Hallo zusammen,
es ist ja noch davon zu berichten, wie ich die kalten Tage in Schwandorf herumgebracht habe. Schon ab dem letzten Samstagnachmittag lief die Heizung auf der letzten Gasflasche. Die musste durchhalten bis Montag, vorher machte der OBI nicht auf. Natürlich waren das die bisher kältesten Nächte des Winters, aber das Gas hat tatsächlich gereicht. Vom OBI habe ich, außer genügend Gas, auch eine kleine Flasche Ballistol und einen Hasenstall-Riegel mitgebracht. Letzteren als stabileren Ersatz für den zuvor abgebrochenen Plastikknebel an der Aufbautür.
Hier ist die Neuerwerbung an Ort und Stelle.
Das Schrauben-Sammelsurium stammt aus der Bastelkiste, ist nicht schönheitspreisverdächtig, wird aber halten. Schief ist es auch, alles meine Schuld…
Trotzdem: Warum kann man bei einem Mobil, dessen Neupreis sicher im sechsstelligen D-Mark-Bereich lag, nicht von vornherein eine haltbare Lösung vorsehen? Von der zahnsteingelben Verfärbung der Tür will ich mal gar nicht reden. Auf dem Caravan-Salon habe ich mich bei Firma Tegos schon mal nach einer neuen Aufbautür erkundigt. Das geht so ungefähr bei 1.800€ los und ist nach oben offen.
Am Dienstag habe ich auch das, gut mit Ballistol geölte, Zusatzschloss wieder angebaut. Bis jetzt hat es mich immer wieder reingelassen. Den Schlossenteiser habe ich trotzdem in der Hosentasche.
Am Mittwoch hat immer noch das grüne Lämpchen an der Fernanzeige gebrannt und mir vorgegaukelt, dass die seit Samstag in Betrieb befindliche Gasflasche immer noch Druck aufbaut. Das konnte nur bei diesen Temperaturen nicht angehen. Der Stift zur Betätigung des Mikroschalters muss mal wieder klemmen. Nachdem ich alle Flaschen einmal zu- und wieder aufgedreht hatte, war das Lämpchen auch rot. Die Heizung war natürlich auch auf Störung, logisch, es kam ja kein Gas mehr. Nur wollte sie nach dem Öffnen der Gaszufuhr nicht zünden und die Umwälzpumpe lief auch nicht. Keine guten Vorraussetzungen, um bei Nachttemperaturen von um -10 Grad zu überleben. Auch die Alde-Heizung ist natürlich nicht mehr die Neueste und hat ihre Mucken. Schon seit einer ganzen Weile klackert es in der Elektrik, wenn ich an dem Rädchen die Temperatur einstellen will.
Mal gibt es Kontakt und dann wieder nicht. Dazu kommt, dass seit einigen Tagen auch die Umwälzpumpe ein wahrnehmbares Laufgeräusch macht. Beide Komponenten dürften bald das Ende ihrer Tage erreicht haben, aber doch bitte nicht jetzt. Als auch ein paar weitere Startversuche nichts gebracht haben, wurde es Zeit nach Alde-Servicewerkstätten in der Nähe zu suchen. Die Nächste war bei Regensburg, dort hätte man aber erst am nächsten Tag Zeit und auch die nötigen Teile nicht vor Ort. So habe ich bei der Alde-Zentrale in Röthlein bei Schweinfurt angerufen. Das wären nochmal rund 300 Kilometer in die eigentlich falsche Richtung geworden, aber die Alternative wären sicher eingefrorene Wasserleitungen und eine saukalte Nacht. Vom Alde-Techniker kam noch der gute Tipp, doch das Bedienteil mit Pressluft auszublasen, das soll oft reichen, um die Kontakte zu reinigen.
Noch während ich mit den Herrschaften telefoniert habe, ist zuerst der Brenner der Heizung angesprungen und bald darauf fing auch die Umwälzpumpe wieder an zu summen. Nun stieg die Temperatur in der Sitzgruppe auf angenehme 22 Grad, als wäre nichts gewesen. So habe ich die Fahrt nach Röthlein verworfen und mich entschlossen, in Richtung Unterschleißheim aufzubrechen. Da man nichts überstürzen soll, aber erst am Donnerstag. Dort könnte mir auch Firma Böhm mit der Heizung weiterhelfen und der ganz strenge Frost soll ja auch bald vorbei sein.
Die Heizung hat brav durchgehalten, der kalte Fünfzylinder ist auch angesprungen und so ging es Donnerstagmittag rund 150km bis Unterschleißheim. Nach ein paar Besorgungen dort stehe ich jetzt im erholsamen Erholungsgebiet bei immer noch strammen -9 Grad. Die kälteste gemessene Temperatur in Schwandorf war -12 Grad. Tagsüber ging es trotz Sonnenschein nicht über -8 Grad, dazu kam ein eisiger Wind, so hatte ich wenig Lust zu weiteren Erkundungsrunden.
Gruß
Henning
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….. die obigen Beiträge haben mich auf eine Idee gebracht: ich habe an Bord meines WoMos einen kleinen handlichen Kompressor, der „eigentlich“ nur für eine Reifenpanne gedacht ist…………. aber der ließe sich sicherlich auch für Peh-Zeeh und andere „Kontakte“ zweckentfremden….. 🙂
Hallo Henning,
unsere Alde (Baujahr 1996) hat uns Anfang Januar auch abends plötzlich im Stich gelassen. Sie sprang an, ging aber direkt auf Störung. Die Umwälzpumpe nahm ihren Betrieb gar nicht auf. War ’ne kalte Nacht! Meine größte Sorge: Pumpe kaputt.
Nach stundenlanger Fehlersuche am nächsten Tag habe ich, technischer Laie, in meiner Verzweiflung, als letztes das Controlpanel abgeschraubt, alle Stecker abgezogen (nur mit Hilfe einer Zange möglich – das ist wohl bezeichnend!) und alle Kontakte mit einer Kuperbürste gereinigt. Seitdem herrscht wieder wohlige Wärme in unserem Zuhause.
Neben dem Tip mit der Druckluft (Danke, Toni) vielleicht für Alt-Alde-Besitzer auch ein Versuch wert, wenn sie mal ausfällt.
Viele Grüße
Jan
Es war tatsächlich die Pumpe, die musste neu nach jetzt 17 Jahren, davon das letzte Vierteljahr im Dauerlauf. Mit Druckluft das Paneel auszublasen hat auch geholfen.
Hallo Henning und andere Nutzer von Elektronik,
Kontakte muss man pflegen und sauber halten; das gilt auch im technischen Bereich 😉
Druckluft ist immer eine gute Lösung, um Staub-Fitzelchen dort weg zu blasen, wo sie zuverlässige Kontakte oder auch die Kühlung der Geräte verhindern.
Ich wende sie z.B. an, wenn die Computertastatur beginnt, punktuell zu klemmen oder auch, um den/die Lüfter im Computer frei zu blasen.
Wenn man keine Druckluftflasche an Bord hat (gibt es in Größen um 300ml = zwei Anwendungen), kann man zu einer Autowerkstatt gehen und fragen, ob man mal kurz die Teile gegen einen Beitrag zur Kaffeekasse ausblasen darf (Zauberwort: Ausblaspistole).
Dabei sollte man aber beachten:
1. Geräte ausschalten,
2. nicht sofort mit der Druckluft auf die Geräte halten, sondern mindestens zehn Sekunden abblasen lassen, da Kondensat oder Öle im ersten Luftstrom enthalten sein können,
3. erst mal auf die Hand blasen lassen (alte Kompressoren blasen Öl mit – in dem Fall verzichten),
4. vorsichtig vorgehen: lieber nicht mit extrem kurzem Abstand arbeiten,
5. danach mit dem Einschalten der Geräte warten, da sich durch die Kälte Kondensat auf den Kontakten bilden kann.
Sehr viele Computer sterben den Hitzetod, weil Staub die Kühlkörper und die Lüfter zu setzt.
Alarmzeichen: es wird sehr warm im Raum, und der Computer spinnt = mangelhafte Kühlung.
Bei Notebooks ist die Anwendung von Druckluft etwas schwieriger. Die haben immer eine Ausgangsöffnung für warme Luft, man findet jedoch oft keinen Eingang. Da kann man manchmal den CD-Schacht nutzen. Den sollte man dann aber zuvor geöffnet haben.
Für Technik-Erfahrene: Zugang zur Ober- und Unterseite der Haupt-Platine schaffen und kräftig durch pusten. Oft verbäckt Staub regelrecht auf den Lüfterlamellen. Da hilft dann nur schaben.
Insgesamt bin ich der Überzeugung, dass so manche Elektronik wesentlich länger hält, wenn man mindestens alle zwei Jahre den Staub aus dem Gehäuse und von den Kontakten entfernt.
Fazit: Druckluft für unzuverlässige Kontakte und verstaubte Geräte-Gehäuse sollte man sich merken.
Noch eine Anmerkung für den Hausgebrauch: wenn Elektronik kalt ist und in einen warmen, mit Feuchtigkeit gesättigten Raum kommt, bildet sich Kondenswasser auf den Platinen, das zerstörerisch wirken kann. Also: Elektronik vor dem ersten Anschalten nach Temperaturwechsel von kalt nach warm erst mal akklimatisieren lassen! Konkretes Beispiel: den im Winter angelieferten neuen Fernseher erst mal ein paar Stunden auf Raumtemperatur kommen lassen, bevor er eingeschaltet wird. Ein Kondenswasser-Schaden einer einzelnen Baugruppe könnte sonst die Lebensdauer des Gerätes verkürzen.
Sorry für die lange Vorlesung, aber ich weiß, dass mancher Nutzer von Elektronik im Laufe seines Lebens einiges an Geld sparen wird, wenn er sich an diese Ratschläge hält.
LG
Toni
Da hast du natürlich mit allem Recht. Ich habe das Paneel inzwischen ausgeblasen und es klackert deutlich weniger, bringt also was. Als der Kompressor schon mal da war, hab ich auch gleich die Laptop-Tastatur und Lüftung ausgeblasen.