Hallo zusammen,
am letzten Montag, dem 20. Februar, war ich noch, zusammen mit Blogger-Kollege und Teilzeit-Nachbar Brenzel zum Einkaufen, konnte mich dann aber doch nicht zur Abfahrt ins Landesinnere aufraffen. Weniger, weil es auf dem Stellplatz in Lagos so wunderschön ist, eher weil ich mich nicht wohl gefühlt habe und einen Teil des Tages lieber im Alkovenbettchen verbracht habe.
Am Dienstag war dann aber alles besser und nach dem Entsorgungsgeschäft bin ich aufgebrochen, hier über den Rio de Boina…
…kurz vor der Brücke über den Arade. Weil ich mich etwas in die Einsamkeit verkrümeln wollte, musste zunächst Gas besorgt werden. Dieser Betrieb in Boliqueime (N37°7’41.2“, W8°9’33.9“)…
…füllt alle Flaschen wieder auf, deutsche und auch meine spanische Cepsa-Flasche, die ich bisher in Portugal wider Erwarten nicht umtauschen konnte. So brauche ich die jetzt auf und gebe sie irgendwo in Spanien an einem Campingplatz wieder ab. Für den restlichen Weg nach Hause sollte ich dann noch zwei volle 11kg-Flaschen haben.
Nach der Gas-Befüllung ging es in nördlicher Richtung auf der IC1 ins Alentejo.
Die ersten Straßenbilder ohne Häuser überall…
…dafür mit mehr Landschaft.
Noch über diese Brücke…
…und vorbei an gelb blühenden Bäumen.
Schon der erste Platz…
…erfüllt alle meine Erwartungen: Sonnig den ganzen Tag und schön ruhig. Außerdem mal keine Nachbarn. Doch schon, als ich das Kabel für den Solarkoffer rausholen will, kommt ein schwarzer Hund angerannt. Der hat mich etwas eher erkannt, als ich ihn, denn der Hund und natürlich sein Herrchen waren schon im Januar an der „Praia do Amnesia“ meine Nachbarn. Da kommt auch schon der Herr zum Hund und er zeigt mir einen Weg herunter zum Stausee.
Platz, um mich bei dieser Aussicht hinzustellen, wäre auch. Aber die Sonne kommt da nicht an und die Straße ist bucklig und steil, das will ich dem Auto lieber nicht antun.
Am nächsten Tag kommt Andre vorbei. Der steht mit Tanja und Brenzel ganz in der Nähe. In Lagos habe ich eines seiner Faltmodule verbilligt als Rückläufer kaufen können.
Dafür fehlt nur noch das Anschlusskabel und das will er jetzt nachliefern. Das Faltmodul kann ich im Wohnraum anschließen und das Kabel entweder durchs Fenster hängen lassen, wenn der Koffer draußen steht. Oder ich kann es hinter die Windschutzscheibe stellen. Ich weiß natürlich auch, dass die Scheibe leicht 20% Solarertrag kosten kann. Aber das ist dafür gedacht, wenn ich gar nichts draußen hinstellen kann oder will und das Auto mit der Schnauze Richtung Süden parkt. Dann ist ein Faltmodul hinter der Scheibe sicher besser, als gar kein zusätzliches Solarmodul. Die 500 Wp auf dem Dach sind natürlich auch noch da. Aber auch im südeuropäischen Winter ist der zusätzliche Ertrag durch den Solarkoffer oft dafür entscheidend, ob die Batterie im Laufe des Tages nochmal voll wird oder nicht.
Am Nachmittag gehe ich den Nachbarn mit dem schwarzen Hund besuchen. Dabei ergibt sich diese Aussicht auf die Staumauer…
…und über den Santa-Clara-Stausee.
Mit dem Nachbarn gehe ich noch ein bisschen Wandern. Dabei kann wirklich niemand mehr übersehen, dass der Frühling Einzug hält. Es blüht überall. Gänseblümchen…
…erkenne ich noch, aber wie diese heißen…
…oder diese hier…
…keine Ahnung. Ist aber auch egal, sieht jedenfalls gut aus. Ebenso wie das gelbe Zeug an der Straße…
…das aus der Nähe so aussieht.
Wir kommen auch bei Andre, Tanja und Brenzel vorbei, an deren Platz ich auf dem Weg hierher vorbeigefahren bin, ohne etwas zu bemerken. Platz für noch ein viertes Mobil haben sie aber auch nicht und der andere Nachbar steht direkt an der Straße, was mir auch nicht sehr zusagt, also bleibe ich auf meinem Hügel.
Inzwischen habe ich aber gelernt, wie Eukalyptusbäume aussehen. An meinem Platz stehen nämlich auch welche.
Wenn man die ziemlich harten Blätter…
…durchbricht, riecht es sofort nach Hustenbonbon. Der Eukalyptus kommt ursprünglich aus Australien, ist aber wegen seines schnellen Wachstums bei der Holz- und Zelluloseindustrie sehr beliebt. Portugal ist mittlerweile einer der größten Zellulose-Produzenten Europas und pflanzt darum immer mehr Eukalyptuswälder an. Der Baum laugt allerdings den Boden aus und verdrängt einheimische Arten. Mehr dazu auch hier: Deutschlandfunk – Portugal: Eukalyptus zum Wohle der Wirtschaft.
Der Himmel ist seit Tagen diesig und die Sonne kann nicht die volle Kraft entfalten. Außerdem hat es am Donnerstagmorgen zwar nur kurz geregnet, aber dieser Regen hat Saharastaub mitgebracht. Eigentlich müsste ich aufs Dach turnen und alle fünf Solarpaneele sauber machen. Oder ich warte auf den nächsten Regen. Damit die Batterien trotzdem voll werden, müssen jetzt alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden.
Mit der Frage, ab wann denn ein mobiles Solarkraftwerk genehmigungspflichtig ist, verabschiede ich mich bis demnächst.
Gruß
Henning
Hi,
Ich möchte im Januar 2018 nach Portugal fahren und lass mit Interesse, dass es Betriebe gibt, die deutsche Gasflaschen auffüllen. Oder ist es nur der Eine in Boliqueime?
Gibt es ein Verzeichnis darüber?
Weiterhin gute Fahrt und vielen Dank für die vielen tollen Informationen…
Jockel aus Lüneburg
Es gibt eine Facebook-Gruppe „Überwintern in Portugal“ Dort haben sie solch ein Verzeichnis.
Vielen Dank für die Rückmeldung. Da ich kein Facebook Account habe, muss ich mich wohl woanders schlau machen….
Hi,
das Gelbe sind Mimosen. Hier in Südfrankreich gibt es sogar diverse Feste zur Blütezeit der Mimosen.
Gruß
Andreas
Pingback (Kurzfassung): „Maudolf“, Montag, den 27.02.2017 – Barragem Santa Clara – Das Tal der Vergessenen – Ameixial – Lagos | Home: Mit dem Wohnmobil, gen. "Maudolf", unterwegs.
Hennig das gelbe „Zeug“an den Bäumen sind Blüten es handelt sich um Mimosenstraeucher . Die werden Teilweise groß wie Bäume. Dir noch eine schöne schöne Zeit
Gruss Evi