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Hallo zusammen,
am Dienstag hat Andre „AMUMOT“ Bonsch im Hintergrund perfekten Kundendienst geleistet und bei seinem Montagepartner ein BMS und eine 200Ah LiPo-Batterie für mich aufgetrieben. Ich musste nur wieder ein gutes Stück zurück in Richtung Süden, aber das ist nicht so schlimm, ich bin auch schon für einen Ladebooster nach Portugal gefahren.
Die alten Batterien sind am Ende
Die zwei AGM-Batterien waren inzwischen nur noch ein Klotz am Bein. Gab es keinen Land- und nur wenig Solarstrom, sah es ganz schnell so aus:
Spannung unter 12 Volt…
…trotz Ladestrom vom Solar.
Die Spannung ist unter Last auch rapide gesunken und bei einem Stromanschluss haben die Batterien sich bis zu 30 Ampere einverleibt, ohne die wirklich noch speichern zu können. Darum brauche ich wieder einmal Stellplätze mit Steckdosen, wie auch schon letztes Jahr um diese Zeit, damals war der Kühlschrank schuld. Ich habe einen Platz in Freigericht-Horbach herausgesucht, kostenlos und mit Strom, alles weitere siehe Info. Die Stromsäule am Stellplatz bot mir noch ein Restguthaben von 90 Cent, damit war der eine Dankopfer-Euro schon fast wieder in der Kasse. Trotzdem musste ich am Donnerstagmorgen noch etwas nachschießen, damit der Unterspannungsalarm nicht so nervt.
Meine erste LiFeYPo, endlich
Früh aufstehen musste ich auch, denn um acht Uhr morgens sollte es losgehen. Nach einer kurzen Fahrt war ich da und es ging Schlag auf Schlag. Da ist schon die blaue Wunderbatterie…
…noch in ihrer Transportkiste. Die alten Bleiklötze waren auch bald draußen.
Die haben von November 2013 bis Montag, den 17. Juli 2017 tägliche Dauernutzung durchgehalten, da kann ich mich sicher nicht beschweren. Wer auf seine Batterien verweist, die schon zehn Jahre alt sind und immer noch funktionieren, der soll auch dazu sagen, wie die genutzt wurden. Wenn das Auto ein halbes Jahr beim Bauern in der Scheune steht und nur ein paar Wochen wirklich genutzt wird, halten Bleibatterien natürlich auch lange, vorausgesetzt, man stellt sie nicht teilentladen irgendwo ab und sorgt für regelmäßige Erhaltungsladung.
Teilentladung, Erhaltungsladung oder Ladekennlinie sind alles Dinge, über die ich mir mit einer LiFeYPo oder auch kurz und knackig LiPo, keine Gedanken mehr machen muss. Die fühlt sich am Wohlsten, wenn sie etwa halb geladen ist und in diesem Zustand kommen die Akkus auch aus dem Werk. Es ist auch nicht wahr, dass man ein neues Ladegerät braucht für LiPos. Die nehmen jede Spannung zwischen 14 und 15 Volt und sind voll, wenn sie voll sind, ohne Ladekennlinie. Näheres dazu kann auch bei Andre nachgelesen werden.
Einbau der neuen Hardware
Ich habe mir trotzdem einen neuen Solar-Laderegler gegönnt, und zwar den Victron MPPT 100/50. Hier sitzt er schon an Ort und Stelle.
Der hat ein Bluetooth-Dongle und so kann ich am Handy sehen, wie das Solar gerade funktioniert und die Welt mit Screenshots davon beglücken.
Das Teil, um das es ging bei der ganzen Aufregung, sitzt auch schon an der Wand.
Das Batteriemanagementsystem, kurz BMS.
Diese BMS sind zur Zeit nicht lieferbar, auch weil Victron Werksferien hat. Andres Montagepartner hat sich in weiser Voraussicht einige dieser BMS zurückgelegt, zu meinem Glück.
Das BMS wird gebraucht, um die Ladung der vier Zellen innerhalb des Akkus zu überwachen und deren Spannungen und Ströme untereinander auszugleichen. Außerdem schützt es die Batterie vor Tiefentladung und vor Überladung, weshalb eben kein neues Ladegerät zwingend gebraucht wird.
Natürlich möchte der Hersteller gerne auch ein neues Ladegerät verkaufen und wirbt dafür mit Sätzen wie: „…Die Ladung moderner Lithium-Batterien mit Geräten, die für Batterien mit klassischer Blei-Säure-Technologie (auch Gel oder AGM) ausgelegt sind, führt unter Umständen dazu, dass Sie die technischen Vorzüge dieser neuen Technik (Kapazität, Zyklen-Anzahl usw.) nicht in vollem Umfang nutzen können….“ Die Floskeln „unter Umständen“ und „nicht in vollem Umfang“ sagen schon, dass es nicht nötig ist. Doch natürlich verunsichern solche Sätze die Kunden und das sollen sie wohl auch, denn der verunsicherte Kunde, der das Beste für sein Geld will, wird dann schon ein neues, optimales Ladegerät kaufen. Schließlich leben wir im Zeitalter der Selbstoptimierung, da kann man nicht mit einer suboptimal geladenen LiPo herumfahren. Meine LiPo soll vor allem durch Solar geladen werden, da ist das Ladegerät nicht so wichtig und kann ruhig suboptimal sein.
Jetzt aber genug polemisiert, kommen wir zur Stellprobe:
Na bitte, passt doch. Der Lipo ist die Einbaulage auch egal und so passt mein kleines Regal immer noch darüber. Hier ist alles angeschlossen…
…und der nette Monteur hat schon sein Werkzeug eingeräumt.
Der Batteriecomputer hat einen Strom von rund vier Ampere bei einer Spannung von gut 13 Volt angezeigt, also alles im grünen Bereich. Eben dieser Batteriecomputer hat noch neue Parameter verpasst bekommen, schließlich sind die Grundlagen zur Berechnung der Restkapazität jetzt andere.
Zurück zum Stellplatz
Mir bleibt noch, zu bezahlen, alles wieder an seinen Platz zu räumen und noch einmal zu einer Steckdose zu fahren, um die Batterie vollzuladen, bis sich der Batteriecomputer synchronisiert.
Ich suche den Stellplatz vom Vortag wieder auf…
…der letzte meiner Nachbarn dort macht sich gerade vom Acker. Restguthaben für mehr als einen Euro verteilt sich auch noch auf drei der vier Steckdosen, wobei ich 24 Cent davon auch selbst bezahlt habe.
Hier nochmal ein Bild mit angeschlossenem Stromkabel…
…hoffentlich das letzte seiner Art.
Ich werde jetzt keinen Eid schwören, nie mehr das Kabel anzuschließen, aber ich denke doch, dass ich unter normalen Umständen mindestens im Sommerhalbjahr keine Steckdose mehr brauchen sollte.
Momentan lädt die Batterie mit 15 Ampere, ich habe die App zum Regler (Victron Connect) heruntergeladen und kann jetzt auch sehen, wieviel die 500 Watt Solar gerade bringen:
Ist nicht die Welt bei dem bedeckten Himmel, aber es würde immerhin noch knapp für den Kühlschrank reichen.
Der Stellplatz bietet alles, nur beim Frischwasser bin ich mir nicht so wirklich sicher. Das zapft man nämlich dort am hinteren Hahn ohne Schlauch:
Es geht auch nur, wenn das Knöpfchen für die Kassettenspülung gedrückt wird. Also Frischwasser in kleinen Mengen für Leute, die nur damit Abwaschen oder Duschen.
Infos Stellplatz Horbach
Adresse: Parkstraße / Wilhelm-Winter-Straße, 63579 Freigericht, OT Horbach
GPS-Koordinaten: N50°8’17,52″ E9°9’52,56″
Kosten: Keine
V+E: Bodeneinlass frei, Gully hinter dem Toilettenhäuschen, Frischwasser in kleinen Mengen frei.
Strom: 50 Cent pro kWh, vier Steckdosen
Bemerkungen: Teilweise Schatten, Toilettenhäuschen, Ortszentrum ca. 300m, Nachts ruhig. Wasserhahn am Anschluss für die Kassettenspülung, mit Vorsicht zu genießen.
Auf der Stellplatz-Karte ansehen
Gruß
Henning
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Da die blauen Batterien bei mir nicht reinpassen habe ich mir 2 gelbe Akkus mit jeweils 12V/90AH in Kolbermoor bei Faktor geholt. Diese 12V-Akkus sind aus selektierten 3,4V-Zellen aufgebaut – deshalb ist kein BMS notwendig – Unterspannungsschutz aber schon. Die Gelben Akkus sind auch billiger als die Blauen und – nebenbei bemerkt – sind in der Blauen auch die Gelben Zellen verbaut … Auf den Unterspannungsschutz habe ich bisher verzichtet da ich 4*100W Panel auf dem Dach habe. Die Solarmodule haben 72 Zellen, Leerlaufspannung ca. 44V, jeweils 2 Stück sind in Reihe geschaltet und speisen 2 Solarregler VE MPPT 100/15. Selbst jetzt im Winter kommen zwischen 10Wh bis 90Wh Ernte/Einheit/Tag rein und halten die Batterie auf 13,4V. Maximales Stromdefizit waren -80Ah nach 4 Tagen stehen auf einem Waldparkplatz und durchgehend laufender Heizung.
LG
Albert
Der Interesse mal
1. Welcher Varta Akku war das?
Varta Professional Deep Cycle AGM?
2. Wieviel Ah hatte ein.
3. Wieviel Strom verbrauchst du in 24Std.
Der Kühlschrank braucht ca 50A pro Tag sagst du.
Was kommt da noch zu.
Nur der Interesse halber
Gruß Bernd
Das waren AGM-Akkus, den genauen Typ weiß ich nicht mehr. Die hatten jede für sich 230Ah. Wieviel Strom ich am Tag verbrauche weiß ich immer noch nicht. Da müssten wohl Daten geloggt werden oder ich muss mir aufschreiben, was der Batteriecomputer so anzeigt. Aber solange die alten Akkus noch gut waren, hat es immer gereicht, auch im Winter ohne Sonne ein paar Tage. Dürfte jetzt ähnlich sein und der LiPo schadet es nicht, wenn sie, wie die alten Akkus öfter, tagelang nicht voll geladen wird.
Yuppie-ja-jey! Ich wär so aufgeregt, freu mich für Dich! Der Moment kommt für uns vielleicht, hoffentlich, auch, irgendwann …
Danke, hab auch schlecht geschlafen vorher…
Sag mal Henning, habe ich das richtig gesehen und du hast auch noch eine efoy-Anlage an Bord?
Hab ich, ja. Die läuft aber nur noch zu 50%, also früher hat sie mal 4A geschafft, jetzt noch 2,0 bis 2,5A. Würde aber reichen, damit die Heizung im Notfall weiterläuft, ich kann also nicht banal erfrieren. Genau genommen kann das Ding aber raus, vielleicht zahlt mir ja noch jemand was für das Platin da drin.
Glückwunsch zu den Lipos,
aber denk drann,
zaubern können die auch nicht.
War für mich das beste Invest in mobiles Wohnen.
Übrigens , die App ist Klasse.
Damit kann ich belegen das meine GPS geführte Solar wirklich die 3 fache Menge Strom liefert als die liegende Platte.
Hol dir einen zweiten Solarregler und lass deine manuelle Platte daran anschließen. Dann wirst Du es sehen.
Gruß Helmut W
Ja klar, wenn kein Strom mehr drin ist, sind auch LiPos leer. Aber es macht ihnen nichts aus, tage- oder manchmal wochenlang teilentladen weiter benutzt zu werden, wie das bei meinen AGMs vor allem im Winter vorkommt. Auch wird geladen mit dem Strom der da ist, man braucht keine Kennlinie, Erhaltungsladung und so weiter.
Durch die App sehe ich, dass Solar gerade nicht so viel bringt, wie es eigentlich könnte. Mus wohl mal zum Putzen aufs Dach, hab aber jetzt Rücken…