Hallo zusammen,
irgendwann wurde es mir in meiner Grauzone im erholsamen Erholungsgebiet etwas langweilig und ich bin umgezogen zur Ruderregattastrecke der Olympischen Spiele von 1972. Das ist ein 2230m langer und 140m breiter künstlicher See bei Oberschleißheim. Die Parkplätze dort…
…sind groß, leer und in der Regel kostenlos, zumindest wenn keine Veranstaltung stattfindet oder kein Badewetter ist. Pfingsten 2014 wollte ich auch schon hierher umziehen, da hat ein Parkplatzwächter 10 Euro verlangt und auf meine Frage, ob ich hier über Nacht bleiben könnte, meinte er „Eigentlich nicht.“ und so blieb der Platz bis heute unerkundet.
Natürlich ist auch hier das Aufstellen von Wohnmobilen und das Nächtigen verboten, aber zur Zeit interessiert das keinen.
Die gelbe Krawallschachtel auf dem oberen Bild…
…ist sicher auch einen zweiten Blick wert. Als der an mir vorbei gefahren ist, klang es sehr nach dem luftgekühlten Boxermotor, der einst Millionen VW-Käfer angeschoben hat.
Der Parkplatz ist mit alten Pflastersteinen aus der Münchner Innenstadt gepflastert…
…die man dort im Zuge des Straßenneubaus aufgenommen hat
Doch jetzt auf zur Nahfelderkundung. Manche der Hinweisschilder…
…stehen hier sicher unverändert seit der Olympiade. Die Tribühne…
…versprüht den Charme der siebziger Jahre.
Eigentlich darf sie nicht betreten werden, so verkünden es zumindest jede Menge Schilder. Aber es ist nur halbherzig abgesperrt und dies ist der kürzeste Weg…
….zur Regattastrecke.
Das hat hier sicher…
…schon bessere Zeiten gesehen, aber es finden immer noch Großveranstaltungen hier statt, wie die Ruder-WM 2007.
Neben der Tribühne ist ein Schullandheim.
Aber das werden die heutigen Helikoptereltern ihren Prinzen und Prinzessinnen nicht mehr zumuten wollen.
Es gibt auch Überlegungen der Stadt München, hier alles abzureißen, weil man sich den Unterhalt nicht mehr leisten will. Aber mittlerweile steht wohl auch einiges unter Denkmalschutz
Der Regattatrog selbst…
…ist ideales Trainingsgelände für die Ruder- und Kanuclubs der Umgebung und wird auch eifrig genutzt.
Sehr beliebt bei Radfahrern…
…und Inline-Skatern ist der asphaltierte Weg um den Trog herum. Die knapp fünf Kilometer habe ich am Samstag auch unter die Sohlen genommen, doch zuvor den früheren Verkaufsstand für Eintrittskarten…
…und den nahen Regattaparksee entdeckt.
Hier habe ich die Hälfte des Weges um den Trog schon geschafft und bin im Startbereich.
Dort die Tribühne in ihrer ganzen Pracht…
…mit dem Zielturm links daneben. Stehtribühnen gibt es auch noch…
…mit hübschen Flechten auf dem Beton.
Der Zielturm…
…im Licht der Nachmittagssonne.
Kunst am Bau findet sich auch hinter der Tribühne. Für diese Betonschlange…
…gab es 1975 sogar einen Preis, so weiß es zumindest der Wikipedia-Artikel zur Regattastrecke.
Am Sonntag habe ich für ein paar Stunden das Fahrzeug und die Perspektive gewechselt, wovon noch zu berichten sein wird.
Gruß
Henning