Hallo zusammen,
nachdem ich den Parksteiner Basaltkegel erstiegen hatte ging es zurück zur Bundesstraße 22 und auf dieser dann knapp 50 Kilometer in südlicher Richtung bis Oberviechtach. Laut meinwomo.net sollte es dort einen kostenlosen Stellplatz am Freibad geben mit Strom. So war es auch.
Eine Möglichkeit den Strom zu bezahlen habe ich nicht gesehen, aber er kam einfach so aus der Steckdose raus. Also habe ich mich dort angenabelt und die Stromtierchen in die Batterie marschieren lassen.
Am Samstag hat es geschneit, am Sonntag war ich lustlos, aber am Montag dann, sogar bei Sonnenschein, bin ich zur Erkundungsrunde aufgebrochen.
Zunächst am Maibaum vorbei…
…der hier auch im Februar noch steht und einer der schönsten Bayerns sein soll.
Unweit davon der Eisenbarth-Brunnen.
Der erinnert an Doktor Eisenbarth, den berühmtesten Sohn der Stadt. Dieser Wundarzt und „Handwerkschirurg“ war, entgegen seinem späteren Ruf, zu seiner Zeit, also im späten 17. Jahrhundert bis zu seinem Tod 1727, ein sehr guter und erfolgreicher Arzt. Er hatte im damaligen, von der Kleinstaaterei geprägten Deutschland, das Privileg, weitgehend ohne Zollschranken reisen zu können. Das wird einem Quacksalber sicher nicht verliehen. So konnnte er auf Märkten und Messen zwischen Frankfurt, Magdeburg, Erfurt und Danzig seine Kunst ausüben.
Hier gibt es natürlich auch ein Doktor-Eisenbarth-Museum.
Das ist nur leider zwischen Oktober und Mai geschlossen. Auf jeden Fall ein Grund, um nochmal wieder zu kommen.
Etwas außerhalb der Altstadt, in einem kleinen Park an der Hauptstraße, steht das WTC 9-11 Memorial.
Durch persönliche Freundschaften und Beziehungen kam ein Trümmerstück der am 11. September 2001 bei einem Terrorangriff zerstörten Zwillingstürme des World Trade Centers nach Oberviechtach…
…eben das Artefakt #H-0031a. So hat man mit einer Nachbildung der Zwillingstürme aus Glas hier ein Mahnmal aufgestellt.
Sinn und Zweck erklärt die kleine Tafel daneben:
Auf dem Rückweg komme ich am ehemaligen Bahnhof vorbei. Dort steht Dampflok Hanomag Nr. 3427 von 1899…
…in einem gläsernen Lokschuppen. Die frühere Bahnstrecke ist heute ein Radweg, der Bayrisch-Böhmische Freundschaftsweg.
Infos Stellplatz Oberviechtach
Adresse: Im Wiesengrund / Am Freibad, 92526 Oberviechtach
GPS-Koordinaten: N49°27’9″ E12°25’26,4″
Kosten: Keine
V+E: WC-Ausguss und Frischwasser, kostenlos. Wasser ist im Winter abgestellt.
Strom: Zwei Steckdosen, kostenlos
Bemerkungen: Kein Schatten, Ortszentrum 1,3km entfernt, Freibad in der Nähe, darum im Sommer vermutlich zugeparkt. Nachts ruhig.
Auf der Stellplatz-Karte ansehen
Gruß
Henning
Nach oben
Hallo Henning,
als langjähriger „stummer Leser“ deines Blogs und Womo-Fan und Fahrer seit 1980 möchte ich dir danken für deine immer informativen und gut recherchierten Berichte. Außerdem gefällt mir dein spezieller Humor.
Ist dir bekannt, dass in der „Reisemobil-Urzeit“ Ende der 1970er Jahre Viechtach einer der ersten Orte war, der Reisemobile willkommen hieß?
Darüber hinaus bin ich immer noch froh, dass ich die Zwillingstürme des WTC noch vor dem Terrorangriff besuchen konnte.
Grüsse Wulwi
Richtig, Viechtach im Bayrischen Wald hatte die ersten Stellplätze bundesweit. Aber ich war in OBERviechtach, das ist etwas weiter nördlich und liegt in der Oberpfalz.
Man lernt ja nie aus! Fehlt nur noch ein „Unterviechtach“ in der „Unterpfalz“, die es aber wohl nicht gibt mit dieser Bezeichnung, oder ist es die von „Rheinland-Pfalz“?
Sorry für den Scherz!
Ein Unterviechtach will ich mal nicht ausschließen, war aber zumindest nicht in der Nähe von Oberviechtach. Die Pfalz hat tatsächlich mal zu Bayern gehört, auf dem Donnersberg steht ein „Ludwigsturm“, den hat Ludwig I. da hingestellt. Wahrscheinlich heißt die rund 500km entfernte Gegend darum Oberpfalz. Müsste man mal erforschen…