Hallo zusammen,
an diesem Ort bin ich im Februar 2015 vorbeigefahren und fand die Lage auf einem Berg damals interessant. Ich konnte noch den Wegweiser fotografieren und mir so auch merken, wie der Ort hieß.
Jetzt bietet es sich an, noch einmal vorbeizuschauen, denn es gibt sogar einen Stellplatz.
Von da geht der Blick hinauf zur Stiftskirche St. Johann ganz oben auf dem Amöneburger Basaltkegel
Den ganzen Tag hatte es geregnet, weshalb auch keine Bilder von der Fahrt durch eine hübsche, hügelige Landschaft überliefert sind.
Die rund 150 Meter hohe Basaltkuppe, auf der Amöneburg liegt, ist, wie viele Erhebungen im Vogelsbergkreis, vulkanischen Ursprungs. Der aus dem fruchtbaren Amöneburger Becken aufragende Berg bot schon den Steinzeitmenschen eine Zuflucht, so ist eine Besiedelung seit etwa 4.500 v. Chr. nachgewiesen. Auch die Kelten lebten hier und befestigten als erste den Berg.
Am späten Nachmittag hört der Regen auf und ich kann den Berg erklimmen. Dafür geht es vom Stellplatz aus stetig bergauf. Zum Glück stehen überall Bänke für eine kurze Rast. Aber für die Aussicht…
…lohnt es sich schon. Ich finde einen mit „Mauerrundweg“ beschilderten Pfad.
Auf diesem komme ich, vorbei an bemoosten Mauern…
…zur Stiftskirche St. Johann auf dem Gipfel.
Die ist gar nicht so alt, wie man vermuten sollte, nur der Turm ist aus dem 14. Jahrhundert, alles andere wurde 1866 bis 1871 im neugotischen Stil erbaut.
Um die Kirche herum…
…finden sich Reste des Amöneburger Schlosses. Bereits im 7. Jahrhundert war dies ein fränkischer Stützpunkt. Im 12. Jahrhundert wurde der Ort weiter befestigt und war später Festung der Mainzer Erzbischöfe in ihren Scharmützeln mit den hessischen Nachbarn. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es zerstört…
…und 1675 als Zweckbau wieder errichtet. Ab 1820 verfiel es mehr und mehr. Die Reste des Schlosses stehen heute in einem kleinen Park mit Aussicht.
Hier kann ich meinen Mauerrundweg fortsetzen…
…immer knapp unterhalb der erhaltenen Befestigungen. Das „Ostlandkreuz“ haben hier 1950 die Heimatvertrieben in Oberhessen aufgestellt.
Immer wieder geht der Blick weit über das Amöneburger Becken.
Mit dieser Spielzeugeisenbahn…
…wird vermutlich der Schotter aus dem größten Basaltsteinbruch Europas abgefahren, der hier ganz in der Nähe liegt. Auch Amöneburg hatte einen Steinbruch auf dem Stadtgebiet. Der wird gerade zum Erholungsgebiet umgestaltet, die Baumaschinen kann ich hier oben gut hören. Nach einem Prospekt, den ich dazu gesehen habe, soll es dort auch einen Wohnmobilstellplatz geben. Wir dürfen gespannt sein.
Den Mauerrundweg habe ich fast geschafft, noch ein Brunnen mit Aussicht…
…und ein Turm der alten Befestigungen…
…dann gehe ich zum Marktplatz.
Hier gibt es einige Restaurants und heute soll die Küche kalt bleiben.
Aber entweder ist gerade Sommerpause oder man macht erst Abends wieder auf. Schließlich gibt es eine ordentliche Pizza, das ist ja auch nicht schlecht.
Jede Menge Fachwerkhäuser…
…gibt es natürlich auch…
…und zum Abschied grüßt die barocke Kuppel…
…der Stiftskirche herüber. Der Ort ist jedenfalls eine Entdeckung und ich war vermutlich nicht zum letzten Mal hier.
Infos Stellplatz Amöneburg
Adresse: In den Lückeäckern, 35287 Amöneburg
GPS-Koordinaten: N50°47’43,8* E8°55’51,96″
Kosten: Keine
V+E: Nicht vorhanden
Strom: Nicht vorhanden
Bemerkungen: Wenig Schatten, Ort ca. 800m entfernt
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Gruß
Henning
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Oh mein Gott… ich bin ganz einfach ein Chaot…. Entschuldigung !
Wenn ich ein Wohnmobil habe werde ich auf jeden Fall diesen Ort besuchen. Wunderschön.
Ja,die deutsche Rechtschreibung und die Grammatik haben es in sich. Ich bemühe mich, es sind nur die Gedanken mal schneller umgesetzt als es die Grammatik erlauben würde so auch zu schreiben. Was aber keine Grund wäre es nicht zu verbessern. Leider ist es dann meistens schon im weiten www. unterwegs und angekommen.
Henning ich würde dich gerne über ein Wohnmobil etwas fragen finde aber leider keine Mail Adresse von dir.
Gruß Margot
Moin Henning,
vielen Dank für Deinen Bericht: den Ort sehe ich mir auch mal an.
Glückwunsch zu dem Satz: „Die rund 150 Meter hohe Basaltkuppe, auf der Amöneburg liegt, ist, wie viele Erhebungen im Vogelsbergkreis, vulkanischen Ursprungs.“
Das ist die „hohe Schule“ der Zeichensetzung. Mit Kommata umzugehen und damit die eigene Aussage unmissverständlich zu machen, beherrscht heute kaum noch jemand.
Zur Erbauung ein Satz, den ich vor Urzeiten mal selbst konstruiert habe: „Die, die die, die die Di, gesehen haben, gesehen haben, sollen sich bitte bei der Bild-Zeitung sehen lassen“.
Auch, wenn das mit den Kommata schon schwer lesbar und verstehbar ist – ohne Kommata wäre es absolut unverständlich.
Gute Reise!
Toni
Ich war wohl nicht ganz umsonst Mitglied in der Schreibwerkstatt…
Eindeutig ein Komma zuviel! 🙁