Hallo zusammen,
kürzlich habe ich irgendwo gelesen, dass jemand Röstzwiebeln zum Essen hatte. Da ich das auch gerne mag, ich aber keine Ahnung hatte, wie man die denn macht, habe ich Google angeworfen und die entsprechenden Hinweise gefunden.
Ich hätte natürlich auch in Doreens Kochbuch…
Die Zwiebeln in Scheiben schneiden und möglichst zu Streifen oder Ringen auflösen, also es sollten am Ende möglichst viele Einzelteile da sein. Die Zwiebeln, in meinem Fall waren das zwei etwa mittelgroße, in ein Gefäß mit Deckel geben und zwei Teelöffel Zucker, sowie einen Teelöffel Salz dazu. Den Deckel drauf und alles gut schütteln, damit Salz und Zucker überall hinkommen. Dadurch wird das Wasser aus den Zwiebeln getrieben, was wichtig ist für den nächsten Schritt. Doch vorher die Zwiebeln etwa 30 Minuten stehen lassen.
In dieser Zeit kann man schon einen Topf oder eine Pfanne etwa einen Zentimeter hoch mit Öl füllen und das heiß werden lassen.
Nach Ablauf der 30 Minuten eventuell überschüssiges Zwiebelwasser abgießen und Mehl dazugeben. Bei meinen Versuchen waren vier Teelöffel ausreichend, damit jedes Stück Zwiebel mit Mehl bestäubt war. Wenn das erreicht ist, die Zwiebeln in das heiße Öl geben und vorsichtig frittieren.
Jetzt nicht weglaufen und im Internet gucken, sonst sieht das schnell so aus:
Wenn die Zwiebeln braun sind, mit der Gabel rausfischen und auf Küchenpapier das Fett abtropfen lassen. Wenn es so aussieht, ist es gut:
Das ist natürlich kein vollwertiges Gericht, aber eine feine Zutat für alles Mögliche. Zwiebelfans wie mir fällt immer etwas ein, das ich mit knusprigen Röstzwiebeln bestreuen kann. Camembert auf Brot zum Beispiel. Oder das Leberwurstbrot. Oder oben auf den weichen Käse beim Toast Stromboli…
Sie sollten nur nach dem Erhitzen auf das Gericht kommen, sonst sind die Röstzwiebeln sicher ganz schnell verbrannt. Sie lassen sich in einem möglichst luftdichten Gefäß einige Tage aufbewahren, ohne wieder weich und labberig zu werden.
Gruß
Henning
UPDATE: Bei der zweiten Portion Röstzwiebeln habe ich vor dem Fritieren doch glatt das Mehl vergessen. Ist mir erst eingefallen, dass das ja noch fehlt, als die Zwiebeln schon im heißen Öl schwammen. Da habe ich sie nach ein paar Minuten wieder herausgesiebt, das Öl aufbewahrt, ordentlich Mehl an die Zwiebeln gegeben und dann wieder hinein ins Öl. Die sind fast noch besser als die erste Version, also ruhig vorher etwas anfritieren, dann das Mehl dazu, ist allerdings etwas umständlicher, gebe ich zu.
Lieber Henning,
Röstzwiebeln sind definitiv lecker, und wie Du schon erwähnst ist der Bräunungsgrad entscheidend – viel zu schnell mutiert er zum Schwärzungsgrad 😉
Überhaupt sind Zwiebeln ein günstiges, schmackhaftes und haltbares Gemüse – ideal für das Womo.
Kaum ein haltbares Gemüse bekommt man säckeweise so billig.
Abhängig von der Zwiebelart und der Lagerdauer kann bei Deinem Rezept sehr viel Zwiebelwasser entstehen, und es wäre schade, das zu entsorgen.
Wenn man das noch etwas (bei sehr niedriger Temperatur) einkocht und z.B. in eine Flasche Vodka füllt, vielleicht noch um Honig ergänzt, erhält man ein gutes und haltbares Hustenmittel. Vodka empfehle ich, weil er ziemlich rein ist (kaum Fuselöle). Es geht aber auch ohne Alkohol, doch dann muss der Zuckergehalt sehr hoch sein, damit der Sirup haltbar bleibt. In dem Fall empfehle ich, den Zwiebelsaft in Honig einzuarbeiten.
Lieben Gruß
Toni
Stimmt, da habe ich mal was im Fernsehen gesehen, wie sie in einer Apotheke in Bayern sogar Hustenbonbons machen aus Zwiebelsaft und Karamel.
Noch eine Frage: Wie kocht man etwas ein bei „sehr niedriger Temperatur“? Entweder es kocht oder die Temperatur ist sehr niedrig. Beides geht wohl schlecht?
Naja, da ziehe ich mich auf den Bergriff zurück Kochen=erhitzen.
Aber Du hat schon recht: bei Wasser heißt „kochen“ um 100°C – je nach Höhenlage.
Allerdings „kochen“ ätherische Öle bei weit tieferer Temperatur und verdampfen dann hilflos.
Mei Liaba: alles ist relativ.
Liebe Grüße
Toni