Hallo zusammen,
am Dienstag habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Die Höchstaufenthaltsdauer auf dem Stellplatz in Hünfeld hatte ich erreicht, der Kühlschrank war leer und irgendwo musste ich mir in Ruhe Gedanken machen, wie ich jetzt an eine neue Batterie kommen soll.
Dem leeren Kühlschrank konnte ich in Bad Hersfeld beim Lidl abhelfen und von dort sind es noch rund 40 Kilometer zu dem schnuckeligen, kleinen Stellplatz mit Stromsäule (Wichtig!) in Reichensachsen.
Hier war ich im Dezember 2014 zuletzt und im Wesentlichen hat sich seit dem auch nichts verändert, in einem bedeutenden Detail aber doch. Das habe ich erst gemerkt, als der Solarstrom nicht mehr gereicht hat, die Batterie auf 11,5V zusammengebrochen war und ich den ersten Euro in der Stromsäule versenkt hatte. Da tat sich nichts. Mit einem weiteren Euro an einer anderen Steckdose genau dasselbe. So kann ich die Nacht nicht überleben, dann geht hier in ein paar Stunden nichts mehr und ich muss bei Sonnenuntergang im Bett sein, gräßliche Vorstellung!
Meinwomo.net kennt aber einen Platz gar nicht weit weg in Germerode, also alles einpacken, Navigateuse Katrin darauf eichen und los. Katrin Becker hatte nur wieder einen ihrer Momente, in denen sie keine GPS Signale empfangen konnte oder wollte. Ich wußte natürlich nur so ungefähr, wo es hingehen sollte, habe auch das richtige Dorf gefunden. Der Stellplatz hatte was mit einem Klostergarten zu tun. Da war auch ein Schild „Zum Klostergarten“, also abbiegen. An der nächsten Kreuzung war dieses Schild aber verschwunden und das sind die Momente, für die Navis erfunden wurden. Ich bin aufs Geratewohl der Straße gefolgt und wollte Katrin dann auf dem Parkstreifen zur Räson bringen. Während ich mich noch damit abgemüht habe, fiel mein Blick auf ein kleines Wohnmobiltäfelchen, vielleicht 100 Meter entfernt und da war auch schon der Platz:
Sehr schön auf einer Wiese am Ortsrand. Normalerweise würde ich auch nicht so kuscheln, wie auf diesem Bild, aber die Kollegen haben sich um die einzige Stromsäule herumdrapiert und genau wegen der bin ich nun mal hergekommen.
Der Platz selbst wäre perfekt mit einer funktionierenden Batterie und mit großem Fäkaltank, denn ein WC darf man hier nicht ausgießen. Bei einer kleinen Erkundungsrunde laufe ich noch durch den etwas verwilderten Klosterpark…
…der den Stellplatz von der Straße trennt.
Mein Batterieproblem kommt auch zu einer guten Lösung, dazu später mehr.
An den Ereignissen dieses Tages lässt sich sehen, dass alles irgendwie einen Sinn hat. Wenn die Stromsäule in Reichensachsen funktioniert hätte, wäre ich vermutlich nie auf diesen Platz hier gekommen, dabei ist der viel schöner. Die zwei Euro in der Reichensachsener Stromsäule betrachte ich als Dankopfer an all jene Mitcamper, die immer wieder durchaus ansehnliche Beträge als Restguthaben in den Stromsäulen zurücklassen. In der Praxis wird mein Dankopfer sicher in der örtlichen Gemeindekasse landen.
Infos Stellplatz Germerode
Adresse: Auf dem Berge, 37290 Meißner, OT Germerode
GPS-Koordinaten: N51° 11′ 30.12″ E9° 54′ 3.6″
Kosten: Keine
V+E: Nur kostenloser Grauwasser-Gully, keine WC-Entleerung, kein Frischwasser
Strom: 4 Steckdosen, 1€ für 2 kWh
Bemerkungen: Teilweise schattig, ruhig am Ortsrand. Am Himmelfahrtswochenende wegen Kirmes nicht nutzbar.
Auf der Stellplatz-Karte ansehen
Gruß
Henning
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Moin, moin Henning,
Schoen dass Du meine alte heimat wieder besuchst. Wegen der Stromsaeule werde ich mal meinen alten Buergermeister zur Brust nehmen. Bin jetzt 1 Monat in Norwegen. Trotz der vielen Womos kann man noch fast ueberall frei stehen.
Gruesse vom Geiranger
Ernst
Also nur ein paar Kilometer neben deiner altem Heimat, in Germerode, fand ich es noch viel hübscher, als in Reichensachsen, muss ich jetzt leider so sagen…
Keine Frage, am Kønig der hessischen Berge, ohne Bahn und B24 die bessere Alternative.
Am Schwimmbad in Sontra ist auch ein schøner freier Platz.
Beste Gruesse Ernst ( Geiranger zwischen 10000 Kreuzfahrern , uff ).
PS : Jetzt geht es wieder zu den Gletschern ( ohne Touribuero mit Internet).
Ja, genau, über diesen Berg-König hab ich den Wohn-Laster schon zwei mal drüber gequält, ist ganz schön steil da.