Hallo zusammen,
mit voller Toilettenkasette und leerer werdendem Kühlschrank habe ich mich am Dienstag nach Hofheim begeben. Das sind nur ein paar Kilometer und dort gibt es einen schicken Stellplatz am Freibad in der Johannisstraße.
Hier war ich auch schon öfter, meist zum Wäschewaschen. Aber das Städtchen hatte ich mir dabei nie genauer angesehen. Nach ein paar hundert Metern auf einem beschilderten Weg bin ich am Unteren Tor.
Jetzt ist es nicht mehr weit zum Marktplatz…
…mit Fachwerkhäusern…
…und der schmucken Stadtpfarrkirche.
Auf einer Bank vor einem Bäckerladen kann ich mir das ganze Szenario in Ruhe bei einer Tasse Cappuccino zu Gemüte führen.
Frisch gestärkt laufe ich noch etwas herum und sehe die Stadtmauer.
Am Ende des Weges entlang der Stadtmauer liegt der alte Bahnhof…
…heute ein Eisenbahnmuseum.
Hofheim war Endstation der am 15.3.1892 eröffneten Nebenbahn von Haßfurt am Main über Königsberg nach Hofheim. In dieser Zeit fuhren hier Dampflokomotiven der Baureihen 98 und 86, zu Zeiten der Bundesbahn Dieselbrummer der Baureihen V100 und V80. Irgendwann wurde die Strecke, wie so viele andere auch, unrentabel und die Bahn begann, sich aus der Fläche zurückzuziehen. 1965 wurde die Außenstelle des Bahnbetriebswerks aufgelöst, danach ging es Schlag auf Schlag: 1970 Einstellung des Stückgutverkehrs und am 30.6.1976 Einstellung des Expressgut- und Gepäckverkehrs. Genau einen Tag später hat dann Herr Lehmann, der damalige Bahnhofsvorsteher, zusammen mit seiner Frau dieses Museum gegründet. So verkündet es eine Zeittafel am Bahnhofsgebäude.
Der Eintritt ist frei, das Museum umfasst nur das Freigelände am Bahnhof. Dort steht unter anderem eine Köf-Kleinlok…
…aus den dreißiger Jahren. Die seltsame Abkürzung „Köf“ steht für Kleinlokomotive mit Ölmotor (Diesel) und Flüssigkeitsgetriebe.
Auf dem Freigelände…
…stehen noch einige Fahrzeuge…
…und Ausstattungsgegenstände…
…wie sie typisch waren für Nebenbahnen, hier zum Beispiel ein Rottenkraftwagen für Gleisbaueinätze.
Die Gleise wurden in den neunziger Jahren abgebaut. Die Strecke ist heute ein Radweg, der hier am Bahnhof beginnt…
…und gute 20 Kilometer weit über Königsberg nach Haßfurt führt. Der Parkplatz am Bahnhof ist sogar mit einem Wohnmobil-Symbol versehen. Wer den Hecküberhang in die Botanik ragen lässt, passt auch mit gut sieben Metern Länge auf die PKW-Parkflächen.
In der Zeit vor diesem Blog bin ich da auch schon entlanggeradelt. Eigentlich wird es Zeit, das Fahrrad mal wieder in Gang zu bringen, aber ich will ja so ein Elektrisches mit eingebautem Rückenwind…
Gruß
Henning
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