Hallo zusammen,
nach einer Versorgungsrunde durch Weiden i. d. Opf. (in der Oberpfalz) mit den Stationen Lidl und OBI bin ich ins nahe Parkstein gefahren. Der Ort ist bekannt für seinen Basaltkegel, den schon kein geringerer als Alexander von Humboldt als den schönsten Europas bezeichnete. Das kann ich nicht beurteilen, aber die markante Erhebung ist schon bald nach der Abzweigung von der Bundesstraße 22 zu sehen. Die Frontkamera hatte ich allerdings mal wieder nicht aufgebaut. Unterhalb der Basaltwand fand ich einen Parkplatz…
…und bin zur Erkundungsrunde aufgebrochen. Schilder verwiesen auf den Berg oder zum Vulkanerlebnis-Museum. Ich entschied mich für das Museum, das, im Gegensatz zum Berg, sicherlich feste Öffnungszeiten hat. Für 4,50€ kam ich hinein und konnte so einige Videos sehen zur Entstehung des Vulkans und zur Ortsgeschichte.
Demnach gab es hier vor mehr als 20 Millionen Jahren einen Magmaschlot. Bei Ausbrüchen kam das heiße Magma in Berührung mit Grundwasser und es muss gewaltige Dampfexplosionen gegeben haben, die einen Krater geformt haben, der mit jeder Explosion größer wurde und sich immer wieder mit Gesteinstrümmern gefüllt hat. Irgendwann war die Grundwasserader ausgetrocknet, so dass es zu keinen Explosionen mehr kam. Das aufsteigende Magma ist nun in den Gesteinstrümmern im Krater steckengeblieben und hat Basaltgestein gebildet, jedenfalls hat sch kein klassischer, kegelförmiger Vulkan gebildet, der sonst durch den Auswurf der Eruptionen entsteht. Irgendwann kam auch kein Magma von unten nach und die Erosion hat die Umgebung des Schlots nun mehr als 200 Meter abgetragen, so daß schließlich der sehr viel beständigere Basalt stehen geblieben ist.
Um das Jahr 1000 herum hat eine adlige Jagdgesellschaft hier in der Gegend einen Eber verfolgt und dabei hat einer der jagenden Grafen diesen Basaltkegel als idealen Platz für eine Burg entdeckt. Ein Eber hieß im örtlichen Dialekt Bark und so kam es zum Namen Barkstein (Eberstein) aus dem bald Parkstein wurde. Der Eber findet sich heute noch im Wappen des Ortes. Das ist im Groben die Geschichte, die ich mir aus den verschiedenen Videos zusammengereimt habe. Aber die Videos sind natürlich nicht alles. Immer um zehn Minuten vor der vollen Stunde beginnt es zu Grollen und zu Poltern und dann bricht er aus…
…der elektrische Vulkan im Museum Parkstein. Neben Lichteffekten und ordentlich Krach wird auch noch Dampf aus dem Boden geblasen.
Nach diesem Spektakel wollte ich noch auf den Berg steigen, aber draußen hatte es zu schneien begonnen und da habe ich mich lieber ins warme Mobil verkrochen.
Am nächsten Tag war der Schnee tatsächlich liegen geblieben, also die Wanderstiefel geschnürt und los. Weit war der Weg nicht, aber ziemlich steil. Von der Burg Parkstein sind seit der Mitte des 18. Jahrhunderts nur noch ein paar Grundmauern zu sehen.
Seit 1852 steht hier oben die Bergkirche Sankt Maria zu den 14 Nothelfern.
Sicher hätte man von hier auch eine gute Aussicht…
…wenn das Wetter mitspielen würde. Dieses trübe Wetter war der Grund für mich, noch etwas weiter zu ziehen. Ich hätte in Neustadt an der Waldnaab auf dem Campingplatz natürlich auch Strom haben können, sogar zu günstigen 45 Cent pro Kilowattstunde. Aber irgendwie hatte ich keine Lust das Kabel auszupacken und an den zwei letzten Tagen dort hat ja auch die Sonne ein paar Stromtierchen zum Einzug in die Batterie bewegt. Auch die 30km Fahrstecke mit Ladebooster haben gerade so viel Strom geliefert, um die letzte Nacht gut zu überstehen. Doch ohne weitere Stromzufuhr hätte ich wohl am nächsten Morgen wieder mal eine leere Batterie gehabt. Also musste es nach der Klettertour noch etwas weiter gehen.
Info Vulkanerlebnis Parkstein
Adresse: Schlossgasse 5, D-92711 Parkstein
Öffnungszeiten
Gruß
Henning
Nach oben