Hallo zusammen,
man soll ja nichts überstürzen und so waren die nächste Etappe knappe 200 Kilometer bis Ahaus im Münsterland, immerhin schon mal etwas näher am Niederrhein.
Von der Fahrt über die Autobahnen A1, A30 und A31 ist nichts Spektakuläres zu berichten. Auf dem Stellplatz am Kirmesplatz war die letzte Ecke noch frei für mich…
…es wäre aber sicher auch eine Nacht auf den PKW-Abstellflächen davor gegangen.
Die Innenstadt ist nicht weit und dort soll es sogar ein Schloß geben. Da ist es auch schon…
…ebenfalls ein Wasserschloß, hier das Torhaus auf der Landseite.
Schon seit dem 11. Jahrhundert stand hier eine Burg. Die wurde im 17. Jahrhundert abgerissen und statt dessen das barocke Schloß erichtet. Es war lange Zeit Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Münster. Im 19. Jahrhundert war es Tabakfabrik und Wohnung. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloß zerstört. Der Kreis Ahaus hat nach dem Krieg die Ruine erworben und alles wieder aufgebaut. Das war 1952 abgeschlossen, seitdem ist es eine Bildungseinrichtung (Technische Akademie Ahaus).
Links und rechts von diesem Portal…
…sind zwei Museen: Das Torhaus- und das Schulmuseum, sicher lohnende Ziele, aber ein anderes Mal. Die technischen Akademiker hier haben es recht pompös…
…auch hinter dem Haus.
Jetzt will ich noch sehen, was es mit dem Kirchturm auf sich hat. Der gehört zur katholischen Kirche St. Mariä Himmelfahrt. Aber da gibt es nur den Turm…
…alles andere sieht aus wie ein Parkhaus oder Kaufhaus.
Seltsam…
Später, bei Wikipedia erfahre ich, dass es diesmal nicht der Krieg war. In den sechziger Jahren befand man das Kirchenschiff nicht mehr für standfest genug, es wurde abgerissen und durch dieses, nun ja, Gebilde ersetzt. Aber diese Zeit ist ja bekannt für Bausünden.
Infos Stellplatz Ahaus
Adresse: Wüllener Straße / Kirmesplatz, 48683 Ahaus
GPS-Koordinaten: N52° 4′ 32.52″ E7° 0′ 11.16″
Kosten: Keine
V+E: Ausguß für Toiletten, kein befahrbarer Bodeneinlass, Frischwasser 160 Liter für 2€, 8 Liter für 10 Cent.
Strom: Sechs Steckdosen, 50 Cent/kWh
Bemerkungen: Innenstadt 300m entfernt, Nachts ruhig, überwiegend schattig
Auf der Stellplatz-Karte ansehen
Gruß
Henning
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Hallo zusammen,
Moin Henning,
Du, als „Leseratte“ könntest Dich für die Lokal-Krimis der Autorengemeinschaft Leenders/Bay/Leenders interessieren. Die bringen einem die Mentalität der Niederrheiner und ihre Landschaft recht gut nahe.
Sehenswert ist m.E. die Rheininsel Schenkenschanz.
Landschaftlich interessant finde ich die kleinen Dörfer nordöstlich von Kleve, allesamt geprägt durch alte Rheinarme.
In Kleve: die Schwanenburg.
Eine Anekdote dazu: da soll es einen Adligen gegeben haben, der „Jan van Clef“ hieß, der sich als recht fruchtbar erwiesen haben soll. Die illegitimen Sprößlinge nannte man „Jan de sin“ („zu Jan gehörig“ bzw. von ihm abstammend). Ob’s wahr ist???? Jedenfalls kann man noch heute anhand der Namenshäufigkeit von Jansen, Jannsen, Janßen, Janssen usw. feststellen, dass der Niederrhein ein Schwerpunkt für diese Namen ist.
Schöne Altrheinauen gibt es weiter südlich (Richtung Wesel).
Der archäologische Park in Xanten ist einen Besuch wert.
Emmerich finde ich persönlich unattraktiv, möchte jedoch hierzu eine Anekdote erwähnen.
Die Stadt führt – als ständiges Flutopfer – einen Eimer im Stadtwappen.
Dennoch erklärt man sich das im Umland anders: „Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd – in Emmerich ist’s umgekehrt“.
Zwischen Kranenburg und Grunewald (vor Kessel in Richtung Goch) fährst Du durch eines der größten Waldgebiete am Niederrhein.
Wenn es Dich dorthin verschlagen sollte, meide möglichst den Friedensplatz in Goch. Versuche eher in Kessel, am Baggersee, einen der wenigen Plätze zu bekommen!
Die alten Grenzdörfer zu den Niederlanden haben im Ortskern ein bäuerliches Flair: Hassum und Hommersum – wer’s mag…
Schloß Moyland hat einen guten Ruf als Museum (ich kenne das nur als Ruine aus meiner Jugendzeit).
Schwimmen in Wissel (ein monströser ehemaliger Baggersee).
Der „kalte Brüter“ in Kalkar: Milliarden-schweres Kernkraftprojekt, nie angeschaltet, heute ein Freizeitpark,
Viel Spaß in der Gegend! Freue mich auf Bilder.
Lieben Gruß
Toni
Hallo Toni, lies mal im Archiv vom September 2013, da war ich schon mal hier, unter anderem auch in Schenkenschanz und wollte ins Brütermusum Kalkar rein, was aber an deren Preisvorstellungen gescheitert ist. In Xanten war ich damals auch. Ansonsten Danke für die Tipps, aber ich will am Donnerstag in Düsseldorf sein und mich vorher eher etwas ausruhen, das wird da laut und anstrengend auf dem Caravan-Salon. Kommt auch bald ein Beitrag von einem der Dörfer am Altrhein, mit uralter Eisenbahnbrücke.
Du kommst ja noch langsamer nach Süden als ich. Bin dir schon ein Stück voraus. Heute Werkstatt Tag bei Mario Wendt in Wetzlar. Wünsch dir gute Weiterfahrt.
Erstmal zum Caravan-Salon, dann noch TÜV, wird also noch dauern.