Hallo zusammen,
hier in Dinkelsbühl, einer der Attraktionen an der Romantischen Straße, war ich vor über zwanzig Jahren zuletzt, noch mit dem guten, alten VW-Bus. Damals hat es mir gut gefallen, aber es gab natürlich den schicken Stellplatz noch nicht.
Während ich den erkundet habe (Was kostet denn wieviel?) habe ich gemerkt, dass meine Wade auch bei längerem Herumlaufen keine Schwierigkeiten mehr macht und bin in die nahe Altstadt gegangen. Geregnet hat es immer noch, weshalb manche Bilder durch Tropfen auf der Linse verunziert sein können.
Zuerst kommt man zum Nördlinger Tor…
…mit dem Museum der 3. Dimension rechts daneben. Zwischen den Häusern…
…sind immer wieder Teile der Stadtbefestigung zusehen.
Dinkelsbühl entstand im 10. Jahrhundert an der Kreuzung zweier bedeutender Handelswege, dem von der Ostsee über Mitteldeutschland nach Italien und der Straße von Worms über Prag nach Krakau. Die Stadt wurde bald ein wichtiger Handelsplatz, war später freie Reichsstadt (ab 1274) und erlebte im 14. und 15. Jahrhundert ihre wirtschaftliche Blütezeit.
Heute ist es eine Stadt mit ca. 11.500 Einwohnern im Landkreis Ansbach, im bayrischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Bis zur Gebietsreform in den siebziger Jahren gab es einen Kreis Dinkelsbühl. Daran anknüpfend habe ich viele Autos mit dem jetzt wieder erlaubten Kennzeichen DKB gesehen.
Weil es noch immer regnet und auch recht kühl ist, verspüre ich schon nach ein paar hundert Metern große Lust, mich in ein Café zu setzen. Bald habe ich eines gefunden und mache es mir mit einem Stück Kuchen und einer großen Tasse Kaffee am Fenster gemütlich.
Der Regen hat auch nach dieser Pause nicht aufgehört, aber zum Glück steht nur ein paar Schritte weiter die Sankt-Georgs-Kirche.
Die dreischiffige Hallenkirche wurde 1499 vollendet. Etwa seit dieser Zeit hat sich das Stadtbild Dinkelsbühls nicht mehr wesentlich verändert.
Alle Kirchentüren sind mit kunstvollen Beschlägen verziert.
Da unter dem Seitenaltar liegt doch einer…
Sieht sehr tot aus und hat auch nur noch ein Bein. Bei der späteren Recherche finde ich heraus, dass das der Märtyrer Aurelius ist oder besser war. Der hatte die zweifelhafte Ehre, noch von Kaiser Nero (37 bis 68 n. Chr.) enthauptet zu werden. 1747 wurde der arme Knochenmann aus Rom hierher überführt. Der irre römische Brandstifter war aber nicht Schuld am Verlust des Beines. Das haben Räuber erst im Jahr 2010 gestohlen. Was es alles gibt…
Nochmal kurz hochschauen…
…zum Gewölbe und dann bin ich wieder draußen. Die Häuser…
…sind bunt und giebelig. Es regnet noch immer, aber meine Wade macht keine Schwierigkeiten. Also laufe ich noch etwas herum, bis zum Spital…
…und dann wieder nach Hause, vorbei am Turm der Sankt-Pauls-Kirche.
Der Regen hat später aufgehört, aber es bleibt frisch.
Gruß
Henning
Jou, Dinkelsbühl ist eine feine kleine Stadt, und wir freuen uns, dass es nun auch einen bezahlbaren Stellplatz gibt.
Worüber ich speziell mich gar nicht freue, ist, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in DINKELsbühl immer noch keine Schneebälle aus DINKELmehl gibt!
Schade, schade, jammer-jammerschade! :'(
Hab trotzdem eine schöne Zeit! ♡
Schneebälle…? Du meinst diese runden Gebäckkugeln, die sie in Rothenburg ob der Taubr verkaufen, oder?