Hallo zusammen,
die überwiegend heißen Pfingsttage habe ich auf dem Stellplatz in Neuburg an der Donau ausgesessen. Natürlich hätte ich weiterfahren können, aber, wie sagte einer unserer Ex-Finanzminister so schön: „Hätte, hätte, Fahrradkette.“ Beim Rückweg aus der Stadt am letzten Mittwoch gab es beim gemütlichen Herabsteigen einer Treppe im Neuburger Hofgarten plötzlich einen stark ziehenden Schmerz in meiner linken Wade. Zuerst fühlte sich das an wie ein Krampf, aber den konnte ich mir auf der Treppe schlecht herausdrücken durch Anziehen der Zehen, wie es auch die Fußballer machen. Also vorsichtig weiter nach unten. Ein Krampf war es dann doch nicht, aber jetzt tat jeder Schritt weh und ich war noch lange nicht Zuhause. Immerhin gab es eine Bank, da habe ich mich hingesetzt. Bewegen konnte ich alles, ohne Belastung tat es auch nicht weh, also erstmal sitzen bleiben. Das kann so natürlich nicht bleiben, mein Handy hatte ich auch vergessen, also doch weiter. Es war zum Glück nicht mehr so weit, aber wie ein alter Mann bin ich mit vielen Pausen zurück zum Stellplatz gewackelt. Der Einstieg ins Mobil war schmerzhaft, danach kam Voltaren drauf und ich habe der Sache Ruhe gegönnt und Adressen von Ärzten in der Nähe herausgesucht. Das wäre der Plan für den nächsten Tag gewesen, wenn das nicht besser werden sollte. Auch der Einstieg ins Alkovenbettchen war nicht so einfach wie sonst, aber die Ruhe hat der Sache insgesamt gutgetan. Mit Voltaren und abwechselnd einem nassen Handtuch als kühlenden Umschlag habe ich die Geschichte weiter behandelt und am Samstag hat das Herumlaufen und aus dem Auto steigen auch schon nicht mehr weh getan. Nur ein Ziehen in der Wade zeigt noch an, dass da irgendetwas faul ist. Jetzt hätte ich fahren können, bei dem einsetzenden Regen sowieso, aber es kam ein Anfall von FU, auch bekannt als Fortbewegungs-Unlust dazu. Außerdem ist immer noch Pfingsten und alle Stellplätze sind sicher voll…
Ich habe natürlich nicht nur herumgesessen, sondern die Zeit genutzt, um den lange überfälligen und absolut subjektiven Ländervergleich Portugal-Italien für Überwinterer zu schreiben.
Bei den virtuellen Facebook-Campern ging es mit großem Ernst zum zweimillionsten Mal um die Frage, ob denn dies oder das noch Camping sei. Auch dazu konnte ich den Griffel nicht still halten, das kommt demnächst.
Am Pfingstmontag habe ich mich dann aber aufgerafft, die Behandlungen der Wade schienen nicht mehr nötig, das Kupplungspedal sollte sich auch ohne Schmerzen treten lassen. Nach dem Entsorgungsgeschäft ging es auf der B16 bis Donauwörth und dort auf die B25. Hier geht es unter der Harburg hindurch…
…am Rand des Nördlinger Ries gelegen. Tempomatgesteuert bin ich mit 80 Sachen gemütlich auf der Bundesstraße dahingerollt.
Das konnte so angenehm natürlich nicht bleiben, irgendwann fing es an zu regnen und es gab eine Umleitung über die Dörfer, von der keine Bilder überliefert sind.
Den Stellplatz in Dinkelsbühl…
…hat Navigateuse Katrin Becker mich zielsicher ansteuern lassen. Zu einem kleinen Stadtrundgang konnte ich mich schließlich, trotz des Regens, aufraffen, wovon noch zu berichten sein wird.
Weil das momentane Wetter dem Solarertrag nicht förderlich ist, der aber benötigt wird, um die maroden Batterien bei Laune zu halten, war ich ganz froh über etwas Restguthaben, das großzügige Menschen hier in den Stromsäulen zurückgelassen haben.
Infos Stellplatz Dinkelsbühl
Adresse: Mönchsrother Straße, 91550 Dinkelsbühl
GPS-Koordinaten: N49°3’49,32″ E10°19’36,84″
Kosten: 6€ für 24h
V+E: Bodeneinlass und WC-Ausguss frei, Frischwasser 0,10€ für 8-10 Liter, 1€ für 80 bis 100 Liter
Strom: 16 Steckdosen, 0,50€/kWh
Bemerkungen: Teilweise schattig, nur die Plätze links am Rand (von der Einfahrt her gesehen) sind lang genug für größere Mobile, ab 7m wird es auf den anderen Plätzen knapp. Stadt 200m entfernt, max. eine Woche Aufenthalt.
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Gruß
Henning