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Hallo zusammen,
wie schon mehrfach erwähnt, lese ich zur Zeit dieses Werk:
Lothar-Günther Buchheim – Die Festung *. Obwohl das Buch seine Längen hat, bin ich von der Erzählweise des Autors völlig gefesselt und will jetzt mehr über ihn wissen. Da trifft es sich gut, dass es hier ganz in der Nähe, genauer in Bernried, das Buchheim-Museum gibt.
An diesem Mittwoch ist auch das Wetter wieder motivierend, so dass ich den gastlichen Campingplatz nach einer Woche verlasse.
Über Seeshaupt geht es am Westufer des Starnberger Sees entlang. In Bernried schicken mich die Hinweisschilder zuerst durch den Ortskern und dann wieder hinaus, denn das Museum liegt an der Straße Richtung Tutzing, da hätte ich einfach geradeaus weiterfahren können. Aber vielleicht möchte man durch diese Beschilderung in Bernried etwas mehr von den Museumsbesuchern haben. Der Parkplatz ist jedenfalls groß und kostenlos. Wer an der Museumskasse nett fragt, wird vielleicht auch über Nacht bleiben dürfen, das habe ich aber nicht ausprobiert.
Da liegt es, das Museum der Phantasie…
…erbaut 1999 nach Entwürfen des Architekten Behnisch. Buchheim war hier selbst noch von 2001 bis zu seinem Tod 2007 der Direktor. Es beherbergt seine umfangreiche Sammlung expressionistischer Malerei und immer wieder wechselnde Ausstellungen.
Vor dem Eingang…
…altes, bayrisches Blech, künstlerisch verfremdet. Für 8,50€ komme ich hinein.
Drinnen interessiert mich vor allem der Mensch Lothar-Günther Buchheim. Ich kenne natürlich den Film „Das Boot“, habe aber bis jetzt noch nie etwas von Herrn Buchheim gelesen. In einer langen Galerie gibt es eine Menge Fotos aus seinem Leben und Texttafeln mit den wichtigsten Stationen.
Unmittelbar vor dem Krieg, mit gerade einmal 20 Jahren, ist er allein die Donau bis zum Schwarzen Meer hinuntergepaddelt. Als Student an der Kunstakademie hat er sich 1940 freiwillig zur Marine gemeldet und als Kriegsberichterstatter mehrere Feindfahrten auf U-Booten mitgemacht. Daraus ist später sein Bestseller „Das Boot“ entstanden. Nach dem Krieg hat er mehrere Bücher über bedeutende Maler geschrieben und Anfang der fünfziger Jahre einen Verlag gegründet. Später begann er mit dem Sammeln der Bilder. Erst 1973, also mehr als dreißig Jahre nach dem Krieg, entstand „Das Boot“. Die charkteristische Augenklappe verdankt er nicht etwa einer Kriegsverletzung, sondern einer mißglückten Star-Operation Mitte der neunziger Jahre, sicher sehr schlimm für einen Augenmenschen wie Buchheim.
Am Ende der Galerie…
…führt ein Steg hinaus über den See.
Von da oben…
…schweift der Blick weit, südwärts bis zu den Alpen.
Unter den Bildern sind nur wenige Werke Buchheims zu sehen, deren Ausstellung habe ich gerade verpasst, wie mir einer der Aufseher erklärt. Ich darf auch fotografieren, allerdings ohne Blitz. Was dabei entstanden ist, zeige ich hier später, denn Buchheim und seine Bücher werden mich wohl so schnell nicht wieder loslassen.
In der Museums-Cafeteria gibt es noch ein Tartar zum Mittag und dann gehts weiter ins Millionendorf. Schon wieder sind zwei Gasflaschen leer, die haben aber immerhin 11 und 14 Tage gehalten. Wird Zeit, dass der Sommer kommt.
Hornbach hat Ersatz, aber der Laden ist nur über einen Dauerstau zu erreichen. Auf dem ruhigen Platz in Maisach am Freibad beschließe ich den Tag, hier kann ich es aushalten bis zum Werkstatttermin am Montag. Auch das Auto scheint sich auf die Werkstatt zu freuen, auf den letzten Kilometern Autobahn hat es kräftig vibriert in der Lenkung jenseits der 80 km/h. Was das wohl wieder ist?
Info Buchheim-Museum
Buchheim Museum
Am Hirschgarten 1
82347 Bernried
Tel: 08158 – 99 70 20
Gruß
Henning
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