Es wird ernst in Horbach

Hallo zusammen,

am Montag vor dem Feiertag bin ich ein Stück weiter gefahren nach Freigericht-Horbach, wo ich im Juli auch schon war, um dort in der Nähe meine neue Lithium-Batterie in Empfang zu nehmen.

Dort wollte man der, seit dieser Operation, nicht mehr so ganz leistungsfähigen Solaranlage am Freitag auf den Zahn fühlen. Doch vorher hatte sich Ernst zu einem Besuch angesagt. Jener Ernst, mit dem ich 2001 auf Island war und der diesen Gastbeitrag von einem Segeltörn um und durch Südschweden verfasst hat.

Wir haben natürlich viel erzählt, sind aber auch ein bisschen in der Gegend herumgelaufen. Am Dienstag durch das Tal…

…welches hier am Stellplatz beginnt bis zur Mariengrotte.

Das ist ein Andachtsort, der hier von 1945 bis 49 auf Anregung und unter Miwirkung eines örtlichen Geistlichen gebaut wurde.

Baubeginn war am 2.Mai 1945, also noch in den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs. Bedingt durch Materialmangel und weil es sicher noch vieles andere wieder aufzubauen gab, zog sich der Bau über vier Jahre hin. Heute wirkt es wie ein Wallfahrtsort…

…mit Votivtafeln und Danksagungen an Maria.

Trotzalledem…

…waren wir Atheisten nur mäßig beeindrucht und vollendeten den Spaziergang mit einem Rundweg von wohl zwei bis drei Kilometern.

Am Abend waren wir in einer Kneipe in der Nähe Pizza essen. Die kann man durchaus empfehlen, das Lokal heißt irgendwas mit „Vagabund“ und ist vielleicht 300m vom Stellplatz entfernt.

Am nächsten Tag ging es in die andere Richtung durch den Ort, an der Kirche vorbei…

…zu einer anderen Grotte, die auch derselbe Geistliche gebaut, beziehungsweise deren Bau er angeregt hat. Die konnten wir aber nicht finden. Später, auf dem Ortsplan, sahen wir, dass wir zuerst links, dann rechts daran vorbeigelaufen sind. Es gibt aber auch kein einziges Hinweisschild.

Immerhin sahen wir die Michaelskapelle…

…deren erste Spuren bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

Am Stellplatz, während unserer Siesta, zerstreute sich auch Ernst’s größte Sorge, nämlich dass er mit dem einzigen Jules-Verne-Campingbus überhaupt unterwegs sein könnte. Es kam ein Zwilling seines Autos angefahren…

…und die beiden Jules-Verne-Fahrer tauschten sich sofort ausgiebig über Vor- und Nachteile des Gefährts aus.

Ernst ist am Donnerstag wieder abgefahren, ich war am Freitag in der Werkstatt, wo tatsächlich festgestellt wurde, dass eines der fünf Solarmodule auf dem Dach kaputt ist. Das kann ich ersetzen lassen, muss das aber zuerst mit meinem Energieberater besprechen.

Ich bin noch bis Montag bei wechselhaftem Wetter geblieben und habe dem neuen, alten Hobby der Programmierung gefrönt. Das ist eine schöne Bastelei und man wird nicht dümmer davon.

Gruß
Henning