Nach der Wunderheilung an den Stausee (326 km)

Hallo zusammen,

heute wollte ich mit meinem maroden Motörchen die hier von Peter vorgeschlagene Sternen-Werkstatt im spanischen Badajoz aufsuchen. Das sind nur 30 Kilometer zurück und wenn es wirklich nur ein Schlauch ist, kann das ja die Welt nicht kosten. Trotz der vielen Tipps hätte ich so ganz alleine doch nicht gewußt, welcher Schlauch denn nun der richtige ist. Nach dem Frühstück beim Anlassen habe ich also jede Lebensäußerung des Fünfzylinders argwöhnisch beäugt und belauscht, aber es klang normal und geraucht hat auch nichts. Hier noch ein letzter, etwas verschleierter…

…Blick auf das Aquädukt von Elvas.

Beim Fahren fühlte es sich auch normal an, allerdings ist das im Stadtverkehr von Kreisverkehr zu Kreisverkehr schwer zu sagen, besonders, wenn es zwischen den Kreisverkehren auch noch bergab geht. Als ich die Autobahn Richtung „Espanha“ erreicht hatte, konnte ich ganz normal beschleunigen, die Probleme haben sich also auf wundersame Weise von selbst verflüchtigt. Noch ein paar Beschleunigungstests, ja, geht alles bestens, als wäre nie was gewesen. So habe ich denn an einer Ausfahrt bei Badajoz wieder kehrt gemacht, am letzten Rasthof vor der Grenze das Navi mit Fernhilfe von Andre auf eine Entsorgung als Zwischenziel und den Stellplatz des heutigen Tages als Endziel geeicht. Doch irgendetwas muss bei der Eingabe des Zwischenziels schief gegangen sein, es waren zu viele Kilometer und Katrin bestand darauf, zu wenden. Ich wußte aber sicher, dass ich auf jeden Fall in Richtung Evora fahren muss. So habe ich alle ihre Aufforderungen ignoriert, die hier noch mautfreie Autobahn zu verlassen, bis ich dann schließlich doch ein Ticket für die Maut ziehen musste, um weiter in Richtung Evora zu kommen. Etwa 20 Kilometer haben auf der fast leeren A6…

…3,55€ gekostet. Dann habe ich Katrin an der nächsten Ausfahrt nachgegeben und bin abgefahren. Dort wollte sie aber gleich wieder zurück in Richtung Elvas. Das konnte ja nicht sein. Am Straßenrand habe ich den Stellplatz als einziges Ziel angegeben und dann war auch keine Rede mehr vom Zurückfahren, weniger Kilometer waren es auch noch. Eine Entsorgung wird sich schon irgendwo finden lassen.

Auf der N4 und der N18 ging es nun bis Evora und von Kreisverkehr zu Kreisverkehr um die Stadt herum auf die südlich führende IP2. Das Wetter wurde immer besser…

….und die Gegend sieht auch schon mal nett aus.

Später ging es auf der IC1 weiter.

Hier stehen schon mal alle Wunschorte der Algarve-Freunde dran.

Einen richtigen Plan habe ich ja noch gar nicht und dass ich den auch nicht brauchen werde, sollte ich etwas später erfahren. Von der IC1 ging es bei Messines ab in Richtung Westen auf eine kleinere Straße.

Hier habe ich in der Ferne sogar kurz den Atlantik gesehen. Dann noch eine kleinere Straße…

…und es ist geschafft.

Hier stehen tatsächlich vier Wohnmobil- und Reiseblogs nebeneinander. Von links nach rechts:
davymausebein.de, leben-unterwegs.com, AMUMOT.de und Crosli.de. Wie der Stausee genau heißt, habe ich nicht mitbekommen, das Navi regelt ja alles. Aber es scheint ein Hotspot der Überwinterer-Szene zu sein. Viel Wasser ist auch nicht drin…

…sonst wäre diese kahle Stelle im Abendlicht wohl gar nicht zu sehen.

Das Internet funktioniert auch und hat mir heute die Nachricht des Tages beschert: Mein Mieter in Lübeck hat zum 28. Februar gekündigt. Da muss ich mir also keine Gedanken machen, was ich hier bis März so anfangen soll, ich kann mich im Januar aufmachen in die alte, kalte Heimat und die Wohnung neu vermieten.

Aber erstmal wird herumgechilled, immerhin habe ich sagenhafte 19 Tage gebraucht, um hierher zu kommen.

Gruß
Henning