Hallo zusammen,
am Freitag war mein erster Weg über das noch untypisch leere Messegelände zum Westfalia-Stand in Halle 15 und bis zum Beginn der Pressekonferenz habe ich mich noch etwas umgesehen.
Auch dieses Segment dominiert inzwischen der Fiat Ducato oder allgemein die Marken aus dem PSA-Verbund, wie eben der Fiat Ducato und seine baugleichen Brüder Citroen Jumper und Peugeot Boxer…
…wie hier bei Weinsberg zu sehen. Einer der Hingucker ist natürlich…
…der rot-weiße Saint & Sinner von Knaus. Es war nur noch niemand da, so dass ich der Frage nicht auf den Grund gehen konnte, ob dieses Auto nur ein schicker Design-Gag ist.
Ein ander Hingucker bei Hobby aus Fockbeck bei Rendsburg…
…das Azubi-Mobil. Schon gleich im Wacken-Design…
…und so hat es eine Weile gedauert, bis ich verstanden hatte, dass hier Auszubildende weniger als Käufer angepeilt werden, sondern dass die Azubis im Fockbecker Werk das Auto entworfen und gebaut haben.
Wo die allerdings schlafen wollen, hat sich mir nicht erschlossen. Aber in dem Alter kann man ja noch durchmachen. Witzig auch dieses Schild…
… auf dem die unternommenen Anstrengungen aufgelistet sind. Bemerkenswert, dass deutlich mehr Kaffee als Farbe drin steckt. Und was bedeutet es, wenn 633m Klebeband verbaut wurden?
Ganz klar wird der Ursprung des Fahrzeugs hier:
Eine nette Idee, effektvoll umgesetzt. Doch auch das ist ein Ducato.
Den Stern hält man noch hoch bei CS-Reisemobile aus Hamburg…
…la strada in Echzell…
und HRZ in Öhringen.
In Halle 16, bei den Basisfahrzeugherstellern, zeigt Fiat recht deutlich, warum sie den Markt so dominieren:
Mit fertigen Angeboten an die Aufbauhersteller, wie dem Triebkopf (links) für Alkoven- und Teilintegrierte Mobile oder dem Windlauf (rechts) für Vollintegrierte machen sie es den Herstellern leichter, als die meisten anderen Anbieter. Auch gibt es, bedingt durch den Frontantrieb, keine lästige Kardanwlelle, um die der Aufbau irgendwie herumgeplant werden muss. Die Folgen davon badet der Reisemobilist beim Versuch aus, von einer nassen Wiese herunter zu kommen, denn auch beim Reisemobil auf Ducato liegt das meiste Gewicht auf der Hinterachse. Um das zu überprüfen, braucht nur jeder in seinen Fahrzeugschein zu schauen.
Mercedes ist hier mit einem Stand in der Ecke zufrieden.
Vermutlich bringt den Stuttgartern der gewerbliche Markt für Transporter genug Umsatz, da müssen sie sich mit Reisemobilherstellern nicht so viel Mühe geben, wie andere. Auch ist es natürlich wahr, dass die Basis mit dem Stern um einiges teurer ist, als der Transporter aus Turin (der in Atessa Val di Sangro in den italienischen Abruzzen gebaut wird). Diesen Mehrpreis muss der Aufbauhersteller allerdings nach Stuttgart weiterreichen. Auch hat der preisbewußte Kunde bei einer teureren Basis weniger Geld für andere Dinge übrig, wie schicke Glasvitrinen, Kaffeemaschinen-Halterungen mit Senpresso- / Nesseo-Lifestylegeräten oder ein ausgefuchstes Licht-Design, mit dem sonst der Aufbauhersteller Geld verdienen könnte. Es gibt also durchaus nachvollziehbare, wenn auch nicht wirklich gute Gründe dafür, warum so viele Wohnmobile auf dem Ducato daherrollen.
Grüße aus dem heckgetriebenen Mercedes-Alkoven-Mobil
Henning
Hi Henning,
kleiner Hinweis: Wenn Du mal nach „Wacken-Open-Air“ googlest, erschließen sich dir die Anspielungen der Azubis noch viel mehr! Sie müssen nicht schlafen, denn sich haben sich ihr Traummobil für Festivals gebaut, inclusive Off-Road-Reifen und Live-Übertragung von der Bühne; da schläft man nicht 😉