Hallo zusammen,
in der Nacht war es trotz der zentralen Lage einigermaßen ruhig. Am Vormittag kam sogar die Sonne raus und hat mir etwas Solarstrom beschert, mit bis zu fünf Ampere sind die Stromtierchen in meine Batterien marschiert. Nach ausgiebigem Frühstück (3x Hawaii-Toast) und der üblichen Morgenlektüre im Internet, dem Abwasch und dem Entsorgungsgeschäft war es auch schon wieder fast ein Uhr und ich wollte ja noch Einkaufen. Der Lidl war bald gefunden. Dort gab es sogar einen neuen Panettone, neben Pizza und Spaghetti das kulinarische Geschenk Italiens an die Welt.
Manche fühlen sich von diesem Kuchen an Bauschaum mit Rosinen erinnert, aber ich mag Bauschaum. Wenn das mit dem Bauschaum alle glauben, kann ich meinen Panettone alleine aufessen…
Etwas Einheimisches habe ich natürlich auch besorgt: Knusprige Teigfladen mit Essig- und Öl-Aroma. Die sind geeignet für den Snack zwischendurch mit Salami oder Käse darauf. Nachdem alles verstaut war, war es zwei Uhr, aber es konnte endlich losgehen.
Bis Valladolid meistens auf der einspurigen N122…
…ab und zu durch Dörfer…
…und meistens mit Aussicht weit über das Land.
Etwas eigenwillig geregelt ist an manchen Einmündungen die Sache mit dem Linksabbiegen.
Statt auf einer Linksabbiegerspur eine Lücke im Gegenverkehr abzuwarten, muss, wer links abbiegen will, zunächst rechts abbiegen. Dann steht er quer zur eben verlassenen Haupstraße, die er jetzt in voller Breite überqueren muss. Weil dabei der Verkehr aus beiden Richtungen zu beachten ist, habe ich noch nicht verstanden, welchen Vorteil das bringen soll. Am Platz kann es nicht liegen, denn eine Linksabbiegerspur in der Mitte braucht sicher weniger Platz, als dieses aufwändige Konstrukt.
Wie in Italien haben auch die Spanier oft die Möglichkeit vorgesehen, dass der Linksabbieger aus der Seitenstraße in der Mitte der Hauptstraße Aufstellung nehmen kann, um sich in seiner Richtung in den Verkehr einzureihen. Das sollte es auch in Deutschland viel öfter geben.
Bei Vallodolid geht es auf die zweispurige Autovia A62. Die Richtung stimmt schon mal…
…und wirklich weit ist es auch nicht mehr bis Portugal.
Das sollte also morgen klappen. Gleichmäßig geht es dahin…
…mit rund 90 km/h. Doch da kommt er…
…der LKW, der auch hier fünf Zentimeter pro Stunde schneller ist.
Uff, gerade noch geschafft. Ab jetzt flogen mir kleine Steinchen ans Auto, da habe ich freiwillig gebremst, was natürlich den Nächsten zum Überholen veranlasst hat. Auf der Landstraße helfe ich denen ja auch. Wenn ich sehe, dass tatsächlich einer zum Überholen ansetzt, nehme ich Gas weg und bleibe so weit rechts wie möglich. Aber hier sehe ich das gar nicht ein. Ich könnte natürlich auch ein paar Kilometerchen schneller fahren, nur dann muss ich dauernd die LKW überholen. Damit das mit vielleicht 95 km/h nicht zu lange dauert, muss ich noch etwas mehr Gas geben und das kostet alles mein Geld. Sollen sich doch die LKW-Fahrer die Arbeit machen, die werden schließlich dafür bezahlt.
Der heutige Stellplatz…
…ist wenig einladend bei einer großen Tankstelle in einem südlichen Vorort von Salamanca. Wollte ich nochmal die Stadt besichtigen, was sich wirklich lohnt (die uralte Universität!), würde ich wohl, wie damals 1996, auf einen Campingplatz fahren. Aber es ist kalt im spanischen Hochland, da habe ich keine Lust zur Stadtbesichtigung.
Infos Stellplatz Carbajosa de la Sagrada
Adresse: Ronda Sur de Salamanca / Calle Salamanca
GPS-Koordinaten: N40° 56′ 30.12″ W5° 39′ 21.924″
Kosten: Keine
V+E: Entsorgung über Bodeneinlass mit Deckel, für Frischwasser an der Tankstelle fragen.
Strom: Nicht vorhanden
Bemerkungen: Zufahrt direkt von einem Kreisverkehr mit Parkplatzschild und dem Hinweis auf Wohnmobil-Entsorgung gekennzeichnet. Unruhig durch Verkehr und den Betrieb der Großtankstelle mit Waschstraße. Wenig Schatten.
Gruß
Henning