Hallo zusammen,
am Donnerstag letzter Woche habe ich mich von der Therme Obernsees wieder abgesetzt. Zunächst nach Bayreuth zum Einkaufen bei Lidl und Gasflaschen tauschen beim Hagebaumarkt. Dann ist mir eingefallen, dass mein fränkischer Lieblings-Freisteh-Berg ja gar nicht so weit weg ist und ich bin zur Hohenmirsberger Patte gefahren.
Der Platz steht inzwischen auch bei meinwomo, ist aber nach wie vor kein offizieller Stellplatz, deswegen gibt es auch keine Koordinaten. Bei trübem Wetter habe ich es mir gemütlich gemacht. Zu dieser Jahreszeit ist hier nichts los, pro Tag kommt mal ein Auto mit Ausflüglern, die kurz aussteigen, auf den Turm klettern und wieder verschwinden. Die Straße ist weit genug weg und nachts ist es hier oben totenstill.
Am Sonntag war der Nebel weg und ich bin ein bisschen an die frische Luft gegangen. Ich habe genau die Zeit abgepasst, in der die Sonne zwischen der dicken Wolkendecke und dem Horizont mal zu sehen war.
Das gab eine sehr interessante Lichtstimmung, davon ein paar Eindrücke.
Mehr Sonne gab es nicht, darum auch keine Solarladung und meine Batterie war am Sonntagabend schon unter 20% Ladestand gefallen. Das ist ja für eine LiFeYPo-Batterie nicht wirklich schlimm. Außerdem habe ich mich erinnert, dass Andre AMUMOT meinte, so eine 200Ah-LiFeYPo hätte in Wirklichkeit noch etwas mehr Kapazität. Wieviel genau, das wollte ich jetzt wissen. Weil es ganz in der Nähe (Pottenstein und Prüllsbirkig) Stellplätze mit Strom gibt, könnte ich dort die Batterie auch wieder aufladen. Also habe ich weiter den Strom am Computer verzockt, was immer noch die unterhaltsamste Art ist, Strom zu verbrauchen.
Um kurz nach vier Uhr kam der Alarm vom Batteriecomputer, den ich mit Andre’s Hilfe auf 5% SOC (Ladestand) programmiert hatte. Der würde mich also nicht mehr aufschrecken und so bin ich ins Alkovenbettchen gekrochen. Beim Aufstehen, so kurz vor Mittag, zeigte sich tatsächlich die Sonne. Solarladung stört jetzt nur, die würde meinen schönen Test nur ordentlich in die Länge ziehen. Aber das Zentralgestirn ist auch bald wieder hinter Wolken verschwunden.
Weil ich ja doch gerne abgesichert bin und zum Beispiel nur sehr ungern den Tank oder auch die Batterie bis zum Ende ausreize, habe ich den Abwasch erledigt, alles eingeräumt und bin ein paar Kilometer weiter nach Pottenstein auf den Stellplatz gefahren.
Hier habe ich das Stromkabel angeschlossen, es war sogar noch Restguthaben in der Säule, aber die Sicherung vom Ladegerät abgeschaltet. Die Batterie war jetzt bei ihrer Nennkapazität angekommen, CE -200 hat der Batteriecomputer angezeigt. Durch die kurze Fahrt mit Ladebooster waren es wieder 6Ah mehr, also -194 Ah. Ein guter Grund, um weiterzuzocken.
Um Mitternacht war CE -220 Ah erreicht, die Spannung lag noch knapp über 12 Volt. Für etwas seelischen Beistand habe ich Andre im Facebook-Messenger angeschrieben und gemeinsam haben wir auf den Blackout gewartet. Um 1:32 Uhr, bei CE -226Ah und 11,32Volt war dann das Licht aus. Jetzt weiß ich auch, dass der Batteriecomputer nicht korrekt angeschlossen ist. Der gehört nach Auskunft von Andre direkt an die Batterie, noch vor dem BMS. Als die neue Batterie eingebaut wurde, hat man das nicht gemacht und so ist der Batteriecomputer mit ausgegangen.
Nach Einschalten des Ladegeräts war aber alles wieder gut, die Batterie wird geladen und ich kann zu Bett gehen.
Für das Protokoll: Meine 200 Ah LifeYPo hat echte 226 Ah Kapazität, sehr schön, mehr drin, als draufsteht. Ich werde das nicht oft ausreizen, aber jetzt weiß ich, dass ich sicher noch eine Nacht durchhalten werde, wenn der 5%-Alarm kommt.
Gruß
Henning
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Hallo Henning,
seit einigen Wochen bin ich begeisterter stiller Leser Deines Blogs. Ich mag Deinen Humor (wir sagen: „Die Witzrichtung stimmt“) und das fast perfekt geschriebene Deutsch. Vielen Dank, mach weiter so!
Um Bernd eine konkrete Antwort zu geben kann ich berichten, dass eine 200Ah Victron Energy LIFEPO4 bei 43% Ladezustand und einer Stromentnahme von 66.1A eine Spannung von 12,07V hat.
Ich habe nach dem Kauf der LIFEPO4 (vor einigen Wochen und selbstverständlich von André) diesen Stresstest mittels Heizlüfter gemacht um meine Installation zu checken.
Herzliche Grüße aus der Eifel
Thomas
Servus….danke mal für deinen Blog….lese gerne und schon lange mit….sag mal…welchen maximal Verbraucher betreibst du denn on Bord…z.B. über wechselrichter?
Und welche Spannung zeigt das blaue Ding bei extremer Belastung.
Würde mich über Antwort freuen…..
Hallo Bernd,
Großverbraucher auf 230 Volt hab ich keine. Vielleicht zieht mein Laserdrucker am meisten, der braucht beim Aufheizen ganz kurz mal um die 800 Watt. Meistens hängen am Wechselrichter Ladegeräte dran, die ich noch nicht auf 12V umgestellt habe oder für die es keine 12V-Alternative gibt. Aber bei einem 1500 Watt Wechselrichter geht auch mal eine Bohrmaschine oder sonstiges Elektrowerkzeug, wenn es sein muss. Darum weiß ich auch nicht so genau, welche Spannung die Batterie dann hat, wenn sie hundert Ampere oder mehr rausschaufeln muss. Wenn sie vorher voll war, schätze ich mal, dass es so bei 12,5V sein werden, die Zellen haben ja einen recht kleinen Innenwiderstand. Aber seit die blaue Batterie an Bord ist, muss ich mir meistens um den Strom keine Sorgen mehr machen.
Auf der 12-Volt Seite wird wohl der Kühlschrank und der Laptop am meisten Strom verbrauchen. Der Kühlschrank läuft immer und der Laptop so lange ich wach bin und hinten rumsitze, man braucht ja Beschäftigung. Im Winter kommt noch die Heizung dazu mit Umwälzpumpe (auch ein Dauerläufer), Steuerlektronik und Abgaslüfter. Die Aldeheizung zieht aber nicht sehr viel Strom. Fernseher hab ich nicht und Kaffee wird mit Gas gekocht.
Herrliche Bilder! Vielen Dank für den Tipp 🙂
Hallo Henning,
das war doch mal ein interessanter Bericht. Technik die begeistert.
Ich werde schon nervös wenn der Batterie-Computter nur noch 55 % Restladung anzeigt.
Anfrage:
Jetzt hast Du ja mehrheitlich in unserem schönen Deutschland überwintert.
Was ist besser und auch billiger, Spanien oder Deutschland ?
Gruß Helmut W
Also ich find’s auch nicht so prickelnd mit fast leerer Batterie, aber jetzt wollte ich das mal wissen und weiß es jetzt.
Ja, wo ist es nun besser?
Teurer als Spanien, Portugal oder Italien ist es in Deutschland auch nicht, also wenn ich meinen Wocheneinkauf bei Lidl als Maßstab nehme.
Dafür brauche ich hier mehr Gas, so etwa eine 11kg-Flasche pro Woche im Durchschnitt. Aber um in den Süden zu kommen, muss man ja erstmal 1000 bis 2000 Kilometer fahren, wofür es den Sprit auch nicht geschenkt gibt.
Wenn man dann da ist, ist es natürlich eine ganz andere Lebensqualität auch im Januar draußen in der Sonne sitzen zu können.
Das wollen nur immer mehr, darum scheint es nach den Wasserstandsmeldungen auf Facebook da unten (besonders wohl Andalusien und Algarve) überall schön voll zu sein.
Kein wunder bin ich so müde, das war doch ziemlich spät heute Nacht 🙂
Ich würde den BMV auf die 226Ah einstellen, dann weißt du immer wie viel du wirklich noch übrig hast. Natürlich nimmt die nutzbare Kapazität im Laufe der Jahre langsam ab. Daher mache ich so eine Test einmal pro Jahr. Meine 200er LiFePO4 hat aber nach 3 Jahren Dauerbetrieb immer noch deutlich über 200Ah.
Wünsch dir eine schöne Zeit weiterhin 🙂