, hat mein Nachfolger eine schöne Fußmatte, der Kreislauf der vergessenen Fußmatten soll ja auch nicht abreißen.
Am Karfreitag war ich dann bei meinem Ex-Kollegen. Das war alles sehr nett und nahrhaft. Meistens haben wir die alten Zeiten durchgenommen.
Am Samstagvormittag waren wir auf dem Miesbacher Ostermarsch. In Zeiten, in denen Leute wie Donald Trump und Kim Jong-Un die Größe ihrer Atomwaffen-Feuerknöpfe vergleichen, wird es wichtig, für den Frieden auf die Straße zu gehen. Das sahen neben uns auch ein paar hundert Miesbacher so.
Mitgeschleppt haben die Demonstranten diese Nachbildung eines der Aomwaffen-Sprengköpfe, von denen 20 Stück im Eifeldorf Büchel lagern. Jede der 3,50m hohen und 500kg schweren Bomben hat 45 Kilotonnen Sprengkraft, das ist mehr als das Dreifache der Hiroshima-Bombe. Allein die in Büchel gelagerten Bomben würden wohl genügen, um Deutschland in eine atomare Wüste zu verwandeln. Statt die Dinger zu vernichten sollen sie bald modernisiert werden. Die symbolische Vernichtung haben dafür die Ostermarschierer übernommen.
Da, alles kaputt, zum Glück wirklich nur Sperrholz.
Am Ostersonntag bin ich bei mäßigem Verkehr schon mal ein Stück Richtung Norden gefahren, bis in die Fränkische Schweiz auf meinen dortigen Lieblingsberg, um den Osterrückreiseverkehr auszusitzen.
Das Wetter hier oben ist ganz annehmbar, am Ostermontag war es sogar richtig voll hier. Am Dienstag habe ich auch eine Runde gedreht, diemal in die andere Richtung…
…zur Hubertuskapelle…
…die hier seit 1968 steht…
…und innen…
…ein 6m langes Holzrelief zeigt, das die Hubertuslegende darstellt.
Beim Aussteigen zu der kleinen Wanderung hatte die Aufbautür wohl ihren vorläufig letzten Auftritt. Die ging schon länger schwer auf und zu. Der Rahmen der Fliegengittertür saß nicht mehr richtig, einstellen ließ sich da aber auch nichts. Jetzt ist eines der Scharniere abgebrochen und die Fliegengittertür hängt noch weiter durch. Die Tür habe ich von außen und innen abgeschlossen und steige erstmal nur durchs Fahrerhaus ein und aus. Da gewinnt die Überlegung mit der neuen Aufbautür plötzlich ungeahnte Dringlichkeit, nur leider sitzt die Firma Tegos bei Ulm, also in der völlig falschen Richtung. Es gibt auch noch Hartal in Iserlohn und MEKUWA in Mörfelden-Walldorf. Solche Defekte und ihr überraschendes Auftreten sind auch ein Grund dafür, warum ich immer noch weder Gastank noch Gastankflasche habe. Das war noch nie so dringlich wie manch Anderes, was so alles schon kaputt gegangen ist.
Gruß
Henning
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Die Globetrottel haben sich verändert….Erwarte nicht zuviel dann wirst Du auch nicht enttäuscht….
lg. aus dem sonnigen Norden von Ingrid und Olaf…
Lieber Henning.
möchte Dir empfehlen: bleibe hilfsbereit, aber stelle Bedingungen! Wenn jemand Dein Material für die Bergung einsetzt, hat er es anschließend mindestens zu reinigen.
Zum Verständnis der Psychologie: manche Menschen versinken in Scham, wenn sie sich mal fest fahren. Hilfe wird da nur widerstrebend angenommen und Dank wäre ein Eingeständnis, dass man es nicht alleine geschafft hätte.
Für die Reinigung der Hilfsmittel sind diese Menschen dann zu stolz (zu stur).
Dennoch: ich würde höflich fragen, ob ich helfen soll, die Optionen anmelden und dann die Bedingungen stellen und erklären.
Dann können die „Festgefahrenen“ in Ruhe überlegen, während sie sich tiefer eingraben.
LG
Toni
Das Zauberwort heisst „Allrad“ und/oder „Diffsperre“. Ich möchte nicht mehr drauf verzichten.
Grüße
Heinz
Doch, nur das es kein Matsch war, sondern Sandstrand wo genau eine Wasserader unter meinen Vorderrädern war! Du warst ja schließlich dabei, es wäre Dir mit Hinterradantrieb auch passiert! Ansonsten habe ich mich bisher nie wieder fest gefahren und ich fahre überall Schnee Sand Matsch usw.
Stimmt, lang, lang ists her. Bis jetzt hab ich mich mit der Kiste auch noch nirgends festgefahren. Wird sicher lustig, wenns mal so weit ist. An die Hinterachse kommt man wegen GFK-Schürze etc nicht richtig ran zum Buddeln.
Ich würde dir nahe legen, auf diese Erfahrung zu verzichten, denn es treibt den Blutdruck schlagartig und extrem in die Höhe! Muss man nicht haben!!
Moin Henning,
zunächst vielen Dank für deinen sehr informativen und unterhaltsamen Blog!
Bei deinem letzten Bericht gibt es einige Parallelen zu meiner Situation. Ich lebe im Kastenwagen, allerdings meist in der Nähe der Küsten.
Ostern war ich in Groningen/Niederlande auf Gras. Bei zunehmender Nässe konnte sich mein Fronttriebler (Entschuldigung) vormittags noch selbst aus dem Schlamm befreien und ich habe ein Antriebsrad auf den Asphalt gestellt. Abends kam dann ein anderer Fronttriebler (so ist es richtig) nicht mehr aus dem Schlamm. Fahrer und Nachbarn hantierten vergeblich mit Brettern und Schaufel. Ich bot eine Schleppaktion an, die erfolgreich war. Richtig bedankt wurde sich dafür nicht. Trotzdem werde ich weiter hilfsbereit sein, weil ich nicht anders kann und will!
Im Winter bin ich aus Kältegründen auch immer über eine Fronttür ein- und ausgestiegen. Gar kein Problem, man kann sich daran gewöhnen.
Mit herzlichem Gruß
Jörg
Im Kastenwagen war es auch bequemer durchs Fahrerhaus ein- und auszusteigen. Ich muss mit allem durch den engen Durchgang zwischen Fahrerhaus und Wohnbereich. das wird schon umsändlich, wenn man mal wieder draußen sitzen kann und dauernd irgendwas noch drinnen vergessen hat. Doch jetzt bin ich motiviert mir eine neue Tür zu besorgen. Vorher war sie nur nicht so toll, hat aber ihren Zweck noch erfüllt.
Was ist das bitte für ein Benehmen, wenn ich Geliehenes nicht mal reinige und mich dafür bedanke?
Leute gibts …
LG
Ösi-Klaus
Wie gewünscht, melde ich
ich!
Tatsächlich, er lebt noch. Also der hatte tatsächlich Frontantrieb und saß in der Matsche fest. Hast du denn gar nichts dazu zu sagen?