Hallo zusammen,
gestern wollte ich ja endlich das wirklich südwestlichste Ende Europas erreichen, so verkündet es dort zumindest eine Infotafel. Nach wenigen Kilometern war ich auch schon da.
Was das Bild nicht zeigt, ist der Wind, der ständig am Auto gerüttelt hat. Zumindest stand ich mit der Schnauze einigermaßen im Wind.
Gleich nebenan…
…würde es wohl die letzte Bratwurst vor Amerika geben, wenn da nicht geschlossen wäre.
Der Hof des Leuchtturms ist offen…
…und es kommen laufend Reisebusse vorbei. Ich gehe kurz hinein…
…auch in einen Laden mit ziemlich teurem Touristen-Nippes und ebenso teuren lokalen Spezialitäten. Aber so ist das nun mal an solchen Plätzen.
Draußen donnert die Brandung an die Felsen…
…und ich könnte sicher einiges erwandern hier, wenn das Wetter nicht so ungemütlich wäre.
So sitze ich den Sturm mit vielleicht Windstärke acht bis neun im schaukelnden Auto aus. Zur Abenddämmerung…
…muss natürlich das obligatorische Foto sein, aber es bläst unvermindert scharf über die Klippen. So entschließe ich mich doch zur Rückfahrt nach Sagres. Auch kommt die salzige Gischt bis hier oben, da wird schon die Scheibenwaschanlage benötigt, damit ich überhaupt was sehen kann. Alles Eiserne, das hier so rumsteht, ist auch schon verrostet.
In Sagres bei der Fortalezza…
…ist es natürlich auch windig, aber hier wackelt und rappelt es nicht so. Ich finde auch noch einen Platz für die Nacht.
Der Wind läßt irgendwann nach und am nächsten Morgen ist strahlendster Sonnenschein. Also auf zum zweiten Versuch.
Diesmal stelle ich mich links von der Straße auf ein nicht weiter beschildertes, felsiges Plateau, vor allem so, dass eine eventuelle unerlaubte Son(n)dernutzung mittels Liegestuhl von der Straße aus nicht sofort auffällt. Das klappt auch gut und ich lese und döse in der Sonne, bis diese sich zum Untergehen anschickt.
Hinter mir die Felsen im Abendlicht…
…und neben mir weitere Sonnengucker.
Alle hier können von sich behaupten, zu den letzten Festlandseuropäern zu gehören, die die Sonne des 11. Januar 2017 noch gesehen haben.
Jetzt ist sie weg. Gleichzeitig fällt mir auf, dass sich der Spiegel des Leuchtturms dreht.
Das ist wohl der lichtstärkste Leuchtturm Europas. Sein Lichtkegel reicht 60 Kilometer weit über das Meer.
Über meinem Plätzchen für die Nacht…
…steht der Mond und dahinter ist der bunte Abendhimmel.
Die Sache mit dem südwestlichsten Punkt Europas läßt mir allerdings keine Ruhe:
Die Koordinaten des äußersten Zipfels am Kap San Vicente: N37° 1′ 21.72″ W8° 59′ 46.824″
Der äußerste Zipfel an der Fortalezza von Sagres: N36° 59′ 37.32″ W8° 56′ 54.096″
Ich glaube, das ist eine Definitionsfrage. Ich bleibe dabei: Von allen westlichen Punkten Europas ist Kap San Vicente der südlichste. Von allen südlichen Punkten Europas ist die Fortalezza Sagres der westlichste. Jedenfalls geht es von hier weder nach Süden, noch nach Westen ohne schwimmfähiges Vehikel weiter.
Gruß
Henning
Hallo Henning,
danke daß Du uns mitfahren lässt – zu welcher Uhrzeit verschwindt die Sonne?
Hier ist es bereits um 16.30 dunkel,
Grüße aus Dortmund, Wolfgang mit Emma
Das war gestern 17:44 Ortszeit, also 18:44 MEZ.
sei froh dazu sein, in Kalabrien hat es geschneit!
ciao
Giorgio
Ohje, auch an der Küste? In den Bergen wars ja letztes Jahr auch weiß.
auf jeden fall in Cosenza, 250 meter höhe
brrrrr
in süden Kalabrien bei Reggio hat sogar am Meer geschneit mit temperaturen von – 2
sehr selten und Kalte Winter in ganz Süden